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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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begegnete dem von Susan. »Patricia muss das Blei aus Ravyn herausholen, ehe er sich heilen kann. Komm mit mir nach draußen, während sie ihn behandelt.«
    Sein blasierter Ton überraschte sie. Na klar, warum nicht? Schließlich hatte dieser Mann oder Dark-Hunter oder was immer er eigentlich war, mehr Blei in sich als ihre Rohrleitungen zu Hause.
    Es war eine ganz normale Bemerkung …
    Sie riss sich zusammen, damit sie nicht die Augen verdrehte, und folgte Leo hinaus. Im Flur kamen sie an der älteren Frau vorbei, die nicht mit ihnen sprach. Es war offensichtlich, dass Patricia über all das hier nicht viel glücklicher war als Susan.
    Während Patricia den Lagerraum betrat, den sie gerade verlassen hatten, führte Leo Susan eine metallene Hintertreppe hinauf und in einen großen Besprechungsraum. Die weißen Wände und die schwarze Decke verliehen dem Zimmer eine kalte, moderne Atmosphäre, zu dem auch der Konferenztisch aus Glas und die schwarzen Lederstühle beitrugen. Etwas an diesem Raum führte dazu, dass sie sich fühlte wie eine Schülerin, die zum Direktor gerufen wird.
    »Setz dich«, sagte Leo und machte die Tür zu.
    Es lag nicht in Susans Natur, die Befehle von irgendjemandem zu befolgen, aber sie war in diesem Moment zu müde und zu aufgeregt, um darüber zu streiten. Sie wollte nur fünf Minuten ihre Ruhe haben, damit sie ihre Wunden lecken und sich zusammenreißen konnte.
    »Geht es dir gut?«
    »Tja, ich weiß nicht«, sagte sie, während sie sich hinsetzte. Das Leder ächzte unter ihrem Gewicht, und das führte dazu, dass sie sich ein wenig besser fühlte, was sie selbst und ihre Situation betraf. »Heute Morgen bin ich aufgewacht, habe Cornflakes gegessen und Kaffee getrunken wie jeden Tag. Bin zur Arbeit bei meiner widerlichen Zeitung gegangen und habe gesehen, dass meine geschätzte Story abgeschlachtet und zu Mist verarbeitet worden ist. Mein Chef hat mich zusammengestaucht, weil ich die Realität einfach nicht ignorieren kann. Um mir dabei auf die Sprünge zu helfen, hat er mir den Auftrag gegeben, über eine junge Frau zu recherchieren, die über einen Katzenmenschen schreibt, der sich auf dem Markt herumtreibt. Während ich also über die Absurdität nachdenke, aus der mein Leben besteht, ruft mich meine beste Freundin an und sagt mir, dass sie einen Hinweis auf eine wirklich gute Story hat, mit der ich meinen guten Ruf wiedererlangen könnte. Bloß, dass sich diese Story als eine über Polizisten entpuppt, die Vampiren dabei helfen, uns Menschen zu fressen. Ich nehme eine Katze aus dem Tierheim mit, auf die ich allergisch reagiere. Ich nehme sie mit nach Hause und entdecke, dass sie genau zu dem wird, was mir mein exzentrischer Chef zu finden aufgetragen hat. Und als Nächstes wird mein Haus in Trümmer gelegt. Der Katzenmensch frisst vor meinen Augen einen Kerl, und die beiden besten Freunde, die ich auf der Welt hatte, sind jetzt tot.«
    Sie machte eine Pause und reagierte mit einem ärgerlichen Starren auf seinen steinernen Blick. »Mein Gott, ich weiß nicht, wie ich mich jetzt fühlen sollte, Leo. Wenn du eine Ahnung hast, könntest du mir dann bitte Bescheid sagen? Das hier geht weit über alles hinaus, was ich bis jetzt erlebt habe. Ich bin müde, ich bin fassungslos, und ich will einfach nur zu Bett gehen und beim Aufwachen feststellen, dass das alles hier ein einziger schrecklicher Albtraum gewesen ist. Aber ich habe das ungute Gefühl, dass alles noch viel schlimmer geworden ist, wenn ich morgen früh aufwache.«
    Leo lächelte sie mitfühlend an und kam näher. Er legte die Hand leicht auf ihre Schulter. »Es tut mir wirklich leid, Susan. Aber ich wollte, dass du …«
    Die Tür öffnete sich, und zwei Männer und eine Frau kamen herein. Der erste war ein großer dunkelhaariger Mann, der etwas Gefährliches an sich hatte. Er sah unglaublich gut aus und trug einen teuren grauen Pullover und schwarze Hosen mit Bügelfalte. Der Mann hinter ihm sah genauso gefährlich aus, aber sein Haar war mittelbraun, während die Frau groß, athletisch und blond war. Merkwürdigerweise ähnelte sie Patricia und Alicia sehr.
    Leo richtete sich auf, und eine Aura von Autorität schien sich um seine Schultern zu legen. Er war nicht länger der schrullige kleine Chef, den sie so gut kannte – er kam ihr jetzt vor wie ein Raubtier, das sich nichts bieten lässt.
    »Susan«, sagte er und stellte ihr alle drei der Reihe nach vor. »Darf ich euch miteinander bekannt machen – das sind Otto

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