In den Armen eines Playboys
Montag in Frankreich bleiben müssen.“
„Das soll wohl ein Witz sein“, entfuhr es Isobel.
„Nein, ganz und gar nicht“, erwiderte Marco ruhig.
Sie wollte aber nicht ein paar Tage mit ihm verbringen. Allein der Gedanke verursachte ihr Herzrasen.
„Ich glaube nicht, dass ich so lange bleiben kann“, murmelte sie.
„Das hängt ganz von Ihnen ab.“ Er zuckte die Schultern.
Als ob das wirklich von mir abhängt, dachte sie ärgerlich. Er wusste doch genau, dass sie in seiner Nähe bleiben musste, bis sie die Geschichte hatte, mit der ihre Zeitung zufrieden sein würde.
Und währenddessen würde er den Kauf von Sienna unter Dach und Fach bringen und damit beginnen, die Firma zu zerschlagen. Denn so ging er immer vor.
Ihr gefiel es nicht, dass er damit ungeschoren davonkommen würde. Und ihr gefiel es nicht, dass ihn sein Reichtum vor allem schützte. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die sich niemals um die Sorgen anderer scherten.
Ich habe es in der Hand, dass er dieses Mal nicht so einfach davonkommt, dachte sie plötzlich. Vielleicht konnte sie nicht Licht in seine Geschäfte bringen, aber immerhin konnte sie ihn in ihrem Artikel als den gefühllosen arroganten Frauenhelden darstellen, der er in Wahrheit war.
Bei der Vorstellung besserte sich Isobels Laune. Sie griff ihre Reisetasche.
Lombardi hält sich für ungeheuer schlau, aber ich werde zuletzt lachen, dachte sie grimmig.
3. KAPITEL
Normalerweise musste Isobel am Flughafen immer warten, wenn sie einchecken wollte. Bei der Sicherheitskontrolle stand sie dann wieder Schlange, und noch einmal beim Einsteigen ins Flugzeug. An Marco Lombardis Seite war alles anders. Er musste nirgends warten, sondern wurde von allen Angestellten des Flughafens äußerst zuvorkommend behandelt. Ja, Mr Lombardi … nein, Mr Lombardi … keine Ursache, Mr Lombardi – so ging es unentwegt.
Isobel war fasziniert, wie schnell sie alles hinter sich brachten, vom Einchecken bis zum Einsteigen. Als sie an Bord gingen, stellte sie erstaunt fest, dass es sein Privatflugzeug war und sie die einzigen Passagiere waren.
Ich bekomme noch einen weiteren kleinen Einblick in das ausschweifende Leben des Marco Lombardi, dachte sie.
Bald flogen sie in zehntausend Meter Höhe. Sie saßen einander in bequemen schwarzen Ledersesseln gegenüber, die größer waren als Isobels Sofa zu Hause. Marco hatte seinen Sessel leicht gedreht, um das Bordtelefon zu benutzen. Seit dem Start telefonierte er mit einem Unternehmensberater in Rom; es musste um ein Geschäft in Italien gehen.
Isobel hätte zu gern mehr darüber erfahren, aber leider verstand sie kein Wort, da Marco Italienisch sprach. Eine Weile vertrieb sie sich die Zeit damit, eine der Zeitungen zu lesen, die ihr die Stewardess überreicht hatte. Aber sie konnte sich nicht konzentrieren, da sie Marcos Stimme lauschen musste, deren dunkler warmer Klang sie faszinierte.
Italienisch klang so leidenschaftlich. Isobel hörte verträumt zu und sah Marco dabei gelegentlich verstohlen an. Sein Akzent und sein gutes Aussehen waren eine unwiderstehliche Mischung.
Plötzlich sah er zu ihr her. Ihre Blicke trafen sich, und Isobel spürte sofort Hitze in sich aufsteigen.
Wie peinlich, dachte sie verärgert und sah weg. Sie sollte an den Artikel denken, den sie über ihn schreiben wollte, und nicht sein Aussehen bewundern!
Was bedeutete schon gutes Aussehen? Ihr Vater war ein attraktiver Mann gewesen, charmant, kultiviert, bei den Frauen kam er gut an. Schon als kleines Mädchen hatte Isobel bemerkt, wie ihn die Frauen anlächelten, und war ungeheuer stolz auf ihren Daddy gewesen.
Dabei hatte sie natürlich nicht geahnt, dass er nur bei ihrer Mutter blieb, weil er es auf das Geld ihres Großvaters abgesehen hatte.
Als sein Schwiegervater das Geschäft verkaufte und er selbst arbeitslos wurde, hatte Martin Keyes sich erst einmal selbst bemitleidet. Zwei Monate später, als der Großvater starb und klar wurde, dass das gesamte Geld für Steuern und Beerdigungskosten draufgehen würde, war ihr Vater zornig geworden. Eines Nachts hatte Isobel gehört, wie ihre Eltern stritten. Er schrie ihre Mutter an, dass ihn an ihrer Ehe nur das Familiengeschäft interessiert habe und er sich jetzt fühle, als hätte er zwölf Jahre seines Lebens verschwendet. Dann hörte Isobel, wie eine Tür zuschlug.
Als sie die Treppe hinunterlief, saß ihre Mutter weinend auf dem Boden. „Er hat gesagt, dass er uns nie geliebt hat“, schluchzte sie.
Isobel konnte
Weitere Kostenlose Bücher