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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Arnia mit ein, dann blickte sie in die Ferne und hob den Kopf, als reckte sie unter der Burka ihre Nase. »Männer denken immer, Männer wüssten alles.«
    Gareth meinte ein leises Schnauben gehört zu haben, und er hatte auch das vage Gefühl, als spreche sie nicht nur von dem Bey.
    Er wandte den Kopf wieder nach vorne und versuchte sich zu erinnern, ob es in Tunesien irgendwo ein britisches Konsulat gab oder wenigstens im benachbarten Algerien, das momentan die Oberherrschaft über Tunesien hatte.
    Als sie am Palast ankamen, wurden sie alle in eine große Halle geführt und mussten dort mit den bewaffneten Wachen warten, die auf sie aufpassten. Anders als bei seinem Besuch zuvor mussten sie sich nicht lange gedulden. Knappe zehn Minuten waren verstrichen, als sich eine Tür am Ende der Halle öffnete und der Bey, ein mittelgroßer Mann mittleren Alters, der zu Leibesfülle neigte, eintrat, gefolgt von seiner Leibwache. Er trug einen Seidenturban auf dem Kopf, und eine breite Seidenschärpe verlief von der Schulter schräg nach unten und dann um seine Mitte.
    Der Hauptmann verneigte sich tief.
    Der Bey winkte ihm, sich aufzurichten, und verlangte eine Erklärung für den Auflauf in seiner Halle.
    Der Bericht des Hauptmannes war knapp und genau -und entsprach der Wahrheit, sehr zu Gareths Erleichterung.
    Der Bey ließ seinen Blick über die Versammelten wandern und wieder zurück; er blieb an Gareth hängen.
    »Major - ich glaube, wir haben uns heute schon kurz gesehen.« Dieses Mal sprach der Bey in fehlerfreiem Englisch.
    Gareth verbeugte sich.
    »Eure Exzellenz.«
    »Verstehe ich das recht, dass einige dieser Männer Sie angegriffen haben, als Sie zur Ihrer Unterkunft zurückgekehrt sind?« Als Gareth nickte, zog der Bey die Brauen hoch. »Welche?«
    Gareth drehte sich um, sodass er auf die Männer in der Reihe zeigen konnte.
    »Diese fünf zunächst, dann, als sie andere zur Verstärkung gerufen haben, kamen auch noch diese drei hinzu.«
    »Sehr gut.« Der Bey ging die Reihe entlang, bis er direkt vor den fünf Angreifern stand. »Warum habt ihr diese Männer überfallen, die ich erst kurz zuvor in unserer schönen Stadt willkommen geheißen hatte?«
    Die fünf fielen auf ihre Knie und warfen sich dann mit dem Gesicht auf den Boden. Nachdem sie mehrfach ihre Ehrerbietung zum Ausdruck gebracht hatten, beeilte sich einer von ihnen die Frage zu beantworten:
    »Wir wurden dafür bezahlt, Eure Exzellenz, von einem anderen Fremden.«
    Der Bey runzelte die Stirn und schaute Gareth an.
    »Wem?«
    »Er hat einen Turban getragen wie der Große da« - der Mann deutete auf Mooktu -, »aber seiner war aus einem schwarzen Schal.«
    Gareth wechselte einen Blick mit Mooktu und Mullins.
    Der Bey bemerkte es, kam zurück und blieb vor Gareth stehen.
    »Sie kennen diesen Mann mit dem schwarzen Turban.«
    Eine Feststellung, keine Frage. Gareth sah dem Bey in die dunklen Augen.
    »Leider ja, Eure Exzellenz. Es scheint, als würden wir verfolgt - oder vielleicht ist diese Person vor uns hier eingetroffen -, aber wer es auch ist, er handelt auf Weisung des Führers eines indischen Kultes, der sich an einer jungen englischen Dame rächen will, der Nichte des Gouverneurs von Bombay, die eine wesentliche Rolle dabei gespielt hat, Beweise gegen eben jenen Anführer zusammenzutragen. Dieser Kult stellt eine Bedrohung für die Regierung und die Bevölkerung von Indien dar.«
    Wie Gareth es vermutet hatte, hegte der Bey, der ja selbst Herrscher hier war, keinerlei Sympathien für irgendwen, der irgendeine Regierung bedrohte.
    »Dieser Kult«, erklärte der Bey an alle im Saal Versammelten gerichtet, »wird keinerlei Unterstützung von meinem Volk erhalten.« Er machte eine Pause, dann wandte er sich wieder den fünf knienden Männern zu. »Ihr seid dümmer gewesen, als man es für möglich halten sollte, indem ihr jemanden angegriffen habt, den ich willkommen geheißen hatte. Und das habt ihr nur getan, weil es euch ein Fremder befohlen hat?! Hauptmann!«
    Der Gerufene trat vor.
    »Ja, Eure Exzellenz?«
    »Nehmt diese fünf und die anderen drei ebenfalls und lasst sie die nächsten drei Monate die Straßen vor dem Palast fegen und die Palastställe ausmisten. Dann werden sie es sich nächstes Mal vielleicht zweimal überlegen, bevor sie auf Geheiß eines Fremden einen Gast der Stadt überfallen, weil ihnen dafür Geld geboten wird.«
    Die acht Männer fielen dankbar vor dem Bey nieder. Es war ein mildes Urteil, aber Gareths Ansicht nach ein

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