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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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bedeutet, trotzdem müssen Sie stark sein. Sie müssen sich aus seiner Fantasiewelt befreien. Sie haben so schon genug am Hals. Das alles tut mir wirklich sehr leid, Erin.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein«, wimmerte sie.
    Nicht der Mann, der sie so sehr liebte, dass er rot wurde und zu stammeln anfing, wenn sie ihn beim Frühstück neckte. Der ihre Schwester gerettet und ihre Mutter aus dem Albtraum geweckt hatte, in dem sie gefangen gewesen war. Nicht der Mann, der sie die ganze Nacht lang so zärtlich und leidenschaftlich geliebt hatte. Nicht ihr Connor. Es war unmöglich.
    Eine Flut widersprüchlicher Gefühle überrollte sie, aber dieses Mal war niemand da, an dem sie sich festhalten konnte. Kein Held, der sie rettete.
    »Erin? Erin!« Nick klang, als hätte er ihren Namen schon mehrere Male wiederholt. »Sind Sie noch da? Erin, ich muss ihn finden. Falls Sie wissen …«
    »Nein«, sagte sie sofort mit endgültigem Tonfall in der Stimme. »Ich habe keine Ahnung, wo er steckt, Nick. Nicht die leiseste Idee.«
    »Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit, Erin, verstehen Sie doch. Wir müssen dieser Sache ein Ende bereiten, bevor sie völlig außer Kontrolle gerät. Ich schwöre Ihnen, dass ich auf seiner Seite stehe …«
    »Nein. Ich werde das nicht tun.«
    »Verdammt noch mal, Erin! Wenn Sie wirklich etwas für ihn übrig hätten …«
    »Lecken Sie mich am Arsch!«, zischte sie und knallte den Hörer auf. Sekunden später klingelte das Telefon wieder. Sie riss die Buchse aus der Wand und beugte sich würgend vornüber. Alles drehte sich, ihr wurde schwarz vor Augen.
    Durch Connor hatte sie sich so in sich ruhend, so stark gefühlt. So als könnte sie mit ihrem Glück die ganze Welt anstecken, sie einfach berühren und in Gold verwandeln. Zum ersten Mal hatte sie ihre Angst vor dem Strudel verloren. Vor dem Chaos.
    Und jetzt sagte Nick ihr, dass ihr Glück im Kern faul war.
    »Erin? Liebes? Geht es dir gut?«
    Sie schaute zu ihrer Mutter hoch, die sie mit sorgenvollen Augen ansah, und rang sich ein verkrampftes Lächeln ab. »Natürlich, Mom.«
    »Wer war da eben dran?«
    Sie verbarg die Hand, in der sie die Telefonbuchse hielt, hinter ihrem Bein. »Äh, nur Lydia«, log sie.
    »Lydia?« Barbara runzelte die Stirn. »Aus dem Museum? Dieses eiskalte Miststück, das dich rausgeworfen hat?«
    Erin nickte. »Mueller hat dem Huppert eine beachtliche Spende in Aussicht gestellt, aber nur unter der Bedingung, dass sie mich wieder einstellen«, erklärte sie. Sie gab sich alle Mühe, euphorisch zu klingen, aber ihre Mutter war nicht auf den Kopf gefallen.
    Sie schnaubte verächtlich. »Nun, ich finde, du solltest ihnen ins Gesicht spucken. Die haben ja Nerven! Glauben die wirklich, dass sie nur mit den Fingern schnippen müssen, damit du zu ihnen zurückkehrst? Das kommt gar nicht infrage!«
    »Du hast ja recht«, beschwichtigte Erin sie. »Trotzdem finde ich, dass ich heute an ihrem Meeting teilnehmen und mir anhören sollte, was sie mir anbieten. Ich kann ihnen immer noch ins Gesicht spucken, wenn ich ihren Vorschlag kenne.«
    »Das ist mein kluges, vorsichtiges Mädchen«, lobte Barbara. »Das sich immer absichert und versucht, das Richtige zu tun.«
    »Nicht immer«, platzte sie heraus. »Nein, nicht immer.«
    »Ich nehme an, du sprichst von Connor. Ich muss gestehen, dass er mir ans Herz wächst. Er kann extrem grob sein, und sein familiärer Hintergrund lässt durchaus zu wünschen übrig, trotzdem mag ich ihn und auch seine Brüder. Wenngleich sie mir alle drei vorkommen, als wären sie ein bisschen … von der Rolle. Aber sie haben Cindy gerettet. Das hat ihnen eine Menge Pluspunkte eingebracht. Und selbst ein Blinder würde erkennen, dass Connor verrückt nach dir ist, Herzchen.«
    Ihre Wortwahl ließ Erin zusammenzucken. »Ich weiß.«
    »Und jemand, der den Mut besitzt, sich in mein Haus zu schleichen und meine Tochter praktisch vor meiner Nase zu verführen, obwohl er gesehen hat, was ich mit Billy Vegas Auto angestellt habe … nun ja. Ich kann nur sagen, dass er aus einem ziemlich harten Holz geschnitzt sein muss.«
    Erin lief puterrot an. »Er hat mich letzte Nacht nicht verführt. Ich habe ihn verführt.«
    Die Lippen ihrer Mutter wurden zu einem schmalen Strich. »Das war mehr Information, als ich brauchte, Erin.«
    »Entschuldige, Mom«, murmelte sie kleinlaut.
    Barbaras Miene wurde weicher. »Da ist etwas, das du wissen solltest, bevor du heute zu diesem Meeting gehst. Ich werde mir eine Arbeit suchen.

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