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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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fürchte, ich muss jetzt gehen.«
    »Ach wirklich?« Lydia wechselte bedeutungsvolle Blicke mit ihren Kollegen. »Eine heiße Verabredung? Sparen Sie sich dafür Ihren Appetit auf?«
    »Ganz und gar nicht. Es geht um eine geschäftliche Angelegenheit«, erwiderte Erin. »Ich treffe mich mit Mr Mueller, um über einige seiner Neuerwerbungen zu sprechen.«
    Lydia und Rachel grinsten sich an und klimperten mit den Wimpern. »Ich nehme an, dass Sie darüber hinaus mit ihm zu Abend essen werden?«, zwitscherte Rachel.
    Erin zuckte gleichgültig mit den Schultern. Nichts interessierte sie weniger als die Frage, ob oder mit wem sie zu Abend essen würde. Ihr war im Moment so flau im Magen, dass sie von Glück reden konnte, wenn sie es durch den Tag schaffte, ohne sich zu übergeben.
    Wilhelm ließ ein anzügliches Pfeifen hören. »Also daher weht der Wind.«
    »Kaum«, entgegnete sie scharf. »Ich bin Claude Mueller noch nie begegnet, und ich mag Ihre Anspielungen nicht.«
    »Ach, seien Sie doch nicht so überempfindlich, Erin«, meinte Rachel. »Wir sind schließlich alle erwachsene Menschen.«
    Lydias Lächeln war kalt und berechnend. »Genießen Sie Ihren Abend, Erin. Ach, die Jugend ist an die Jungen verschwendet. Einfach verschwendet.«
    Erin stand auf, verließ fluchtartig das Restaurant und sog die frische Luft in ihre Lungen. Diese Leute waren schrecklich. Wie hatte sie ihre Verlogenheit und ihre manipulativen Spielchen je tolerieren können? Was hatte sich an ihr verändert? Nach diesem Essen mit ihren vier Exkollegen hätte sie am liebsten eine Dusche genommen.
    Sie winkte ein Taxi heran, nannte dem Fahrer die Adresse, dann starrte sie traurig aus dem Fenster und presste dabei eine Hand auf den scharfen Schmerz in ihrem Bauch. Die Vorstellung, wie schlecht Connor sich gerade fühlen musste, fraß wie Säure an ihr. Wie zornig und verwirrt und verletzt. Und verängstigt. Seine Angst um sie war für ihn vollkommen real. Ob es in der Welt da draußen tatsächlich einen Grund dafür gab, wusste sie nicht, aber das machte sie für Connor nicht weniger schmerzhaft. Oder für sie selbst.
    Es kam ihr so grausam, so unendlich falsch vor, sich von ihm abzuwenden, aber sie musste sich aus seinem Bann lösen. Sie brauchte Luft und etwas Abstand, um herausfinden zu können, wo sie stand. Was real war und was nicht.
    Connors Charisma war so überwältigend, dass er ihre Realität verbiegen konnte, wie es ihm gefiel. Er war so intelligent und atemberaubend, seine Willenskraft so vereinnahmend. Sie konnte nicht klar denken, wenn er in ihrer Nähe war. Ganz gleich, wie sehr sie sich dagegen wehrte, er riss sie jedes Mal wieder mit sich fort. Ihr Herz, ihr Körper und ihre Liebe zu ihm würden sie immer verraten.
    Das Taxi hielt vor einer wunderschönen Villa der Jahrhundertwende in Heydon Terrace. Noch während sie bezahlte, gingen wie von Zauberhand die schmiedeeisernen Tore auf. Zeit, sich von Mueller und seinen Millionen versklaven zu lassen. Herrje. Ihr war nach Lachen zumute, aber sie wollte ihrem nervösen Magen die Erschütterung ersparen.
    Tamara Julian erwartete sie in dem prunkvollen Foyer. Nach der seltsamen Episode in Silver Fork begrüßte Erin sie mit wachsamer Höflichkeit, aber Tamara zeigte sich von ihrer warmen, herzlichen Seite.
    »Ich bin so froh, dass wir Sie rechtzeitig erreichen konnten. Mr Mueller kann es kaum erwarten, Sie kennenzulernen. Folgen Sie mir bitte. Ich muss Ihnen etwas zeigen, bevor ich Sie ihm präsentiere.«
    Ihm präsentieren . Ach, du liebe Zeit! Als sollte sie einer königlichen Hoheit vorgestellt werden. Erin verbarg ihr leises, halb hysterisches Lachen hinter ihrer Hand, als sie Tamara durch große, luxuriöse Räume, eine Freitreppe hinauf und einen Korridor entlang zu einem vornehmen Schlafzimmer voller frisch geschnittener Blumen folgte. Ihr Duft war schwer und widerlich süß.
    Tamara öffnete einen Wandtresor und entnahm ihm ein flaches, samtbezogenes schwarzes Kästchen. Sie reichte es Erin. »Werfen Sie einen Blick hinein.«
    Erin öffnete den Deckel und seufzte ehrfurchtsvoll.
    Es war ein goldener Halsreif aus der La-Tène-Zeit, nur kostbarer als alle, die sie je zuvor gesehen hatte. Und er war im selben Stil gearbeitet wie die Schmuckstücke aus den uralten Gräbern, die sie in Wrothburn studiert hatte.
    Drachen mit Granataugen und angriffslustig erhobenen Klauen bildeten die Endstücke des Halsreifs. Ihre schlangenförmigen Schwänze ergaben ein aufwendiges wirbelartiges

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