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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Marionette, die von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte, wackelte zustimmend mit dem Kopf. Dabei mochte sie gar keinen Champagner.
    Mueller füllte einen Kristallkelch mit dem perlenden Getränk und reichte ihn ihr. »Ich wollte mir so viel von Ihrer Zeit wie möglich sichern, bevor ich nach Paris zurückkehre. Ich reise übermorgen ab. Eine Stiftung von der Größe der Quicksilver Foundation zu leiten, ist ein kräftezehrendes Unterfangen. Man macht sich dabei zum Sklaven.«
    Sie nippte an ihrem Champagner und dachte an ihren eigenen verheerenden Kontostand. »Mit so etwas kenne ich mich nicht aus«, sagte sie.
    Seine Augen blitzten, als er die leise Ironie aus ihrer Stimme heraushörte. »Fanden Sie meine Bemerkung taktlos, Ms Riggs?«
    »Ganz und gar nicht. Und bitte, nennen Sie mich Erin.«
    »Dann müssen Sie mich aber Claude nennen. Ich spreche so offen über Geld, weil ich Grund zu der Annahme habe, dass Ihre finanziellen Schwierigkeiten schon bald der Vergangenheit angehören.«
    »Oh.« Sie war noch nie jemandem begegnet, in dessen Gegenwart sie sich derart plump fühlte. Zwar war sie auch Connor gegenüber manchmal um Worte verlegen, trotzdem gab es immer eine Million Dinge, die sie zu ihm sagen wollte. Eine Milliarde.
    Bei Mueller war ihr Kopf wie leer gefegt. So als würde ein unersättlicher Computervirus alles auf der Festplatte ihres Gehirns wegfressen.
    »Haben Sie schon über mein Angebot in Bezug auf das Huppert nachgedacht?«
    Wenigstens das war etwas, worauf sie eine klare Antwort wusste. »Ja, das habe ich tatsächlich«, erwiderte sie. »Nur fürchte ich, dass ich ablehnen muss.«
    Sie beobachtete, wie die Blasen in ihrem Glas hochstiegen, während sie auf seine Reaktion wartete. Schließlich veranlasste sie die Neugier, ihn wieder anzusehen.
    Er hatte ein halbes Lächeln aufgesetzt, das amüsiert wirkte. »Darf ich fragen, was Sie zu dieser Entscheidung gebracht hat?«
    Erin stellte ihr Champagnerglas ab. Sie fröstelte in dem kalten Zimmer und war sich des Effekts mehr als bewusst, den das auf ihre nur von einer dünnen Schicht Seide und Chiffon verhüllten Brüste hatte.
    »Ich ertrage die Verlogenheit dort nicht«, gestand sie. »Ich weiß, dass das kindisch ist, denn ich werde überall, wo ich mich bewerbe, an jedem anderen Arbeitsplatz, auch damit konfrontiert werden, aber ich kann einfach nicht dorthin zurückkehren und so tun, als sei alles in Ordnung, wenn dort in Wahrheit solche Niedertracht herrscht. Das werde ich nicht tun. Für nichts und niemanden. Auch für kein Geld der Welt.«
    Claude Mueller lachte leise und schenkte sich Champagner ein. Er prostete ihr wortlos lächelnd zu und trank einen Schluck.
    Erin war verwirrt. »Was ist? Habe ich etwas Lustiges gesagt?«
    »Keineswegs. Sie haben genau das gesagt, was ich gehofft hatte, dass Sie sagen würden. Dies war ein Test, Erin. Und Sie haben ihn bestanden.«
    Erschaudernd schlang sie die Arme um sich. »Also haben Sie mit mir gespielt? Ist dies alles nur ein Spiel für Sie?«
    Er nippte wieder an seinem Glas, wobei er sie über den Rand hinweg aufmerksam beobachtete. »Nein. Das Angebot war durchaus ernst gemeint. Trotzdem habe ich mich gefragt, ob Sie es aus Prinzipiengründen ablehnen würden. Ich wollte sehen, aus welchem Holz Sie geschnitzt sind. Nur wenn Sie diesen Test bestünden, würden Sie erfahren, was sich hinter dem anfänglichen Angebot verbirgt.«
    Sie griff nach ihrem Glas, nahm einen großen Schluck und musste husten, als die Bläschen in ihrer Kehle brannten. Der Halsreif fühlte sich so schwer an wie ein Galgenstrick. »Und was verbirgt sich dahinter?«
    Er lächelte. »Eine grenzenlose Vielzahl anderer Möglichkeiten. Falls Sie den Mut haben, sich darauf einzulassen.«
    »Bitte seien Sie etwas klarer und direkter.« Sie war mittlerweile an Connors schonungslose Ehrlichkeit gewöhnt und hatte nicht mehr die Geduld, sich auf die Folter spannen zu lassen.
    »Na schön. Kommen Sie mit mir nach Paris.«
    Beinahe hätte sie ihr Glas fallen lassen. Seine Hand schoss nach vorn und stabilisierte es, dabei schloss er seine Finger um ihre. Der zarte Stiel schwankte, helle Champagnertropfen schwappten auf seine Hand und blieben funkelnd wie Edelsteine dort liegen.
    Er hob sie an seinen Mund und leckte die Tropfen weg.
    Die kalkulierte Sinnlichkeit dieser Geste stieß Erin ab. Eiseskälte lag über dem Zimmer, die wogenden Vorhänge waren Geister, die sie umschwebten und in verzweifelter Warnung die Hände rangen. Fast

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