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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Kaninchen‹.«
    »Was soll das heißen?«
    »Eine geschmacklose Schlagzeile. Ich fange endlich an, gut darin zu werden. Leo wird sicher beeindruckt sein.«
    Ravyn schüttelte den Kopf. Sie brauchten keine geschmacklose Schlagzeile. Was sie jetzt brauchten, war mindestens ein Wunder.
    Und eine Kavallerie.
    Leider war die besagte Kavallerie vorhin die Kellertreppe hinaufgegangen und hatte mittlerweile wahrscheinlich schon die Stadt verlassen.
    Aber auf jeden Fall war es so oder so fast vorüber.
    Zumindest für ihn.
    Als sie nach oben gingen, erstarrte Ravyn, als er seinem Vater und Phoenix Auge in Auge gegenüberstand.
    »Du gehst?«, höhnte sein Vater. »Darf ich hoffen, dass es dauerhaft ist?«
    Ravyn antwortete nicht und drängte sich an ihnen vorbei.
    Susan hielt es nicht mehr aus und drehte sich zu seinem Vater um. »Sie sind ein widerlicher Dreckskerl!«
    »Wie kannst du es wagen!«
    »Ja, machen Sie nur weiter«, reizte sie ihn. »Schlagen Sie mich, töten Sie mich! Mir ist es wirklich gleichgültig. Aber wie können Sie es ertragen, so scheinheilig dazustehen und ihn zu verurteilen, wo er doch nichts anderes getan hat, als jemanden zu finden, den er lieben kann? Wie können Sie Ihren eigenen Sohn dafür hassen?«
    Sie wandte sich Phoenix zu. »Deinen eigenen Bruder? Mein Gott, du hast ihn umgebracht! Und statt dass er euch für das hasst, was ihr ihm angetan habt, hat er euch vergeben. Warum könnt ihr nicht das Gleiche tun? Glaubt ihr vielleicht, er ist nicht verletzt? Ich habe ihm zugehört, wie er über seine Mutter und seine Schwester gesprochen hat, ich habe ihn umarmt, als die Albträume ihn gequält haben, und ich weiß, wie sehr er die beiden vermisst. Ich habe jeden verloren, der mir je etwas bedeutet hat, und weiß nicht, wie Ravyn es die ganze Zeit allein ausgehalten hat. Er geht jetzt hinaus und wird wahrscheinlich sterben. Ich bin sicher, euch macht das nichts aus, aber mir schon. Sie sollten stolz sein auf den Sohn, den Sie aufgezogen haben. Er ist mehr Mann als irgendjemand sonst, dem ich je begegnet bin.«
    »Was weißt du schon davon, Mensch?«
    Susan schüttelte den Kopf, und Tränen traten ihr in die Augen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Ravyn verletzt werden würde. Den Gedanken daran, was ihm in den nächsten Stunden zustoßen könnte. Sie hatte in dieser Schlacht schon zu viel verloren. »Ich weiß wirklich gar nichts. Ich weiß nur, dass ich, wenn ich einen Sohn … einen Bruder hätte, Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um ihn in Sicherheit zu wissen, und ich wäre verdammt dankbar, wenn ich so viele Mitglieder meiner Familie verloren hätte, diesen einen noch zu haben. Ich sollte verdammt sein, wenn ich auch ihn verliere.« Sie verzog den Mund und folgte Ravyn.
    Gareth kniff die Augen zusammen, als er ihr nachsah. »Diese dumme Menschenfrau.«
    »Nein, Vater«, sagte Dorian und trat hinter ihm aus den Schatten, »ich finde, sie ist klüger als wir alle zusammen.«

18
    Susan holte tief Luft. Sie waren zum Haus des Polizeichefs unterwegs, das in der 18th Avenue South, nicht weit von der South Lucille Street, lag. Zu dieser nachtschlafenden Zeit war es völlig ruhig und friedlich, und das Mondlicht warf auf jedes Haus den passenden Schatten.
    »Es ist kaum zu glauben, wie schlimm es auf der Welt zugehen kann, wo doch alles so friedlich aussieht, findest du nicht?«
    »Ja«, stimmte Ravyn zu, »deswegen macht es mir auch nichts aus, ein Dark-Hunter zu sein. In der Ruhe der Nacht liegt etwas, das die Seele tröstet.«
    Susan lächelte ihn belustigt an. »Ich dachte, du hättest keine Seele?«
    Er warf ihr einen Blick zu. »Ich habe metaphorisch gesprochen.«
    »Oho, ein großes Wort für dich.«
    An seinem Gesicht konnte sie sehen, dass es ihm gefiel, von ihr geneckt zu werden. »Sei nett zu mir, sonst lass ich dich vielleicht doch noch allein hier.«
    »Wenn man bedenkt, wie nahe wir der Dämmerung bereits sind, scheint mir, du solltest mich nicht verärgern, oder?«
    Er schaute sie betont mürrisch an, ein Blick, der absolut umwerfend war. Ihr gefiel es sehr, dass er einen Witz verstehen und ihren Humor als das erkennen konnte, was er war. Es gab viele Leute, die ihren Sarkasmus als Verachtung auslegten. Aber er war ihr Verteidigungsmechanismus. Ravyn begriff das nicht nur, er schien auch wirklich Vergnügen daran zu finden.
    Bevor sie noch mehr sagen konnte, hielt er einen Block vom Haus entfernt an und stellte den Motor ab. »Ich finde, wir sollten sie nicht

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