In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
oder?« Nick wartete. »Ja«, sagte er dann leise. »Natürlich tust du das.«
Connor ahnte, in welche Richtung das Ganze steuerte. »Nick …«
»Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass Vega große Ähnlichkeit mit Georg Luksch aufwies, nachdem du den mit deiner Krücke bearbeitet hattest«, fuhr Nick fort. »Der einzige Unterschied ist, dass Billy hinterher tot war. Du bist völlig außer Kontrolle.«
Schwarze Flecken tanzten vor Connors Augen. Er lehnte sich gegen den Cadillac. »Das kannst du nicht wirklich glauben. Komm schon, Nick. Du kennst mich doch.«
»Das dachte ich auch. Novak ist tot, Con. Ein Sprengstoffattentat. Er ist völlig verkohlt. Es ist vorbei. Es. Ist. Vorbei. Dringe ich zu dir durch?«
In Connors Kopf drehte sich alles. Der Anruf. Georg Luksch auf dem Highway. Billy Vega.
»Aber das ist unmöglich. Ich habe selbst mit ihm gesprochen. Und ich habe Luksch gesehen …«
»Spar dir den Atem«, unterbrach Nick ihn. »Luksch ist in Frankreich. Genau wie ich gesagt habe. Novaks Tod ist offiziell bestätigt. Nicht, dass das für dich irgendeinen Unterschied macht. Du brauchst einen Blitzableiter für deinen Zorn, und wenn du keinen finden kannst, zimmerst du dir einfach einen zurecht. Sicher, Billy Vega ist kein großer Verlust für die Menschheit, aber ich …«
»Sei kein Idiot, Nick«, stieß Connor verbittert hervor.
»Aus meinem Gespräch mit Erin schließe ich, dass du kein echtes Alibi für die Zeit zwischen fünf und sechs Uhr morgens hast. Darüber hinaus bekam ich den Eindruck, dass sie lügen würde, um dich zu decken. Ist es das, was du willst?«
»Leck mich, Nick! Das ist gequirlte Scheiße.«
»Wir werden sehen. Besorg dir schon mal einen guten Anwalt. Weil ich mit meiner Geduld nämlich am Ende bin. Ich will, dass diese Sache aufhört.«
»Womit wir schon zwei wären.« Connor legte auf. In seinem Bein und seinem Kopf tobte ein hämmernder, Übelkeit erregender Schmerz. Er riss die Tür des Cadillacs auf. Er musste sich setzen. Und das schnell, bevor er hinfiel.
Nick war früher einer seiner besten Freunde gewesen.
Er steckte das Handy ein. Ginge es nicht um Erin, würde er das Mistding in der nächstbesten Mülltonne entsorgen.
Erin. Panik überfiel ihn, als er an sie dachte. Sein Kampf gegen Georg Luksch am Crystal Mountain zog vor seinem geistigen Auge vorbei. Die Krücke, die auf und ab schwirrte. Das Blut, das aus Lukschs zertrümmerter Nase sickerte, seine eingeschlagenen Zähne. Die Krücke, die mit aller Wucht auf die Windschutzscheibe des Jaguars traf. Falsche Verknüpfungen in alle Richtungen.
Die Krücke. Etwas an ihr ließ ihn nicht los. Er warf einen Blick auf die Hutablage, bevor er sich erinnerte, dass er sie Barbara aus den Händen gerissen und in den Kofferraum geworfen hatte. Er holte die Wagenschlüssel aus seiner Manteltasche und ging um das Auto herum.
Sein Nacken kribbelte so stark, dass er bereits wusste, was er vorfinden würde, noch bevor das Kofferraumlicht das dunkle Innere erhellte.
Der Kofferraum war leer. Die Krücke war verschwunden.
21
»Probieren Sie von meiner Mousse, Erin. Sie ist noch besser als die Crème brulée«, drängte Lydia sie.
Erin tupfte sich den Mund mit ihrer Serviette ab und zwang sich zu lächeln. »Nein, danke. Ich bin satt.«
»Wovon denn?«, fragte Rachel vorwurfsvoll. »Sie haben ja nur in Ihrem Salat herumgestochert. Mit Ihrer hübschen, kurvigen Figur müssen Sie doch nicht Diät halten, Erin. Sie haben nach Ihrer Zeit im Huppert ein paar Pfunde verloren. Das steht Ihnen gut.«
Erin hüstelte hinter vorgehaltener Serviette.
»Jetzt kommen Sie schon, Erin. Sie sind verschlossen wie eine Auster, wenn es darum geht, wie Sie Mueller an Land gezogen haben. Verraten Sie uns, wie Sie es angestellt haben. Wir hofieren ihn schon seit Jahren, und plötzlich stellen wir fest, dass er Ihnen aus der Hand frisst!«, schwadronierte Rachel.
»Ich bin so aufgeregt. Diese Spende katapultiert uns fünfzehn Jahre nach vorn«, schwärmte Lydia. »Sie sind genau die Richtige, um unsere Bemühungen zum Erfolg zu führen, Erin. Wir brauchen Ihren innovativen Geist, um das Huppert in das nächste Jahrtausend zu tragen!«
Erin hatte nicht die Kraft, ihren Abscheu zu verhehlen, aber das machte nichts, denn es schien den anderen nicht aufzufallen.
»Bei einem Budget wie diesem dürfen Sie Ihr Gehalt frei bestimmen, Erin«, ereiferte sich Fred. »Sie sind unsere Ballkönigin! Wie fühlt sich das an?«
Erin stand auf. »Ich
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