In den Faengen der Nacht
nicht, als Leo eine Pause machte und sagte: »Ach ja, eines noch.«
Sie konnte es kaum erwarten.
»Als Squires sind wir verantwortlich für die Dark-Hunter. Für die Männer und Frauen wie Ravyn und insbesondere für ihren Anführer Acheron. Im Wesentlichen sind wir ihre Diener, die ihnen helfen und sie von der Öffentlichkeit abschirmen.«
Susan riss die Augen auf und tat so, als ob sie hellauf begeistert wäre. »Na so was, Donnerwetter, Herr Leo!«
Jetzt lachte sogar Otto. »Weißt du, ich glaube, ich werde dich ganz gut leiden können.«
Wenigstens hielt die Grubenotter sie für amüsant. Leo dagegen sah nicht gerade amüsiert aus und schüttelte den Kopf, während er Kyl und Jessica ansah.
Susan nahm die Mappe an sich. Nun, da sie dem sicheren Tod durch Ottos Hände entgangen war, sprach sie ihre größte Sorge aus. »Was geschieht jetzt mit mir? Wie könnt ihr mich verstecken, solange ich von der Polizei gesucht werde?«
»Darum werden wir uns schon kümmern«, sagte Jessica. »Die Polizei ist im Moment unser geringstes Problem. Diejenigen, die die Polizei offenbar in der Hand haben, die beschäftigen uns.«
»Der Polizeichef?«, fragte Susan.
Kyl verdrehte die Augen. »Denk mal außerhalb der menschlichen Parameter.«
Sie starrte ihn an. »Ja, aber wenn es eine Vertuschungsaktion gibt, dann hilft doch jemand im Polizeipräsidium dabei, oder nicht?«
»Ja«, sagte Leo angespannt »aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht das Problem. Wir müssen wissen, wer uns da ins Visier genommen hat. Wenn sie in der Lage sind, einen Dark-Hunter auszuschalten, dann sind wir für sie bloß Viehfutter.«
»Sprich bitte nur für dich«, sagte Jessica selbstgefällig. »Ich versichere dir, dass ich nicht am unteren Ende der Nahrungskette stehe.«
Otto schnaubte bei dieser gespielten Tapferkeit. »Hör auf damit, Jess. Als Kyl und ich vor einem Jahr in New Orleans waren, gab es dort einen großen Aufstand der Daimons, der von einem Spathi namens Stryker angeführt wurde.«
Susan runzelte bei diesem unbekannten Wort die Stirn »Spathi?«
»Eine spezielle Kriegerklasse der alten Daimons«, sagte Kyl. »Wirklich richtig alt. Sie sind einiges stärker als die typischen Daimons, die unterwegs sind und nach einem einfachen Ziel Ausschau halten, das sie aussaugen können.«
»Ja«, stimmte Otto zu. »Sie haben normalerweise eine gefährliche Axt dabei, die sie gegen die Guten und die Menschen einsetzen können. Im letzten Jahr haben wir im Norden von Mississippi und in New Orleans durch sie viele Dark-Hunter verloren. Und noch mehr zu verlieren ist das Allerletzte, was ich will.«
Kyl wandte sich an Otto. »Weißt du, wir sollten Kyros oder Rafael rufen und schauen, ob sie uns helfen können. Sie sind viel näher an den Spathis dran als sonst jemand … und im Gegensatz zu Danger, Euphemia, Marco und den anderen haben sie schon einmal eine Begegnung mit ihnen überlebt. Vielleicht können sie sich an etwas erinnern und eine Schwachstelle bloßlegen, an der wir ansetzen können.«
Otto nickte. »Eine gute Idee.«
»Ich rufe sie an«, bot Jessica an.
»Und ich rufe Kyrian an«, sagte Kyl. »Weiß einer von euch, wo er sich zurzeit aufhält?«
Otto antwortete: »Er ist noch immer in New Orleans. Kein Dark-Hunter, weder die jetzigen noch die früheren, sind vor dem Hurrikan Katrina geflüchtet. Sie haben ihre Familien in Sicherheit gebracht, aber sie selbst sind dort geblieben, um zu helfen. Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass sogar Amanda und die Kinder zurückgekehrt sind.«
»Cool. Ich ruf ihn an und kriege heraus, ob er irgendetwas Konkreteres über Stryker oder die anderen weiß.«
»Was ist mit Ash?«, fragte Leo.
Jessica schüttelte den Kopf. »Die letzten paar Tage war er verschwunden. Nach allem, was ich gehört habe, ist er in Australien.«
Wisst ihr , dachte Susan trocken, es wäre wirklich hilfreich, wenn ich eine Ahnung hätte, um wen und was es hier überhaupt geht . Aber sie waren so konzentriert und ernsthaft, dass sie sie nicht unterbrechen wollte. Außerdem schien das, was sie besprachen, wesentlich wichtiger zu sein als ihre Unwissenheit, und sofern sie lange genug am Leben blieb, würde sie zweifellos mit der Zeit alles verstehen.
Leo seufzte frustriert, als wäre er sehr müde. Er wandte sich an Susan. »Hast du übrigens etwas über Dark Angel herausgefunden, ehe der ganze Zauber losging?«
»Ja. Sie ist eine rotzfreche kleine Göre.«
Leo schaute bei dieser Beschreibung aus, als
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