In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
wenn er sie in seinen Armen hielt und seine Lippen die ihren fanden, bedeutete das noch lange nicht, dass er sie damit auch willenlos machte.
Und das wiederum bedeutete, dass er sie so lange küssen konnte, wie er wollte. Wenn er entschieden hatte, dass sie noch bis zwei Uhr am nächsten Morgen Zeit hatten, dann gab es keinen Grund, auch nur eine einzige kostbare Minute davon zu verschwenden.
Von ihm geküsst zu werden war ausgesprochen schön, ganz besonders angenehm. Die Berührung seiner Lippen verzauberte sie, die noch viel kühneren Liebkosungen seiner Zunge erregten sie. Sie fühlte sich wild und leichtsinnig – eigenartig ruhelos. Seine Erfahrung zeigte sich in der Berührung seiner Lippen, in seiner Umarmung, die so verlockend war, so leicht und verführerisch.
Sie bot ihm ihren Mund, und er legte seine Lippen noch einmal auf die ihren. Und dennoch hielt er sich zurück, zügelte sein Verlangen und zeigte ihr das auch. Sie fühlte es an seinen harten Muskeln, an der Anspannung in seinem Körper. Diese Zurückhaltung lag wie eine Barriere zwischen ihr und seiner großen Erfahrung. Es war eine Barriere, die sie überwinden wollte. Immerhin war sie kein kleines Mädchen mehr, das gerade erst der Schule entwachsen war, ganz gleich, was er auch denken mochte.
Kühn schmiegte sie sich an ihn und erwiderte leidenschaftlich seinen Kuss, sie versuchte alles, um zu sehen, wie sie seinen Widerstand am besten überwinden konnte. Sie schloss die Lippen um seine Zunge und saugte daran. Das war ihr erster Erfolg, denn sie fühlte, wie sein Widerstand schmolz. Dann legte sie die Hände um seinen Hals, reckte sich und schmiegte sich an ihn. Auch das gelang ihr, aber …
Abrupt hob er den Kopf und holte tief Luft. »Hat der Gastwirt dein Gesicht gesehen?«, fragte er. Seine Stimme klang ein wenig benommen.
»Nein.« Sie schmiegte sich noch enger an ihn, vergrub die Finger in seinem Haar. »Ich habe mich die ganze Zeit hinter meinem Schleier versteckt.«
»Hm.« Er senkte den Kopf und berührte ihre Lippen mit seinen. »Ich gehe später nach unten und bezahle dein Zimmer, wenn alles ruhig ist und niemand etwas hört. Irgendjemand wird wohl die ganze Nacht über unten hinter der Theke sein. Danach fahren wir los.«
Sie machte sich nicht die Mühe zu nicken. Sie legte die Hände auf seine Schultern, als er sie wieder küsste, und ihre Zungenspitze umspielte die seine. Sie könnte die ganze Nacht damit zubringen, ihn zu küssen und in seinen Armen zu liegen. Der Gedanke spornte sie an, doch sie kam ihm nicht näher – sie lag bereits in seinen Armen, ihre Brust an seinem Oberkörper, ihre Hüften an seinen Schenkeln. Aber …
Sie zögerte, und seine Lippen bewegten sich auf ihren. Der Kuss zog sie tiefer hinein in dieses berauschende Gefühl – so verlockend und erregend.
Der Wunsch, ihm noch näher zu sein, wuchs und wuchs …
Sein Widerstand machte sie zornig. Wenn sie ihn heiraten wollte – wenn er sie heiraten wollte -, dann wollte sie mehr wissen. Entschlossen reckte sie sich und küsste ihn voller Leidenschaft, so herausfordernd sie nur konnte …
Er bewegte die Arme, dann lagen seine Hände auf ihrem Rücken, groß und stark, und glitten tiefer zu ihrer Taille, ihren Hüften, dann noch tiefer, zu ihrem wohlgerundeten Po. Er umfasste ihn, hielt sie fest, dann hob er sie hoch.
Und presste sie noch fester an sich – bis sich sein hart aufgerichteter Penis gegen ihren weichen Bauch drängte. Sie hätte aufgestöhnt – nicht vor Schock, sondern vor Ergötzen, ein Gefühl, das völlig neu war für sie -, doch seine Lippen pressten sich plötzlich so eindringlich auf ihre, dass sie es bis in die Zehenspitzen fühlte. Er nahm all das, was sie ihm bot, und suchte nach noch mehr.
Plötzlich wallte heißes Verlangen in ihnen beiden auf.
Flick krallte die Finger in seine Schultern und klammerte sich an ihn, und erregt fühlte sie, dass er noch härter wurde, noch drängender. Verlangen, Sehnsucht und Leidenschaft mischten sich in ihrem Inneren und hielten sie gefangen.
Erregung – noch heißer als das Gefühl, wenn man einen Ritt gewonnen hatte – und eine Vorfreude, die so eindringlich war, überwältigten sie.
Klopf! Klopf-klopf-klopf!
Das laute Geräusch erschreckte sie beide, und sie fuhren auseinander. Schwer atmend starrten sie zur Tür.
Demon fluchte leise. Wer auch immer es war, der geklopft hatte, er würde es herausfinden. Es könnten Neuigkeiten über Bletchley sein. Er ließ Flick zu Boden
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