In den Armen eines Playboys
vorschlagen: Da wir ja ein paar Tage und Nächte bei mir zu Hause verbringen werden, finde ich, wir sollten die Förmlichkeiten weglassen. Findest du nicht auch?“
Als er mit seinem sexy italienischen Akzent plötzlich zum Du wechselte, schrillten bei Isobel alle Alarmglocken. Muss das jetzt sein? fragte sie sich.
„Sag also bitte Marco zu mir“, fuhr er fort, ohne eine Antwort abzuwarten. „Und ich nenne dich Izzy.“
„Niemand nennt mich Izzy“, unterbrach sie ihn.
„Gut, ich bin gern der Erste.“
Er lächelte, als er das Feuer in ihrem Blick bemerkte. Langsam fand er Gefallen daran, sie ein bisschen aus der Fassung zu bringen, die sie so strikt aufrechtzuerhalten versuchte. „In wenigen Minuten beginnen wir mit dem Anflug auf die Côte d’Azur. Und in Frankreich ist man nicht so verklemmt“, fügte er hinzu.
„Ich bin nicht verklemmt, Mr Lombardi …“
„Marco“, verbesserte er sie. „Versuch es einmal, du schaffst es … Marco .“
„Also gut … Marco.“ Sie zuckte die Schultern, dann fügte sie hinzu: „Und jetzt versuchst du es: ISOBEL.“ Sie warf ihm einen herausfordernden Blick zu.
„Siehst du. Es geht doch, du klingst schon fast wie eine Französin“, neckte er sie.
Ihre Blicke trafen sich. Marco lächelte, und Isobel wurde etwas mulmig zumute. War sie zu weit gegangen?
„Ich habe den Eindruck, dass wir vom Thema abschweifen“, murmelte sie.
„Wirklich?“ Sein Tonfall war wieder spöttisch.
„Ja. Ich halte es für besser, wenn wir möglichst sachlich bleiben.“
In ihrem Blick lag etwas Abweisendes und gleichzeitig Verletzliches. Vielleicht hat sie Angst, aus der Deckung zu kommen, dachte er plötzlich.
Für einen Moment glitt sein Blick über ihre makellose Haut, den sinnlich geschwungenen Mund bis hin zu den üppigen weichen Rundungen, die sie unter der hochgeschlossenen Bluse versteckte.
Als sich ihre Blicke wieder trafen, wirkte Isobel noch befangener.
Die Mischung aus Unschuld und Abweisung faszinierte Marco. Er musste an eine Katze denken, die zu schnurren beginnen würde, wenn man sie nur richtig streichelte.
Dieser Gedanke irritierte ihn. Sie ist eine Reporterin, rief er sich in Erinnerung. Eine Reporterin ist nicht verletzlich, sie ist nur auf eine gute Geschichte aus.
„Keine Angst, Izzy. Wir werden nicht allzu sehr vom Thema abschweifen.“
Der Pilot meldete sich, um ihnen zu sagen, dass sie jetzt mit dem Landeanflug beginnen und in fünfzehn Minuten landen würden.
Isobel beobachtete, wie Marco seine Akten zusammenpackte.
Als er seinen Blick über ihren Körper hatte wandern lassen, hatte es ihr fast den Atem verschlagen. Jetzt kam sie sich lächerlich vor, weil sie einen Moment geglaubt hatte, dass er mit ihr flirten wollte.
Wahrscheinlich lacht er insgeheim über mich, dachte sie. Sicher hält er mich für einekleine graue Maus, die dahinschmilzt, wenn er sie nur anlächelt.
Das wollte sie nicht. Sie war hier, um eine Geschichte zu schreiben, mehr nicht.
Als Marco die Papiere in seinen Aktenkoffer stecken wollte, war das Flugzeug gerade in ein Luftloch geraten. Es gab Turbulenzen, und ein paar Seiten fielen zu Boden.
Isobel bückte sich, um die Papiere aufzusammeln. Sie konnte nicht widerstehen und warf einen Blick darauf. Leider waren sie in Italienisch abgefasst, und sie konnte nur die Überschrift lesen: Porzione .
Sie gab Marco die Seiten. „Was ist das?“
„Damit musst du dich nicht beschäftigen“, antwortete er und verstaute die Seiten im Aktenkoffer.
Das bedeutet wohl eher, dass ich mich genau damit beschäftigen sollte, dachte sie. Wahrscheinlich war es eine weitere Firma, die er zerschlagen wollte.
„Vergiss nicht, den Gurt anzulegen“, sagte er, als er sich wieder hinsetzte.
„Ja, natürlich. Danke.“ Sie schnallte sich an und sah aus dem Fenster.
Porzione – sie wollte sich den Namen unbedingt merken und später im Internet recherchieren. Nun gut, sie durfte zwar nicht über seine Geschäfte schreiben, aber das hielt sie nicht davon ab, ein paar Nachforschungen anzustellen und hier und dort eine Zeile über seine skrupellosen Geschäftsübernahmen einzustreuen.
Sie versuchte, sich auf den Artikel, den sie schreiben wollte, zu konzentrieren und auf den blauen Himmel und das Surren der Maschine. Daran, dass sie sich nur wenige Augenblicke zuvor von Marco so angezogen gefühlt hatte, wollte sie nicht mehr denken.
Außerdem bilde ich mir das nur ein, ermahnte sie sich. Sie würde nie auf einen solchen Herzensbrecher
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