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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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„werden wir zusammen zu Abend essen.“ Bei ihrem entsetzten Gesichtsausdruck lächelte er. „Keine Angst, ich erwarte nicht von dir, dass du heute kochst. Wir gehen aus zum Dinner.“
    „Wie rücksichtsvoll von dir.“ Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. „Aber wenn es dir so oder so egal ist, würde ich jetzt gerne nach Hause gehen.“
    Sein funkelnder dunkler Blick traf auf ihren. „Du hast kein Zuhause mehr. Und wenn ich sage, wir gehen zusammen zum Dinner, dann gehen wir auch zusammen zum Dinner. Hast du das verstanden?“
    Nikki meinte, einem Fremden gegenüberzustehen. Den zärtlichen, aufmerksamen Massimo Androletti von vor fünf Jahren gab es nicht mehr. An seine Stelle war ein harter, kalter Mann getreten, eisern entschlossen, jede Sekunde seiner Rache auszukosten.
    Es verärgerte sie zutiefst, sich seinen Anordnungen beugen zu müssen. Doch es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Außer, ihm ihre Gründe für die Heirat mit seinem Stiefvater zu offenbaren. Doch es war nicht nur ihr Stolz, der sie davon zurückhielt. Wenn sie Massimo gestand, wer sie in Wirklichkeit war – die Tochter eines Mannes, der das abscheulichste aller Verbrechen begangen hatte –, woher sollte sie wissen, ob ihr Name nicht morgen in jeder Zeitung stand? Massimo war auf Rache aus. Und ihre Vergangenheit lieferte ihm dafür reichlich Material.
    Nikki holte tief Luft. „Sieht aus, als werde ich nicht um meine Meinung gefragt. Du bist jetzt der Boss.“
    „Richtig, und zwar in jeder Hinsicht“, bestätigte er. „Ab jetzt bist du nur noch mir gegenüber verantwortlich, bis ich sage, dass deine Schulden getilgt sind.“
    „Und wie lange soll diese lächerliche Beziehung andauern?“
    „So lange, wie ich es will. In Anbetracht dessen, was bei unserem letzten Zusammensein geschehen ist, wirst du wohl einsehen, dass mir dieses Privileg zusteht. Oder etwa nicht?“
    „Meiner Ansicht nach schulde ich dir gar nichts. Besser gesagt – ich würde dir nichts schulden, hättest du Josephs Krankheit nicht zu deinem Vorteil ausgenutzt.“
    „Ich will diesen Namen nie wieder hören“, stieß er hervor. „Wenn wir ab morgen zusammenleben, wirst du ihn in meiner Gegenwart nie wieder erwähnen.“
    Unter seinem wütenden Blick begann Nikkis Mut zu wanken. „Du kannst mir verbieten, seinen Namen auszusprechen. Aber du kannst nicht verhindern, dass ich an ihn denke.“
    Ihre Worte verärgerten ihn mehr, als sie geahnt hatte. Für einen Moment schienen seine Augen Funken zu sprühen, und ihr Magen zog sich zusammen. Damals, vor all den Jahren, hatte sie Massimo eindeutig unterschätzt. Sie hatte geglaubt, mit seinem großzügigen Wesen würde er sich schnell von ihrer Zurückweisung erholen. Doch stattdessen hatte sich etwas in ihm entwickelt, von dem sie nicht wusste, ob sie damit fertig werden würde.
    Jetzt trat er auf sie zu, und als er dieses Mal ihr Kinn umfasste, war sein Griff wie eine Eisenklammer. „Dann werde ich wohl einen Weg finden müssen, wie du ihn vergisst, nicht wahr, Nikki?“
    Unwillkürlich glitt ihr Blick zu seinem harten Mund. Sollte er sie jetzt küssen, würde er sofort erkennen, welche Wirkung er auf sie hatte. Er ging davon aus, dass sie einen reichen Mann für den nächsten eintauschte. Dass sie immer nur ihn geliebt hatte, war ihm nicht klar.
    Mit dem Daumen streichelte er über ihre Unterlippe. Eine nahezu gedankenlose Geste, die jedoch süße Sehnsucht in Nikki aufflammen ließ. Sie bereitete sich darauf vor, gleich seinen Mund zu spüren … Da trat er von ihr zurück.
    „Wie gesagt, du findest mich in meinem Arbeitszimmer. Ricardo wird in einer halben Stunde den Wagen vorfahren.“
    Sie sah ihm nach, wie er den Raum verließ, und ihre Enttäuschung entlud sich in einem leisen Aufschrei.
    Nach einem schnellen Rundgang durch das Haus wählte Nikki das kleinste Schlafzimmer für sich, fünf Türen entfernt von Massimo. Sie hatte nur kurz den Kopf zur Tür hineingesteckt, das große Bett und die Tür zum anschließenden Bad gesehen und daraus geschlossen, dass es sein Zimmer sein musste. Auch konnte sie sein Aftershave riechen, ein Duft, der noch an ihrer Haut gehaftet hatte an dem Tag, als sie Joseph heiratete.
    Entschlossen zog sie die Tür zu. Sie musste die Vergangenheit ruhen lassen, so verlockend diese auch sein mochte. Sie durfte nicht an jene Nacht denken, als Massimos heiße Küsse auf ihrer Haut eine brennende Spur hinterlassen und ihre Sinne berauscht hatten. Sie wollte sich nicht erinnern,

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