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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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immer geschickter geworden war.
    Es dauerte nicht lange, um alles zusammenzutragen, was sie für die nächsten Tage brauchten. Vorräte für die Weiterfahrt zu besorgen würde warten müssen, bis sie wussten, wann sie Alexandria verlassen würden. Und wie. Sie erinnerte sich an die Gasse mit den Korbflechtern, bog ab und ging sie entlang. Sie fand zwei sehr große, weich geflochtene Körbe, die aus Palmwedeln hergestellt waren und die perfekt dazu geeignet wären, zusätzliche Vorräte an Bord eines Schiffes zu bringen; nach einer anregenden Runde Feilschens mit dem Ladenbesitzer erstand sie beide.
    Sie gingen gerade über die Korbflechter-Gasse zurück und waren fast schon wieder auf dem Marktplatz angekommen, als zwei Sektenanhänger am oberen Ende der Gasse auftauchten, stehen blieben und die Kunden musterten, die sich auf der engen Gasse drängten.
    Emily schlug das Herz bis zum Hals. Fest. Laut. Unwillkürlich blieb sie stehen. Glücklicherweise überquerte ein Araber vor ihr die Gasse und versperrte den beiden vorübergehend die Sicht auf sie und den Rest ihrer Gesellschaft hinter ihr. Das verschaffte ihr die Zeit für die Erkenntnis, dass es höchst unklug wäre, stehen zu bleiben und zu starren.
    Als der Araber sich umdrehte und wegging, holte Emily tief Luft in ihre plötzlich viel zu engen Lungen. Im Schutz ihrer Burka ging sie hocherhobenen Hauptes weiter, schlenderte, als habe sie keine Sorge auf der Welt - und hoffte, die anderen würden ihrem Beispiel folgen und es genauso halten.
    Die Männer mit ihren unverkennbaren schwarzen Schals um den Kopf sahen sie - sie konnten sie gar nicht übersehen - aber ihre Blicke glitten über sie hinweg, ohne dass sie durch irgendetwas verrieten, dass ihnen etwas ungewöhnlich erschien.
    Kühn geworden ging Emily weiter, direkt an den beiden Männern vorbei. Sie gelangte auf den Marktplatz und schritt weiter, bis die Menge zwischen ihr und der Gasse so dicht war, dass sie es wagen durfte, stehen zu bleiben. Sie tat so, als betrachtete sie einen bestimmten Stoff und warf einen Blick seitlich hinter sich.
    Dorcas und Arnia waren ihr auf dem Fuß gefolgt. Bister und Mullins waren nirgends zu sehen.
    Dorcas beugte sich vor und flüsterte:
    »Sie sind rasch in einen Laden geschlüpft. Ihre Gesichter ...«
    Emily nickte. Obwohl die Männer nun alle braungebrannt waren, waren ihre Gesichtszüge zu europäisch, um unbemerkt zu bleiben.
    Arnia drückte sich dicht an Emilys andere Seite.
    »Wenn wir hierbleiben, erwischen sie uns.«
    Sie sah, dass die Sektenanhänger immer noch am Beginn der Gasse standen, jetzt aber den Markt und seine Besucher studierten, daher nickte Emily wieder.
    Einen Augenblick später zogen die Männer weiter. Ohne Eile. Aber immer suchend, wachsam.
    Emily atmete auf. Sie, Dorcas und Arnia schlenderten zurück zu der Gasse der Korbflechter. Als sie näher kamen, lösten sich Bister und Mullins aus der Menge und liefen mit ihnen.
    »Lassen Sie uns zur Herberge zurückkehren«, brummte Mullins.
    Emily konnte dem nur beipflichten.
    »Ja. Sofort.«
    Sie gelangten ohne weitere Zwischenfälle zurück zur Herberge. Sobald sie dort angekommen waren, sobald sie ihre Burka ablegen konnte, nachdenken und auf und ab laufen, erwachte Emilys Vorstellungskraft - was nicht unbedingt hilfreich war.
    Die Sektenanhänger hatten sie nicht erkannt, aber warum hätten sie das auch sollen? Sie war durch die Burka vom Kopf bis zu den Füßen verhüllt gewesen. Aber Gareth ... er war größer als die meisten Araber. Groß und breitschultrig. Selbst in England würde er in einer Menge auffallen. Zwar hatte er die Kleidung der Berber übernommen und trug auch die übliche Kopfbedeckung, sodass sein kurz geschnittenes Haar nicht zu sehen war, doch würden ihre Verfolger ihn sofort erkennen, wenn sie seine Augen bemerkten, seine Wangenknochen über den schmalen Wangen oder gar sein kantiges Kinn. Er war unzweideutig Engländer.
    Mit verschränkten Armen lief sie im Vorderzimmer auf und ab und sagte sich, sie dürfe nicht panisch werden, bis es dunkel wurde und sie immer noch nicht zurück waren. Da drang das Rasseln des Torriegels zu ihr und ließ sie jäh stehen bleiben.
    Das Tor schwang auf, und Gareth trat hindurch, gefolgt von Watson und Mooktu.
    In ihrem ganzen Leben war sie nie so erleichtert gewesen, jemanden zu sehen.
    Sie hatte den Innenhof fast schon zur Hälfte durchquert, um ihm entgegenzugehen, bevor es ihr auffiel.
    Die beinahe entspannte Miene - das Lächeln in seinen

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