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In den Ruinen von Paris

In den Ruinen von Paris

Titel: In den Ruinen von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und drehte sich mit einem gemurmelten Fluch wieder auf die Seite. »Verdammt, wach endlich auf!« rief Gurk. Unwillig drehte Charity sich wieder herum, stemmte sich auf die Ellbogen hoch und blinzelte in das verknitterte Gesicht des Gnoms. »Was ist los?« fragte sie verschlafen. »Verfolgst du mich jetzt schon in meine Träume, oder bist du gekommen, um mir wieder irgendwelche Vorträge zu halten?« Gurk machte eine unwillige Handbewegung. »Hör mit dem Quatsch auf!« verlangte er grob. »Irgend etwas geht hier vor.« Charity schaute den Zwerg noch einen Moment lang verständnislos an - und erwachte schlagartig. Sie hatte Gurk noch nie so erschreckt gesehen. Mit einem Satz war sie aus dem Bett, schlüpfte in ihre Uniformhose und ein dünnes T-Shirt und wollte sich zur Tür wenden, aber Gurk winkte sie noch einmal zurück. »Zieh den Rest auch an«, sagte er mit einer Geste auf ihre übrige Kleidung, die unordentlich über dem Stuhl neben dem Bett lag. »Du wirst die Klamotten wahrscheinlich brauchen.« Charity gehorchte. Rasch zog sie ihre Jacke an, schlüpfte in die Stiefel und nahm schließlich auch das Lasergewehr vom Stuhl. Als sie hinter dem Zwerg in die Hotel-Suite trat, sah sie, daß sie nicht die einzige war, die er geweckt hatte. Skudder und Net saßen in voller Montur in einem Sessel, und zu ihrer Überraschung sah sie auch Helen und Jean, die leise und sehr ernst mit Skudder redeten. Als sie eintrat, unterbrachen sie ihr Gespräch, und Jean eilte ihr aufgeregt entgegen. »Sie sind da!« rief Jean.  »Wer ist da?« fragte Charity. »Die Jäger!« Jean machte eine nervöse Handbewegung zum Fenster. »Ein Gleiter ist vor einer Stunde gekommen. Und kurz darauf noch einer. Ich bin sicher, sie ... « Charity unterbrach ihn mit einer energischen Geste. »Immer hübsch der Reihe nach«, sagte sie. »Was genau ist passiert? Werdet ihr angegriffen?« Jean schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »jedenfalls noch nicht. Aber irgend etwas geht hier vor. Sie sind noch nie auf diese Seite des Flusses gekommen!« »Weiß Ihr Vater davon?« fragte Charity, an Helen gewandt. Das dunkelhaarige Mädchen schüttelte den Kopf. Ein sonderbarer Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Sie wirkte irgendwie ... schuldbewußt, fand Charity. Aber zugleich auch sehr alarmiert. »Wir sind gleich zu Ihnen gekommen«, sagte sie. »Ich weiß, ich hätte meinen Vater verständigen müssen, aber ... « »Ihr müßt verschwinden!« sagte Jean. »Ich bin sicher, sie suchen euch.« »Wenn sie das wirklich täten, hätten sie uns längst gefunden«, antwortete Charity. »Was genau ist passiert?« Jean trat nervös von einem Fuß auf den anderen, aber als er endlich antwortete, tat er es erstaunlich ruhig. »Ich war draußen«, begann er. »Ich wollte ... runter zum Tank, ein bißchen an meinem Bike herumbasteln. Da habe ich den Gleiter gesehen. Er flog ganz langsam und sehr tief. Zuerst dachte ich, er würde in der Stadt landen. Einen Moment lang war er sogar verschwunden.« »Wo?« fragte Charity. Jean zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht genau«, gestand er. »Aber ich glaube, es war nicht sehr weit von hier. Aber er kann nicht gelandet sein, denn kurz darauf habe ich ihn wieder gesehen. Er flog nach Norden.« »Nach Norden?« Charity runzelte die Stirn. »Aber dort ist doch nichts. Nichts, außer ... « Sie verstummte mitten im Wort. Betroffen blickte sie Jean an. »Sind Sie sicher?« vergewisserte sie sich. »Sie sind nach Norden geflogen?« »Ganz sicher«, antwortete Jean. »Und der zweite auch.« »Welcher zweite?« fragte Gurk. »Der zweite Gleiter«, sagte Jean. »Ich bin sofort zurück, um Alarm zu schlagen. Kurz bevor ich hierherkam, kam noch einer.« »Er flog in die gleiche Richtung?« vermutete Charity. Jean nickte. »Ich glaube«, murmelte Charity, »dann weiß ich, wo sie hin wollten.« »Wohin?« fragte Helen aufgeregt. »Wir müssen meinen Vater alarmieren, wenn Sie es wissen.« Charity maß sie mit einem sonderbaren Blick. »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee wäre«, sagte sie. »Davon abgesehen, daß es wahrscheinlich nicht mehr nötig ist.« Charity wandte sich wieder an Jean. »Es war richtig, daß Sie gleich hierhergekommen sind«, sagte sie. »Aber jetzt brauchen wir Ihre Hilfe, Jean.« »Jederzeit«, antwortete Jean. »Können Sie ein Fahrzeug organisieren?« fragte Charity. »Eines, in dem wir alle Platz haben?« Jean schwieg einen Moment lang verwirrt. »Es gibt ein paar

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