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In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mehr vor dem, was ihr im Stall begegnen würde.
    Dillon stand auf der Lichtung, als sie herangeritten kam, der alte Gaul graste in der Nähe. Sie zog die Zügel an und glitt aus dem Sattel, wandte sich um und ging in das Haus – ohne Dillon auch nur einen Blick zuzuwerfen. Er würde den Gaul satteln und würde Jessamy den Sattel abgenommen haben, wenn sie wieder aus dem Haus kam.
    Seit sie die ganze Wahrheit erfahren hatte, hatte sie nicht mehr mit ihm gesprochen. Immer wenn sie zu dem Haus kam, versuchte er, ihre Blicke auf sich zu ziehen, er lächelte und wollte sie wieder friedlich stimmen.
    Während Flick ihr Samtkleid auszog, stieß sie ein unwilliges Geräusch aus. Dillon war äußerst vorsichtig in ihrer Nähe, und so konnte es ruhig noch eine Weile weitergehen. Sie hatte ihm noch nicht verziehen, dass er sie belogen hatte, und sie hatte sich selbst noch nicht verziehen, dass sie so leichtgläubig gewesen war. Sie hätte sich denken können, worum es bei dieser Sache wirklich ging, denn sie wusste, dass er nicht so unschuldig war, wie es den Anschein hatte, doch der Gedanke, dass er so dumm sein könnte, Geld für seine Dienste zu nehmen, war ihr gar nicht gekommen.
    Sie strich sich die Locken glatt und zog die Kappe darüber. Sie war es leid, Dillons Fehler immer wieder auszubügeln, es ihm immer wieder leicht zu machen, aber …
    Sie seufzte. Sie würde auch weiterhin Dillon beschützen, denn die Alternative wäre, den General aufzuregen. Und Aufregung war nicht gut für ihn, das hatte Dr. Thurgood ziemlich deutlich gemacht. Ihm seine Ruhe zu verschaffen war auch eine Möglichkeit, wie sie all das wieder gutmachen konnte, was er ihr gegeben hatte.
    Ein Zuhause – einen sicheren Ort, an dem sie aufwachsen konnte, eine ruhige Hand, ein noch ruhigeres Herz und ein unerschütterliches Vertrauen in sie.
    Sie war als verwirrtes, sieben Jahre altes Kind nach Hillgate End gekommen, das ganz plötzlich allein in der Welt stand. Ihre Tante Scroggs, bei der ihre Eltern sie in London gelassen hatten, war nicht bereit gewesen, sie noch länger zu behalten, als es sich herausgestellt hatte, dass aus einer augenblicklichen Verlegenheit ein längerer Aufenthalt werden musste. Niemand hatte sie haben wollen, bis ganz plötzlich aus dem Nichts der General aufgetaucht war, ein entfernter Verwandter ihres Vaters. Er hatte sie freundlich angelächelt und sie mit zu sich nach Hause genommen.
    Auf das Land, wo sie am liebsten war, in die Nähe von Pferden – ihren Lieblingstieren.
    Nach Hillgate End zu kommen hatte ihr Leben von Grund auf verändert, alles war viel besser geworden. Auch wenn sie nicht arm gewesen war, wer konnte wissen, wie ihr Leben ohne die Freundlichkeit des Generals, ohne seine Fürsorge verlaufen wäre? Sie verdankte es dem General, dass sie hier gelandet war und ein glückliches Leben gehabt hatte und dass ihr alle Möglichkeiten offen standen. Sie schuldete ihm sehr viel.
    Sie holte tief Luft und trat aus dem Schuppen. Dillon wartete bereits; er hielt den alten Gaul, der gesattelt und aufgezäumt war, in der Nähe des umgestürzten Baumstammes, den sie immer benutzte, um auf das Pferd zu steigen. Flick betrachtete ihn, als sie über den Hof ging, doch sie weigerte sich, seinem Blick zu begegnen. Trotz ihrer Zuneigung zu dem General ertrug sie Dillon im Augenblick nur schwer.
    Sie stieg auf den Gaul, griff nach den Zügeln und ritt ohne ein Wort davon.
    Wenigstens Demon hatte die Wahrheit aus Dillon herausbekommen. Auch wenn sie sich dumm vorkam, weil sie die Widersprüche in Dillons Erzählung nicht bemerkt hatte, so konnte sie doch froh sein, dass Demon sich eingemischt hatte. Seit er sich einverstanden erklärt hatte zu helfen, trotz seiner lächerlichen Beharrlichkeit, sie zu beobachten, hatte sie das Gefühl, die Last auf ihren Schultern sei ein wenig leichter geworden. Er war da, teilte diese Last mit ihr und tat alles, genau wie sie, um dem General Kummer zu ersparen. Und das war eine deutliche Erleichterung für sie.
    Als sie den Weg erreicht hatte, drängte sie den Gaul in einen langsamen Trab. Im Stall hatte einer der Jungen bereits The Flynn gesattelt. Sie überprüfte die Sattelgurte und stieg dann mithilfe des Jungen auf den Rücken des Pferdes. Das Tier war bereits an sie gewöhnt und kannte ihre Stimme, und sie brauchte es nur ein wenig zu ermuntern, damit es lostrabte.
    Carruthers wartete schon auf sie. »Reite eine lange Strecke langsam, dann gehst du in einen sanften Trab über,

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