In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Newmarket.«
»Hat dein Mann denn den Namen des Mannes herausfinden können?«
»Er hört auf den wenig schmeichelhaften Namen Bletchley.«
»Und er kommt aus London?«
»Seinem Akzent nach scheint das ziemlich sicher zu sein.« Demon ließ seine Pferde langsamer laufen, als das Dorf Dullingham in Sicht kam. »Gillies würde einen Eid darauf schwören, dass Bletchley in Hörweite der Glocken von Bow geboren wurde.«
»Und das bedeutet«, meinte Flick und wandte sich zu ihm um, »dass das Syndikat in London ansässig ist.«
»Das habe ich schon immer geglaubt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine Gruppe reicher und geldgieriger Gentlemen aus London handelt.«
»Hm.«
Als Flick nichts weiter sagte, warf Demon ihr einen schnellen Blick von der Seite zu. Sie hatte abwesend die Stirn gerunzelt und starrte blicklos vor sich hin. Es war nicht schwer, ihren Gedanken zu folgen. Sie dachte über das Syndikat und über die Notwendigkeit einer Reise nach London nach, um diese Männer zu entlarven.
Er störte sie jedoch nicht in ihren Überlegungen, denn er war zufrieden, dass sie abgelenkt war. Als die Häuser von Dullingham hinter ihnen verschwanden, fielen seine Braunen in einen steten Trab, und er suchte in den Hecken am Rande der Straße nach einem kleinen Weg, an den er sich aus einer Zeit vor ein paar Jahren erinnerte. Dieser Weg tauchte schließlich zu ihrer Linken auf. Demon zügelte die Pferde und lenkte sie auf diesen Weg.
Der Pfad hatte tiefe Rillen, und trotz der starken Federn der Kutsche riss das Holpern Flick aus ihren Gedanken. Sie hielt sich am Rand ihres Sitzes fest, blinzelte und sah sich um. »Gütiger Himmel. Wo … oh! Wie hübsch!«
Demon lächelte. »Es ist ein liebliches Fleckchen.«
Der Weg verschmälerte sich noch mehr, Demon lenkte die Braunen auf die Wiese und zog die Zügel an. »Wir werden die Kutsche hier stehen lassen.« Er deutete mit dem Kopf auf die Weiden, deren Äste, von der Sonne bestrahlt, in einen kleinen Fluss hingen. Das Plätschern des Wassers erfüllte die Stille, die Sonne spiegelte sich auf dem Wasser, und Regenbogen bildeten sich darüber. Zwischen den Weiden lockte ein breiter Streifen Gras. »Wir können unsere Decke am Fluss ausbreiten und die Sonne genießen.«
»O ja! Ich wusste gar nicht, dass es diesen Ort hier gibt.«
Demon stieg aus der Kutsche und half Flick heraus, danach holte er den gut gefüllten Picknickkorb und eine große Decke. Flick nahm ihm die Decke ab, klemmte sie sich unter den Arm und ging neben ihm her zu dem grasbewachsenen Ufer.
Dort legte sie ihren Sonnenschirm beiseite und breitete die Decke aus. Demon half ihr, die dicke Decke gerade zu ziehen, dann wartete er, bis sie sich darauf gesetzt hatte, und ließ sich dann lässig neben ihr nieder.
Sie hatte gehört, wie Mädchen sich darüber unterhielten, dass beim Anblick ihrer Verehrer ihre Herzen schneller schlugen. Bis jetzt hatte sie das immer für Unsinn gehalten.
Doch jetzt wusste sie es besser. Ihr Herz schlug doppelt so schnell wie sonst. Entschieden zu schnell.
Demon griff nach dem Korb und stellte ihn neben sie beide, und Flick zog den Korb näher zu sich heran. Es war wohl besser, wenn er zwischen ihnen stand. Das war eine lächerliche Reaktion – sie wusste, dass sie bei ihm vollkommen in Sicherheit war -, doch der große Korb zwischen ihnen gab ihr ein sicheres Gefühl. Sie holte die Leinenservietten heraus, die Mrs. Shephard über die Lebensmittel gelegt hatte, und enthüllte gebratenes Hühnchen, Scheiben von Rindfleisch und frische, knusprige Brötchen. Sie musste sich räuspern, als sie sprechen wollte. »Möchtest du lieber ein Bein oder eine Brust?«
Sie sah auf, und ihre Blicke trafen sich mit denen von Demon, Augen von einem brennenden Blau.
Brennend?
Sie blinzelte und sah noch einmal hin, doch er vermied ihren Blick und griff ruhig nach der Flasche, die aus dem Korb herauslugte.
»Ein Bein genügt mir im Augenblick.«
Seine Stimme klang ein wenig … angespannt. Sie sah ihm zu, als er den Korken aus der Flasche zog, und als er sie dann wieder anschaute, war nichts mehr von dem gewissen Ausdruck in seinen Augen zu sehen, nur die Freude an diesem Augenblick war deutlich. Er streckte ihr die Hand entgegen, damit sie ihm die Gläser gab, und Flick schob ihre Unsicherheit beiseite und suchte in dem Korb nach den Gläsern.
Sie fand zwei langstielige Gläser und reichte sie ihm. Der Wein zischte leise, als er die Gläser füllte. Sie nahm ein Glas
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