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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Röte überzog das Gesicht ihrer Mutter. Sie stieß einen scharfen, schrillen Ton aus. Ihre Hand schnellte vor, auf Erins Gesicht zu.
    Connor blockte die Ohrfeige mitten in der Bewegung ab. Barbaras zitterndes Handgelenk fühlte sich klamm und feucht an zwischen seinen Fingern.
    »Sie wollen das nicht wirklich tun, Mrs Riggs«, sagte er. »Sie können es hinterher nicht mehr zurücknehmen. Und das ist die Sache nicht wert.«
    »Wie können Sie es wagen, mich zu maßregeln? Lassen Sie mich auf der Stelle los!«
    »Keine Gewaltanwendung«, ermahnte er sie.
    Ihr Kinn ruckte nach oben. Er beschloss, das als Zustimmung zu werten, und ließ von ihr ab. Sie riss ihre Hand zurück. Ihre Augen glänzten fiebrig.
    »Sie haben sie schon angestarrt, da war sie fast noch ein Kind«, spie sie ihm entgegen. »Sie haben nur auf Ihre Chance gewartet. Ich habe es in Ihrem Gesicht gelesen, sparen Sie sich also die Mühe, es zu leugnen. Und jetzt, da Ed im Gefängnis sitzt, glauben Sie, freie Bahn zu haben.«
    Die Situation konnte nicht mehr schlimmer werden, deshalb sah Connor keinen Grund, ihr nicht die ungeschminkte Wahrheit zu sagen. »Ich hätte mich so oder so um sie bemüht. Diese schreckliche Sache hat es nur verzögert.«
    Der Zorn brannte purpurrote Flecken in Barbaras bleiches Gesicht. »Nur verzögert? Sie nennen die Zerstörung meines gesamten Lebens eine Verzögerung? Nach allem, was Sie angerichtet haben, besitzen Sie die Frechheit, in mein Haus zu kommen und mir das zu sagen?«
    »Ich habe nur meinen Job gemacht, Ma’am. Ich habe meine Pflicht erfüllt«, gab er mit eiserner Gelassenheit zurück. »Was man von Ihrem Ehemann nicht behaupten kann.«
    »Verschwinden Sie aus meinem Haus!« Ihre Stimme bebte vor Wut.
    »Nein, Mom«, wandte Erin ein. »Du kannst ihn nicht rauswerfen, ohne mich mit rauszuwerfen. Und mich wirst du nicht rauswerfen, weil ich es nicht zulasse.«
    Barbaras Lippen zitterten vor gekränkter Verwirrung. »Was ist nur in dich gefahren, Schätzchen? Willst du mich für irgendetwas bestrafen?«
    Erin zog sie in die Arme und drückte sie an sich. »Nein. Das hier hat nur mit mir zu tun, Mom. Ausschließlich mit mir. Zum ersten Mal denke ich nur an mich, und das wirst du akzeptieren müssen. Weil ich dich nämlich in meinem ganzen Leben noch nie um einen Gefallen gebeten habe.«
    »Aber du warst doch immer so ein gutes Mädchen«, wimmerte Barbara.
    »Zu gut«, sagte Erin. »Ich habe mich nie schlecht benommen, du musstest nie die ganze Nacht auf mich warten, ich habe mir nie einen Fehltritt erlaubt. Und jetzt fordere ich die Belohnung für all das ein, Mom. Erinnerst du dich noch an diese Listen, die du über unser Betragen geführt hast, als wir Kinder waren? An die vielen goldenen Sterne, die ich bekam? Dies ist meine Belohnung. Ich habe sie mir selbst ausgesucht.«
    Barbaras Gesicht fiel in sich zusammen. Ihre Arme hingen wie Stöcke an ihren Seiten. Dann, ganz langsam, schlossen sie sich um Erins Taille und erwiderten die Umarmung.
    Ihr Blick flackerte zu Connor. Er ertrug ihn stoisch. Er unterschied sich nicht von denen, die die ehrwürdigen Damen von Endicott Falls ihm und seinen Brüdern früher zugeworfen hatten, wann immer sie in die Stadt gekommen waren. Blicke, die besagten: Schnell, sperrt eure Töchter weg, hier kommen die wilden Jungs vom verrückten Eamon . Er hatte sich daran gewöhnt. Man gewöhnte sich an alles.
    »Schöne Belohnung«, höhnte Barbara mit kalter Stimme. »Wie lange treffen Sie sich schon hinter meinem Rücken mit meiner Tochter?«
    Connor dachte darüber nach, zog seine Uhr zurate und kam zu dem Entschluss, dass die heißen, berauschenden Küsse am Flughafen definitiv mitzählten. »Hm, seit sechsundvierzig Stunden und fünfundzwanzig Minuten, Ma’am.«
    Barbara schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Grundgütiger, Erin! Warum hast du mir nicht gesagt, dass dich dieser Mann an die Küste begleiten wird?«
    »Weil ich es da noch nicht wusste«, sagte sie sanft. »Es war eine Überraschung. Er ist mitgekommen, um mich zu beschützen, und da ist es … einfach passiert.«
    »Um dich zu beschützen?« Barbaras Blick wurde scharf. »Wovor?«
    Connor starrte Erin ungläubig an. »Soll das heißen, du hast es ihr nicht gesagt? Kein Wunder, dass sie mich für den Antichristen hält.«
    »Mir was gesagt?« Barbaras Stimme wurde zunehmend schrill. »Was in Gottes Namen geht hier vor?«
    »Sie sollten sich lieber setzen«, meinte Connor. »Wir müssen ein paar Dinge

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