In den Armen eines Playboys
weiter zu ihr neigte, wurde ihr schlagartig klar, dass sie sich sehnlichst wünschte, er würde sie küssen.
„Marco …“ Leise flüsterte sie seinen Namen.
Er nahm es als Einladung, und sein Mund fand ihre Lippen.
Sein Kuss war heiß und gierig. Für einen Moment erstarrte Isobel.
Dann fing sie zu ihrem eigenen Erstaunen plötzlich an, seinen Kuss mit der gleichen Leidenschaft zu erwidern. Sie schmeckte das Salz ihrer eigenen Tränen auf seinen Lippen. Der Geschmack war passend, denn schließlich küsste sie einen Mann, der als Herzensbrecher bekannt war. Sie musste auf alles gefasst sein, wenn sie sich nicht bald von ihm losmachte und diesem Wahnsinn ein Ende bereitete.
Aber sie fühlte sich so gut, dass sie einfach nicht aufhören konnte. Und sein Kuss weckte ein noch tieferes Verlangen in ihr.
Wenn es schon so ein herrliches Gefühl ist, ihn zu küssen, wie mag es dann erst sein, wenn ich ihm ganz nahe wäre? fragte sie sich. Wie wäre es, wenn seine Hände meinen nackten Körper streicheln würden?
Sie riss sich von ihm los. „Was tun wir bloß?“ Ihr Atem ging stoßweise.
„Ich glaube, man nennt es küssen.“ Er lächelte.
„Und ich glaube, man nennt es den puren Wahnsinn. Ich bin nicht dein Typ, Marco, und du bist bestimmt auch nicht mein Typ.“
„Und dennoch fühlen wir uns zueinander hingezogen.“
Sein sachlicher Tonfall ärgerte Isobel.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich fühle mich überhaupt nicht zu dir hingezogen!“
„Izzy, was soll ich bloß mit dir machen? Du bist eine so schlechte Lügnerin.“
Die neckenden Worte ließen Isobel innerlich kochen.
Aber als sich ihre Blicke trafen, wusste sie, dass er recht hatte. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Für Marco war alles bestimmt nur ein Spiel. Aber was wollte sie? Isobel wusste nur, dass sie ihm wahrscheinlich nicht länger widerstehen könnte, wenn er sie noch einmal küsste.
„Marco, unter den gegebenen Umständen halte ich es für besser, wenn ich morgen abreise und der Daily Banner jemand anderen für das Interview schickt.“ Die Worte waren ihr wieder einfach so herausgerutscht.
Marco stieß einen leisen Pfiff aus. „Du hast wirklich Angst vor mir“, stellte er fest.
„Nein! Ich habe vor nichts Angst!“ Ihre Augen funkelten böse. „Ich versuche nur, vernünftig zu bleiben. Mir wird das alles zu persönlich. Damit meine ich nicht den … Kuss, sondern die Verstrickungen mit meiner Familie.“
Marco machte einen Schritt zurück. „Meinetwegen kannst du abreisen. Ich bitte meinen Chauffeur, dich morgen früh zum Flughafen zu bringen. Aber wenn du gehst, Izzy, ist das Interview mit dem Daily Banner geplatzt.“
„Das ist nicht dein Ernst“, erwiderte sie.
„Ich meine immer alles ernst, was ich sage, Izzy“, versicherte er ihr. „Immer.“
6. KAPITEL
Isobel konnte nicht schlafen. Die Nacht war zu warm, und ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Unruhig warf sie sich in dem großen Doppelbett hin und her.
Sie verstand nicht, warum sie sich so erregt gefühlt hatte, als Marco sie küsste.
Auch wenn er vielleicht nicht die Firma ihres Großvaters ruiniert hatte, war er immer noch ein skrupelloser Frauenheld. Er war ein Raubtier und nutzte die Schwächen der anderen sofort aus – im Geschäfts- wie im Privatleben.
Je eher sie wieder nach Hause flog, desto besser.
Trotz dieser Erkenntnis konnte sie nicht abschalten. Wie sollte sie die Wahrheit über Marco erfahren, wenn sie nicht hierblieb? Sie hatte sich einmal in ihm getäuscht und wollte den Fehler kein zweites Mal begehen.
Außerdem versetzte er sie in Erregung, wie es kein anderer Mann je vermocht hatte.
Verzweifelt versuchte sie diesen Gedanken auszublenden. Aber die Erinnerung an Marcos Kuss war stärker. Sobald sie die Augen schloss, musste sie wieder daran denken.
Bei Rob hatte ihr Herz nicht so gerast. Genau genommen hatte sie sich noch nie in ihrem Leben von der Leidenschaft übermannen lassen. Und sie hatte sich immer eingeredet, dass das auch genau das war, was sie wollte. Sie wollte nicht die Kontrolle verlieren, sondern eine richtige Beziehung eingehen und eine Familie gründen.
Damals hatte Isobel keine Ahnung gehabt, dass es die ganze Zeit noch eine andere Frau in Robs Leben gab. Und sie hätte es vermutlich nie herausgefunden, wenn sie nicht eines Abends nach der Arbeit überraschend bei ihm vorbeigeschaut hätte.
Er versuchte ihr weiszumachen, dass ihm die spärlich bekleidete Blondine in seinem Wohnzimmer nichts bedeutete. Sie sei
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