In den eisigen Tod
hatte, hatte das Glück ebensoviel mit Erfolg wie mit Verdiensten zu tun. Und das Glück schien ihm nicht hold zu sein. Zuallererst fielen »diese grässlichen Motorschlitten« aus. 13 Einer blieb nur 26 Kilometer von Hut Point entfernt liegen, nachdem der Pleuelfuß einer seiner vier Zylinder gebrochen war. Dem anderen gelang es, fast 93 Kilometer zu kriechen, gerade bis über Corner Camp hinaus. Lashly beschrieb, dass das »Problem, mit dem wir dauernd zu kämpfen hatten«, an der Überhitzung der Motoren lag. 14 Scott war enttäuscht, schrieb aber an Lord Howard de Walden, der die Entwicklung der Schlitten finanziell unterstützt hatte, und teilte ihm mit, dass an den Prinzipien, nach denen sie gebaut waren, nichts falsch war. Er sagte zutreffend voraus, dass Zugmaschinen dieser Art in Kanada und in anderen Gegenden eine große Zukunft hätten, und drängte ihn sicherzustellen, dass die Patente richtig geschützt würden. Doch Oates hatte wenig Mitleid mit dem Schicksal der Motorschlitten und schrieb missmutig in sein Tagebuch: »Drei Motorschlitten zu je 1000 Pfund, 19 Ponys zu je fünf Pfund, 32 Hunde zu je 30 Schilling. Wenn es Scott nicht gelingt, den Pol zu erreichen, geschieht es ihm ganz recht.« Die Gruppe mit den Motorschlitten – Teddy Evans, Day, Lashly und Hooper – begann nun damit, die Schlitten selbst zu ziehen und, sobald sie das One-Ton-Depot hinter sich gelassen hatte, als Vorhut der Hauptgruppe kleinere Vorratslager anzulegen.
Dann kam hinzu, dass das Wetter furchtbar war. Scott sollte auf dieser Reise mit Bedingungen konfrontiert werden, die er niemals vorhergesehen und die er nicht für möglich gehalten hatte. Doch zunächst kamen sie gut voran, und Oates erinnerte sich, dass Scott selbst mit der Leistung der Ponys zufrieden war, während Scott schrieb: »Sogar Oates ist erfreut.« Doch schon in der ersten Woche brachen Schneestürme los, und am 12. November notierte Scott, das Wetter sei »entsetzlich, bedeckt, düster, schneereich. Unsere Stimmung sank.« Cherry-Garrard hatte recht, wenn er bemerkte, dass »unbestimmte Verhältnisse Scott am härtesten auf die Probe stellten«. Die Ponys taumelten unübersehbar unter ihrer Last von je 225 Kilogramm, und Scott zeigte sich in seinem Tagebuch zunehmend über sie besorgt – »ich mache mir große Sorgen wegen dieser Tiere – sehr große Sorgen …« – und voller Anerkennung für Oates’ Bemühungen: »Wenn sie es gut überstehen, ist alles Oates zu verdanken.« Oates hatte sogar eine Vorrichtung mit Fransen erfunden, um die Ponys vor Schneeblindheit zu schützen. Wie Teddy Evans schrieb: »Der Soldier hasste es, die Tiere leiden zu sehen.« 15 Doch er konnte wenig tun, um sie gegen die Kälte zu schützen.
Oates wies Scott schon bald darauf hin, dass er bezweifelte, ob die Tiere durchkommen würden. Es kam zu einem Wortwechsel mit Scott, und er beklagte sich, dass es sehr schwer war, mit einem Mann wie ihm zurechtzukommen. Scott scheint auch mit Bowers gestritten und diesen beschuldigt zu haben, dass er einige der Schlitten zu schwer beladen habe. Doch Bowers war versöhnlicher als Oates und schrieb, dass er »seine Gefühle ganz gut verstehen« könne … und nach unserer Erfahrung im letzten Jahr weckt ein schlechter Tag wie heute in ihm die Befürchtung, dass unsere Tiere uns im Stich lassen werden«. Spannungen begannen zutage zu treten, und das war verständlich.
Am 15. November kämpfte sich die Gruppe bis zum One-Ton-Depot voran, wo sie eine Nachricht von Teddy Evans vorfand, die besagte, dass er und seine Begleiter weitergegangen seien. Scott berief einen Kriegsrat ein, um darüber zu diskutieren, wie nun am besten vorzugehen sei, und Cherry-Garrard zufolge gab er in dieser Phase der Reise endgültig jeden Gedanken an einen Versuch auf, auch nur eines der Ponys den Gletscher hinaufzutreiben. Es wurde beschlossen, nur so viel Futter mitzunehmen, dass sie den Fuß des Beardmore-Gletschers erreichten, und dann alle Ponys, die noch am Leben waren, zu töten. Cherry-Garrard, der für eine Weile in Scotts Zelt gezogen war, genoss das lebhafte Gespräch: »Wir nahmen ein ziemlich gutes Mittagessen ein und diskutierten über Schriftsteller. Barrie, Galsworthy und andere sind persönliche Freunde von Scott. Als jemand zu Max Beerbohm sagte, er sei wie Kapitän Scott, sei ihm, wie Scott uns versicherte, auf der Stelle ein Bart gewachsen.«
Sechs Tage später holte die Hauptgruppe Teddy Evans und seine Gruppe beim vereinbarten
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