In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Pferde zu seinem Gestüt, auf dem gleichen Weg, der auch zu dem heruntergekommenen kleinen Haus führte.
Ein leichter Nebel umhüllte die Hecken, legte sich auf die Wiesen und leuchtete golden auf, als die Sonne den Himmel zu erhellen begann. Flick tauchte aus dem Nebel auf, ein verschlafener Stalljunge auf dem Gaul, der bereit war für die Arbeit des neuen Tages. Demon zügelte seine Pferde und wartete, bis sie ihn erreicht hatte.
Als sie den Gaul neben seinem Zweispänner anhielt, hatte sie die Stirn gerunzelt, und ihre Augen blickten ihn misstrauisch an. Er nickte übertrieben höflich. »Ich habe Carruthers deine Kündigung mitgeteilt – er erwartet nicht, dich noch einmal zu sehen.«
Ihre Stirn runzelte sich noch mehr, doch sie fragte ihn nicht nach dem Grund. »Aber …«
»Die Sache ist ganz einfach. Wenn du nicht gekündigt hättest, hätte ich ihn gebeten, dich zu entlassen.« Er begegnete ihrem Blick und zog eine Augenbraue hoch. »Ich dachte mir, es wäre dir lieber, selbst zu kündigen.«
Flick betrachtete ihn nachdenklich. »Wenn du es so ausdrückst, dann hatte ich wohl kaum eine andere Möglichkeit.«
Seine Mundwinkel zogen sich ein wenig hoch. »Nein.«
»Welche Geschichte hast du Carruthers erzählt?«
»Dass deine kranke Mutter verstorben ist und dass du zu deiner Tante nach London übersiedeln wirst.«
»Also darf ich dann nicht einmal mehr in der Nähe sein?«
»Genau.«
Sie stieß ein unwilliges Geräusch aus, doch Demon erkannte, dass sie bereits weiterdachte. »Und wie steht es damit, den Kontaktmann zu identifizieren? Haben deine Männer schon etwas herausgefunden?«
Weil sie ihn so genau beobachtete, entging ihr sein Zögern nicht, und sie begriff, dass er schnell seine Möglichkeiten abwog.
»Ja, wir haben ihn gefunden.« Nachdenklich sah er sie an. »Gillies kümmert sich im Augenblick um ihn, und er hat den strikten Befehl, sich nichts entgehen zu lassen. Wenn du damit einverstanden wärst, dich anständig zu kleiden, könnten wir uns vielleicht auf eine eher konventionelle Art unterhalten.«
Sie zog fragend eine Augenbraue hoch.
Sein Lächeln war neckend, eine verlockende Versuchung. »Geh nach Hause und zieh dich um. Ich komme um elf Uhr und nehme dich zu einem Ausflug mit.«
»Perfekt – dann können wir uns unterhalten, ohne das Risiko einzugehen, dass jemand uns hört.« Flick ritt zurück zu dem kleinen Haus. »Ich werde um elf Uhr auf dich warten.«
Demon hielt locker die Zügel in der Hand, saß im Schein der aufgehenden Sonne und sah ihr nach. Sein Lächeln wurde breiter, dann schlug er kurz mit den Zügeln und lenkte seinen Zweispänner hinter ihr her.
Wie Flick es versprochen hatte, war sie fertig und wartete schon auf ihn, eine Erscheinung in gedecktem Musselin. Ein Sonnenschirm schützte ihr Gesicht, als er seine Pferde vor der Treppe des Hauses in Hillgate End anhielt.
Er band die Zügel fest und stieg aus seinem Zweispänner. Mit strahlendem Gesicht, ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen, kam sie näher. Sie war gertenschlank, ihre Bewegungen anmutig. Demon sah ihr entgegen. Sie fesselte seine ganze Aufmerksamkeit und hielt ihn gefangen.
Glücklicherweise ahnte sie nichts davon. Und da er sich dessen sicher war, erwiderte er ihr Lächeln. Er griff nach ihrer Hand, beugte sich elegant darüber und half ihr in den Wagen. Als er ihr in den Wagen folgte, entdeckte Demon eine Magd, die wartend auf der Treppe stand. »Ich bringe Miss Parteger später am Nachmittag zurück – Sie können das Jacobs sagen.«
»Jawohl, Sir.« Das Mädchen machte einen Knicks.
Er setzte sich neben Flick, die ihn fragend ansah. »Mrs. Shephard hat uns einen Picknickkorb gepackt, wir brauchen also nicht zum Mittagessen zurückzukommen«, erklärte er ihr.
Ihre Augen weiteten sich, dann nickte sie. »Es wird ein schöner Tag werden – ein Picknick ist eine sehr gute Idee.«
Demon schlug leicht mit den Zügeln, und seine Pferde trabten los. Er verriet ihr nicht, wessen Idee das Picknick gewesen war.
Als sie die Einfahrt zum Haus verlassen hatten und die Pferde schneller liefen, senkte Flick den Sonnenschirm und sah ihn an. »Ich nehme an, deine Männer haben unseren Mann gefunden?«
Demon nickte. Er bog auf den Weg nach Dullingham ein. »Er wohnt im Ox and Plough.«
»Im Ox and Plough?« Flick runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass ich dieses Gasthaus kenne.«
»Dazu besteht auch kein Grund. Es ist ein heruntergekommenes kleines Gasthaus, abseits der Hauptstraße nach
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