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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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zu gewinnen. »Wenn du recht hast, Satara, dann liefere ich dir den Atlantäer auf einem Silbertablett und reiche dir den Dolch, den du brauchst, um ihm das Herz aus der Brust zu schneiden.«
    »Das ist nicht das, was ich will, Stryker. Es ist dein Traum.«
    Seine Augen blitzten vor gieriger Erwartung. »Also gut. Wenn du das für mich schaffst, verrate ich dir das Geheimnis, wie du Artemis töten kannst, und befreie dich für alle Zeiten aus ihren Diensten.«
    Satara schloss die Augen, als sie versuchte, sich diese Situation vorzustellen. Sie wollte dieses Miststück am liebsten nicht einen Tag länger sehen.
    Freiheit …
    Es war zu schön, um wahr zu sein. Ihr Herz raste bei dieser Aussicht, und sie streckte Stryker die Hand entgegen. »Wir sind uns also einig, Bruder?«
    Er nahm ihre Hand und legte sie über sein Herz. »Jawohl.«

11
    Susan erwachte plötzlich und konnte nicht sagen, was sie gestört hatte. Aber als sie sich ins Gedächtnis rief, wo sie war, merkte sie, dass Ravyn im Schlaf zuckte. Sie versuchte, es gelassen hinzunehmen und wieder einzuschlafen, aber etwas daran, wie er sich bewegte, erinnerte sie an jemanden, der in einem Albtraum gefangen ist und nicht erwachen kann.
    »Ravyn?« Sie schüttelte ihn leicht.
    Ehe sie auch nur blinzeln konnte, hatte er sie mit festem Griff gepackt und herumgerissen, sodass sie auf dem Rücken lag. Sein Atem ging stoßweise, und er knurrte so brutal, dass sie befürchtete, er werde ihr die Kehle herausreißen.
    »Ravyn!«, schrie sie voller Angst, ernsthaft verletzt zu werden, ehe er zu Bewusstsein kam.
    Er erstarrte, ehe sein Griff nachließ. Er senkte den Kopf und atmete nah an ihrem Haar ein, um ihren Geruch zu kosten. »Susan?«
    »Ja.«
    Er zog sich zurück und ließ seine Hände über sie gleiten, als ob er sich versichern wollte, sie nicht verletzt zu haben. »Ich habe dir doch nicht wehgetan, oder?«
    »Nein«, flüsterte sie und versuchte zu ignorieren, wie verdammt gut sich seine Hände anfühlten, die über ihren Körper streiften. »Und geht es dir auch gut?«
    »Ja.« Er erhob sich von der Matratze und ging zur Tür. Sie konnte ihn nicht genau erkennen, bis er sie öffnete und das Licht von draußen seine kräftige Gestalt beleuchtete. Er hatte sein Hemd ausgezogen und trug nur noch seine schwarze Jeans, als er durch den Flur ins Bad ging.
    Susan regte sich nicht, während sie auf seine Rückkehr wartete. Als er ins Bett zurückkam, war sein Haar feucht. Er hatte sich das Gesicht gewaschen und war sich dann mit den Händen durchs Haar gefahren. Er wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht, machte die Tür zu und kam zu ihr ins Bett.
    Er drehte ihr den Rücken zu, als ob nichts geschehen wäre. Doch sie konnte seine Unruhe spüren. Um ihn war eine Aura von tiefer Trauer und etwas anderes, das sie nicht richtig einordnen konnte. Sein Verhalten erinnerte sie an einen zähen Jungen, der die Welt mit wütenden Augen betrachtete. Einen, der sich nichts mehr wünschte als Freundlichkeit – und der doch jedes Mal, wenn ihm jemand das anzubieten versuchte, denjenigen abblitzen ließ, statt das Risiko einzugehen, noch einmal verletzt zu werden.
    In der Dunkelheit griff Ravyns Schmerz auch auf sie über, und sie hatte das Bedürfnis, ihn zu trösten.
    »Willst du darüber reden?«
    Ravyn lag da und dachte an seinen Albtraum, der ihn noch immer quälte. Er hasste es zu schlafen. Das war der einzige Zeitraum, in dem er verwundbar war. In wachem Zustand konnte er seine Gedanken und Gefühle kontrollieren. Aber sobald er schlief, kehrten alle Dinge, die er vergessen wollte, mit grausamer Klarheit zurück. Wenn er könnte, hätte er sich dieser Erinnerungen komplett entledigt.
    Aber das waren seine Erinnerungen und seine Empfindungen. Zwei Dinge, die er lieber mit sich selbst ausmachte.
    »Eigentlich nicht.«
    Er konnte Susans Enttäuschung spüren. Aber was ihn verwirrte, war ihre sanfte Freundlichkeit, die ihm völlig unbekannt war. Er begriff nicht, warum es ihr wichtig war, seine Unruhe zu lindern.
    Sie drehte sich auf der Matratze um, sodass sie seinen Rücken ansah. Als sie sprach, war ihre Stimme leise und tröstend. »Weißt du, als ich ein kleines Mädchen war, hatte ich immer diese schrecklichen Träume von …« Sie zögerte, als ob sie überlegte, ob sie wirklich weitersprechen sollte. Mit leichtem Lachen räumte sie ihren Albtraum ein. »Ja, also, die Puppen meiner Mutter wurden lebendig, wenn ich schlief. Es war dumm, aber es hat mich zu Tode

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