In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Unter den Eigentümern und den Trainern gibt es allerdings diese Gerüchte, aber die anderen wissen noch nichts davon. Einige der Jockeys oder Stallburschen sind vielleicht bereits misstrauisch geworden, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie etwas darüber sagen, nicht einmal untereinander werden sie darüber reden.«
Flick ging weiter. »Wenn nicht offen darüber geredet wird, wenn es keine Gerüchte gibt, dann ist es auch wenig wahrscheinlich, dass jemand etwas sagen wird.«
Demon antwortete ihr nicht, und Flick schien das nicht aufzufallen. Im Augenblick schien sie ihn nicht einmal zu bemerken. Sie hielt ihn wohl für einen freundlichen Onkel oder für jemanden, der ähnlich gutmütig war. Und das war so weit von der Wahrheit entfernt, dass es schon beinahe lächerlich war.
Und es ärgerte ihn auch.
Der Botticelli-Engel aus dem Speisezimmer, der Engel, der bei seiner Berührung erbebt war, der gezittert hatte, als sich ihre Finger berührten, war verschwunden.
Sie schaute ihn an. »Vielleicht könntest du mit den Jockeys anfangen, deren Pferde in der letzten Saison verloren haben. Ich nehme an, wenn sie vielleicht schon zuvor Bestechungsgeld angenommen haben, dann wird es doch nur wahrscheinlich sein, dass man vom Syndikat noch einmal auf sie zukommt.«
»Normalerweise schon. Wenn sie jedoch von den Verwaltern befragt werden, dann kann man davon ausgehen, dass sie nichts verraten werden. Wenn ihre Lizenz als Reiter auf dem Spiel steht, wird keiner der Jockeys sich selbst belasten.«
»Aber es muss doch etwas geben, was du machen kannst, solange ich in deinem Stall die Augen aufhalte.«
Demons Augen weiteten sich, und er hielt sich gerade noch zurück, ehe er mit einer bissigen Bemerkung antwortete und ihr auf diese Art viel mehr Informationen gab, als nötig war. »Mache dir um mich keine Sorgen. Ich bin sicher, dass ich einen Weg finde, dem ich folgen kann.« Er hatte bereits verschiedene Möglichkeiten im Kopf, doch hatte er nicht die Absicht, ihr das zu verraten. »Ich werde gleich damit anfangen, noch ehe ich mir das Training am Nachmittag ansehe.«
»Du könntest dich mit den Wettberatern beschäftigen oder mit den anderen Zuschauern, die am Rande der Ställe herumhängen.«
»In der Tat.« Demon konnte nicht anders – seine Schritte wurden länger, er erreichte sie, trat vor sie und blieb stehen.
Sie holte tief Luft, dann blieb sie ebenfalls stehen, um nicht mit ihm zusammenzustoßen. Sie sah zu ihm auf, und ihre Augen weiteten sich überrascht.
Er lächelte sie an. »Ich werde auch dich im Auge behalten.« Er hielt ihren Blick gefangen. »Daran solltest du nicht zweifeln.«
Sie blinzelte, doch zu seinem Ärger zeigte sich nicht ein Anflug einer Irritation in ihrem Blick. Stattdessen war ihr Blick eher verärgert. Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang prüfend, dann zuckte sie mit den Schultern, trat einen Schritt zur Seite und ging um ihn herum. »Ganz, wie du willst, obwohl ich den Grund dafür nicht verstehen kann. Du weißt, dass ich mit The Flynn fertig werden kann, und Carruthers entgeht sowieso nichts.«
Demon unterdrückte einen Fluch, dann wandte er sich um und lief hinter ihr her. Es war ja nicht so, dass es ihm um The Flynn ging, und Flick hielt ihn, Demon, offensichtlich für nicht bedrohlich. Und auch wenn er gar nicht den Wunsch hatte, sie zu bedrohen, so wollte er sie ganz sicher in seinem Bett haben, und das hätte sie eigentlich nervös machen sollen, wenigstens ein wenig vorsichtig. Aber nein – nicht Flick.
Felicity war empfindsam – Felicity war vernünftig. Sie besaß genug Verstand, um sich Demons Anwesenheit bewusst zu sein. Felicity besaß einen gesunden Selbsterhaltungstrieb. Bei Flick war das jedoch, soweit er es sehen konnte, ganz anders. Sie hatte nicht einmal begriffen, dass er nicht der gütige Onkel war und ganz bestimmt nicht die Art von Mann, den ein junges Mädchen unter Kontrolle halten konnte.
»Es wird nicht der Ritt von The Flynn sein, den ich beobachten werde«, erklärte er und blieb an ihrer Seite.
Sie sah auf, ihre Blicke begegneten sich, und sie runzelte die Stirn noch mehr. »Es ist wirklich nicht nötig, mich zu beobachten – ich bin schon seit Jahren nicht mehr aus dem Sattel geflogen.«
»Wie dem auch sei«, schnurrte er. »Ich versichere dir, dich zu beobachten – meine Augen über deinen grazilen Körper gleiten zu lassen, während du auf einem meiner preisgekrönten Pferde sitzt -, denn das ist genau die Art von Benehmen, die man
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