Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
kriegen. Unsere Magie macht uns immun dagegen. Die einzigen Krankheiten der Menschen, die wir bekommen können, sind Krebs und eine gewöhnliche Erkältung.«
    Da habt ihr aber Schwein . Susan musste sich ihren Sarkasmus verkneifen. »Und wie lange habt ihr euch getroffen?«
    »Etwa vier Monate lang. Und nach einer Weile hatte sie mich wirklich betört. Sie fragte mich immer wieder, ob ich sie nicht heiraten wolle, und ich wies sie immer wieder ab.«
    »Weil sie nicht deine Gefährtin war?«
    »Genau. Es hatte keinen Sinn, sie in meine Welt zu bringen, wenn sie nicht wirklich ein Teil davon werden konnte. Und ich wollte mich nicht an jemanden binden, der nicht meine Gefährtin war. Ich hatte diese dumme Idee, dass ich eines Tages eine Gefährtin und Kinder haben und in alle Ewigkeit glücklich und zufrieden leben könnte.«
    Susan war erschüttert. »Das ist keine so dumme Idee, Ravyn. Du weißt doch, dass viele Leute genau den gleichen Gedanken haben.«
    »Ja«, sagte er in einem Ton, der durchblicken ließ, dass er diese Leute für Dummköpfe hielt. »Wie auch immer, als schließlich das Zeichen auf unseren Händen erschien, dachte ich, es sei zu schön, um wahr zu sein. Seit Monaten hatte sie mir gesagt, dass sie mich liebte. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie liebte oder nicht, aber ich genoss ihre Gesellschaft, und sobald ich das Zeichen sah, machte ich ihr einen Heiratsantrag. Isabeau hatte natürlich Angst. Sie dachte, es wäre das Zeichen des Teufels, und ich versuchte, ihr zu erklären, dass sie sich keine Sorgen machen müsse, aber sie rannte davon.«
    »Und du bist ihr nachgelaufen?«
    »Nein«, sagte er zu ihrer Überraschung, »ich hatte das Gefühl, ich müsste sie in Ruhe lassen … sie war wirklich hysterisch gewesen, als sie losrannte. Also ging ich nach Hause, und in dieser Nacht sah meine Mutter das Zeichen in meiner Handfläche und fragte mich danach. Ich sagte ihr die Wahrheit und versuchte, ihr zu erklären, wie aufgelöst Isabeau gewesen war. Sie versicherte mir, Isabeau sei nur völlig überrumpelt worden. Und dass ich es sowohl ihr als auch mir schuldig sei, ihr die Wahrheit darüber zu sagen, wer und was wir sind. Sie war überzeugt davon, dass eine Frau, die mich liebte, diese Wahrheit akzeptieren und mit uns leben würde.«
    Er rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Sie spürte die Schuld und den Zorn in ihm. »Du machst dir keine Vorstellung davon, wie sehr ich mir wünsche, dass ich die Zeit zurückdrehen und die Ereignisse dieser Nacht verändern könnte. Wahrscheinlich hat Artemis mich deswegen der Fähigkeit, Zeitreisen zu unternehmen, beraubt. Gott ist mein Zeuge, es nagt ständig an mir, und ich bin sicher, wenn ich könnte, würde ich zurückgehen und etwas Dummes anstellen.«
    Susan rieb ihm tröstend den Arm. »Träumst du davon?«
    Er drehte den Kopf und sah sie an. »Zum Teil. Ich sehe immer meine Mutter, die mich drängt, zu Isabeau zu gehen und sie in unser Dorf zurückzuholen, und dann springt der Traum in die Nacht, in der ich ein Dark-Hunter geworden bin. Ich sehe Isabeaus entsetztes Gesicht vor mir, als ich ihren Vater töte, während sie zusammengekauert in einer Ecke hockt und schreit.«
    Sie zögerte, die nächste Frage zu stellen, aber sie wollte die Antwort wissen. »Hast du auch Isabeau getötet?«
    »Ja.«
    Susan zog sich zurück, und ihr Herz hämmerte. Sie hatte Ravyn im Kampf gesehen, und trotzdem hätte sie nicht gedacht, dass er so herzlos sein könnte.
    Er wimmerte leise. »Als ihr Vater starb, fand Isabeau ihren Mut wieder. Sie packte ein Kurzschwert von der Wand und griff mich damit an. Ich war nicht bewaffnet, also versuchte ich, ihrem Schwung auszuweichen, aber sie erwischte mich mit der Schneide am Arm. Ich folgte meinem Instinkt, stieß sie zur Seite und umklammerte meinen Arm. Sie stolperte rückwärts in die Feuerstelle und ließ das Schwert fallen. Der Saum ihres Kleides fing Feuer. Ich streckte die Arme aus, um ihr zu helfen, aber sie biss mich und rannte zur offenen Tür, doch das Feuer fraß sich an ihrem Kleid nach oben. Als ich hinter ihr herrannte, traten einige Männer zwischen uns und griffen mich an. Bis ich sie getötet hatte, war es für Isabeau zu spät. Ich fand sie zusammengesunken nicht weit von ihrem Haus. Als ich sie umdrehte, merkte ich, dass sie noch am Leben war. Ihre Augen flackerten, als sie mich sah, dann spuckte sie mir ins Gesicht und starb in meinen Armen. Ich kann den Anblick ihres verbrannten Gesichts

Weitere Kostenlose Bücher