In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
plötzlich seinen Körper nicht mehr fühlte, stieß sie heftig den Atem aus, dann sah sie ihm zu, wie er seinen Rock und seine Weste auszog und sie auf einen Stuhl in der Nähe warf. Er kehrte zu ihr zurück und legte seine Hände um ihre Taille.
»Du hast von unserer Hochzeit geträumt?« Es fiel ihr schwer, das zu glauben.
Er zog die Mundwinkel ein wenig hoch, doch sein Gesicht war noch immer angespannt. »Meine Träume drehten sich eher um unsere Hochzeitsnacht.«
Er zog sie wieder an sich. Mit weit aufgerissenen Augen stemmte sie die Hände gegen seine Brust. Sie war sich ganz sicher, was sie in seinen Augen gelesen hatte. »Nein. Du weißt, was ich davon halte, aus einem solchen Grund zu heiraten.«
Er bewegte sich nicht, wartete einfach nur, bis ihr Widerstand schmolz. Er senkte den Kopf und bedeckte ihr Kinn mit vielen kleinen Küssen, dann glitt sein Mund zu ihrem Ohrläppchen, und er streichelte die empfindsame Haut unter ihrem Ohr.
Ein wohliger Schauer rann durch ihren Körper.
»Wäre es denn so schlimm, mich zu heiraten?«
Er hauchte diese Worte an ihrem Ohr, dann zog er sich ein wenig von ihr zurück, sodass sich ihre Blicke treffen konnten.
Ihre Gesichter waren einander so nahe, dass sich ihr Atem miteinander vermischte. Mit weit aufgerissenen Augen sah Flick tief in seine ernsten blauen Augen, in sein ganz ernstes, geliebtes Gesicht. »Nein.«
Er bewegte sich nicht, griff nicht triumphierend nach ihr. Er wartete einfach nur ab. Sie schaute ihn an, dann holte sie tief Luft. Sie fühlte die Versuchung, die in der Luft lag, sein Versprechen und noch mehr. Sie hob eine Hand und strich mit dem Finger von seinem Wangenknochen bis zu seinem Mundwinkel. Dann holte sie noch einmal tief Luft, stellte sich auf die Zehenspitzen und presste ihren Mund auf seinen.
Es war Wahnsinn – ein herrlicher, berauschender, drängender Wahnsinn -, ein plötzliches Verlangen, das sie antrieb. Es war ein Impuls, und sie hatte keine Ahnung, wohin dies alles führen würde.
Aber sie küsste ihn – einladend, ermunternd, herausfordernd. Und als er dann die Arme um sie schloss, sank sie gegen ihn in seine Umarmung und in diesen Kuss.
Der Kuss berauschte sie, und dann war da wieder dieses Feuer.
Demon wusste sehr gut, dass sie einfach nur reagiert hatte, dass sie wild vor dem Wind ritt, ohne ein besonderes Ziel. Doch das genügte ihm. Er war erfahren genug, diesen Ritt mit ihr zu teilen und sie dorthin zu führen, wo er sie haben wollte.
Es dauerte einen Augenblick, bis er sich entschieden hatte – bis sein Plan feststand. Wegen ihrer Wildheit, ihrer immer hingebungsvolleren Küsse, schmerzte ihn sein Verlangen bereits, aber das war seine kleinste Sorge. Er hatte noch nie mit einer Jungfrau geschlafen – und so wie es aussah, würde sie seine Erfahrung auf eine harte Probe stellen, seine Kontrolle bis zur Grenze fordern.
Er gab ihre Lippen frei, legte die Hände um ihre Taille und hob sie hoch, setzte sie auf die Kommode und dankte dem Gott, der über ihm wachte, denn die Kommode hatte genau die richtige Höhe.
Sie blinzelte überrascht. Ihre neue Stellung brachte ihr Gesicht auf die gleiche Höhe mit seinem. Ihre Brüste drängten sich ihm entgegen, und dann bemerkte sie, dass sich ihre Röcke über ihre Knie hochgeschoben hatten. Sie presste die Beine zusammen und rückte schnell ein Stück zurück. Ihr Haar war zerzaust, ihre Lippen gerötet, aus ihren Augen leuchtete die Leidenschaft, als sie ihn anstarrte. »Was …?« Sie musste innehalten und tief Atem holen. »Was tust du da?«
Er lächelte sie aufmunternd an – an dem Feuer in ihrem Blick konnte er nichts ändern -, dann trat er einen Schritt nach vorn, und seine Hüften stießen gegen ihre Knie und hielten ihre Beine fest. Er senkte den Blick zu ihrer Brust und streckte die Hand aus, um den ersten Knopf ihres Mieders zu öffnen. »Ich werde dich lieben.«
»Was?« Flick sah nach unten, als sich der erste Knopf öffnete. Seine Finger glitten zu dem nächsten Knopf – sie keuchte auf und legte die Hand um sein Handgelenk. »Mach dich doch nicht lächerlich.«
So weit hatte sie gar nicht gedacht. Und er war dafür verantwortlich, wenn ihr Verstand verwirrt war. Ganz sicher konnte sie jetzt nicht vernünftig nachdenken. Sie zog an seiner Hand, noch einmal, fester diesmal, doch sie konnte seine Hände nicht wegschieben. Er knöpfte weiter ihr Mieder auf.
»Da wir uns darauf verlassen können, dass morgen Abend sowieso die gesamte gehobene Gesellschaft
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