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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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kurz vor der Ausrottung stehen. Das ist eine Art, sich unsere Feinde lange genug vom Leib zu halten, bis wir wieder mehr geworden sind.«
    Das erschien ihr vernünftig. »Und was ist mir dir? Wie bist du hier gelandet?«
    »Ich war schon da, als sie hierherkamen. Sie wussten es nur nicht. Acheron hatte mir vor fast zweihundert Jahren dieses Gebiet zugeteilt, weil es hier genug Platz gab und ich meine Katzenform annehmen konnte, wann immer ich wollte. Cael hatte außerdem darum gebeten, dass ich mit ihm zusammen übersiedeln sollte. Ihm gefiel der Gedanke nicht, allein hierherzukommen.«
    »Also seid ihr beiden schon sehr lange befreundet?«
    Er nickte. »Er war der erste Dark-Hunter, dem ich begegnete, nachdem ich meine Ausbildung bei Acheron abgeschlossen hatte. Wir waren beide eine Zeit lang in London eingesetzt, dann wurden wir nach Frankreich geschickt und dann nach München.«
    »Junge, Junge, da seid ihr ja herumgekommen.«
    »In der Vergangenheit sind wir viel mehr unterwegs gewesen, denn damals sind die Menschen schneller misstrauisch geworden als heute. Heutzutage sind die meisten Leute so sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, dass es sie nicht einmal interessiert, wer ihr Nachbar ist, vor allem in den großen Städten.«
    Sie wollte etwas einwenden, aber sie merkte, wie recht er hatte. Sie kannte noch immer nicht die Namen des Paares, das im Nachbarhaus rechts von ihr wohnte, dabei waren sie schon vor fast zwei Jahren eingezogen.
    »Also, wohin geht es jetzt?«, fragte Ravyn.
    »Den Bach runter.«
    Er lachte, und es klang voll und tief. Mein Gott, dieser Mann war so unglaublich sexy. Ganz besonders wenn das Mondlicht über sein Gesicht glitt. »Ernsthaft?«
    »Das hab ich ernst gemeint. Genau dahin geht’s«, sagte sie leise und fügte dann lauter hinzu: »Neunundzwanzigste Avenue West, Nummer 4335.«
    »Eine schöne Gegend.«
    »Ja, ich weiß. Angie hat in allem einen großartigen Geschmack bewiesen.«
    Sie wollte sich ablenken und dachte wieder an das, worüber Ravyn und seine Brüder zuvor gesprochen hatten. »Kannst du mir etwas erklären? Was hat es mit diesen Gefährten auf sich, von denen ihr immer sprecht?«
    Ein dunkler Schatten zog über sein Gesicht, als ob ihre Frage ihn auf einer tiefen persönlichen Ebene quälte. »Da unterscheiden sich Were-Hunter von Menschen.«
    Sag bloß, Sherlock … Aber sie behielt ihren Sarkasmus für sich. »Du meinst, sie unterscheiden sich durch mehr, als dass sie mehrere Hundert Jahre alt werden, sich in Tiere verwandeln und durch die Zeit reisen können und nur mit einer Handbewegung komische Sachen in Gang setzen?«
    Seine Mundwinkel verzogen sich, als ob er ein Lachen zurückhielt. »Ja, das auch. Aber anders als Menschen können wir unsere Gefährten nicht frei wählen. Die Moiren …«
    »Wer?«
    »Die griechischen Schicksalsgöttinnen. Sie wählen unsere Gefährten aus.«
    »Aha …«, sagte sie und zog ihre Antwort in die Länge. »Warum juckt es mich plötzlich in den Fingern, daraus eine geschmacklose Leo-Schlagzeile zu machen? Moment, ich weiß es. Vielleicht, weil die Damen ein Mythos sind und es sie gar nicht gibt?«
    Er starrte sie verärgert an. »Und Vampire gibt es auch nicht, oder?«
    »Da hast du recht. Na gut, dann gibt es sie auch – na und?«
    Hätte sie an diesem Tag nicht schon so viele absurde Situationen erlebt, dann hätte sie ihm zu einer Behandlung geraten. Aber es musste ein Körnchen Wahrheit darin liegen, obwohl es für sie keinerlei Sinn ergab. »Was machen sie denn? Hier auf die Erde springen, dich auf die Schulter tippen und sagen: ›He, Junge, heirate sie‹?«
    »Nein. In der Handfläche der beiden Leute erscheint ein Zeichen, und dann wissen sie, dass sie Gefährten sind.«
    »Aufdringlich und unhöflich, aber na gut. Und das ist alles?«
    »Nicht ganz. Wenn dieses Zeichen einmal erschienen ist, haben wir drei Wochen Zeit, um uns zu entscheiden, ob wir uns daran halten. Wenn wir das tun, schlafen wir zusammen und sind Gefährten. Wenn nicht, dann verschwindet das Zeichen, und wir können beide unser Leben lang keinen anderen Gefährten mehr bekommen. Und dann können wir auch keine Kinder haben.«
    Das hörte sich nicht gut an. »Das ist ja beschissen.«
    »Davon machst du dir gar keine Vorstellung. Die Frau kann weiterhin Sex haben, aber der Mann dieser Spezies ist impotent, bis einer von den beiden stirbt.«
    »Und wenn du dich mit einem Gefährten verbindest, und dann stirbt einer von beiden? Ist man dann immer noch

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