In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)
Stimme ein wenig tiefer. »Die Aktivitäten, die ich vorziehe, entspannen mich garantiert.«
Eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Einen Augenblick hielt sie seinem Blick noch stand, dann zog sie hochmütig eine Augenbraue hoch und wandte sich ab.
Demon verkniff sich ein Lächeln und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Bücher. Wenigstens sah sie in ihm jetzt nicht länger den gutmütigen Onkel. »Wie wäre es denn mit dem hier?« Er streckte die Hand aus und griff nach einem der Bände.
»Colonel J. E. Winsome: Memoiren eines Pferdekommandanten «, las Flick, als er ihr das Buch reichte. Sie öffnete es und überflog schnell die Inhaltsangabe auf der ersten Seite. »O ja! Das ist perfekt. Es handelt von der Kavallerie im Krieg auf der Halbinsel.«
»Ausgezeichnet.« Demon reckte sich. »Können wir jetzt gehen?«
Zu seiner Erleichterung nickte Flick. »Ja, das ist alles.«
Sie führte ihn zurück in den vorderen Teil des Ladens.
Mrs. Higgins schürzte die Lippen in schweigender Missbilligung, als Demon die Bücher auf ihren Tisch legte. Flick schien das nicht zu bemerken, sie plauderte fröhlich, während Mrs. Higgins die Titel der Bücher auf eine Karte schrieb. Demon trat einen Schritt zurück, sah sich noch einmal um – er würde diesen Laden nicht wieder betreten, wenn sich das vermeiden ließ.
Einer der alten Gentlemen in dem gepolsterten Lehnsessel war aus seinem Dämmerzustand aufgewacht, warf ihm einen misstrauischen Blick zu und runzelte dann die Stirn.
Demon wandte sich wieder an Flick und nahm ihr den Stapel Bücher ab. »Komm – ich fahre dich nach Hause.«
Flick lächelte, verabschiedete sich von Mrs. Higgins und ging vor ihm her zur Tür. Demon folgte ihr. Sein Blick lag auf ihren Hüften, und in Gedanken schmiedete er Pläne, wie er all ihre Bedürfnisse nach romantischen Geschichten erfüllen würde.
10
Für Flick war ihre Fahrt zu der Bücherei der Beginn einer eigenartigen Woche.
Demon fuhr sie zurück zum Herrenhaus, dabei wählte er den längsten nur möglichen Weg, offensichtlich, um seine Schwarzen auszuprobieren. Da er zustimmte, ihr noch einmal die Zügel zu überlassen, hielt sie sich zurück und machte keine Bemerkung über seine hochmütige Arroganz.
Es gab nichts, was sich mit dem Vergnügen vergleichen ließ, in dem Wagen zu sitzen, den Wind in den Haaren, und die Zügel fest in der Hand zu halten. Die reine Freude, seinen Zweispänner zu fahren, der gut gefedert und für hohe Geschwindigkeiten gebaut worden war, mit den beiden Schwarzen davor, die elegant den Weg entlangliefen, hatte ihren Zweck erfüllt: Sie war verloren.
Als er vor dem Herrenhaus den Wagen anhielt, lächelte sie so strahlend, dass sie unmöglich mit ihm schimpfen konnte.
Und genau das hatte er auch geplant, das sah sie an dem Leuchten in seinen Augen.
Am nächsten Morgen war er wieder da, obwohl er diesmal nicht ihretwegen gekommen war. Er verbrachte eine Stunde mit dem General und diskutierte mit ihm über den Stammbaum einiger Pferde, in die der General sein Geld investierte. Natürlich lud ihn der General zum Essen ein, und Demon nahm die Einladung an.
Später spazierte sie neben ihm her zum Stall. Sie wartete, aber außer einer Bemerkung, dass er die Aussicht genoss – es war ein frischer Tag, und ihre Röcke flogen im Wind -, sagte er nichts. Seine Augen schienen jedoch ungewöhnlich strahlend, sein Blick war besonders aufmerksam, und trotz des frischen Windes fror Flick nicht.
Tag um Tag verging, seine Besuche waren der Höhepunkt eines jeden Tages. Sie konnte nie sicher sein, wann und wo er plötzlich auftauchte, und das war zweifellos auch der Grund dafür, warum sie begann, auf seine Schritte zu lauschen.
Und nicht nur seine Blicke waren aufmerksam.
Gelegentlich berührte er sie, legte ihr eine Hand auf den Rücken oder strich mit den Fingern über ihre Hand bis zu ihrem Handgelenk. Solche Berührungen machten sie immer atemlos – und sie errötete auf eine ganz besondere Art.
Der schlimmste Augenblick kam, als er sie an einem Nachmittag besuchte und sie dazu überredete, mit ihm zusammen zuzusehen, wie die Pferde auf der Heide trainiert wurden – er beobachtete noch immer Bletchley während des Trainings am Morgen und am Nachmittag.
»Hills und Cross machen in letzter Zeit den größten Teil der Arbeit. Sie fallen weniger auf als Gillies und ich.«
Sie standen auf der Heide, und Flick hatte beide Hände um den Griff ihres Sonnenschirms gelegt. »Hat Bletchley denn
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