In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
war.
Hartnäckig zog sie ihn nach unten, bis er mit einem heiseren Schluchzen auf sie sank. Er vergrub das Gesicht im Kissen und stieß ungnädig hart in sie hinein. Ein gedämpfter Aufschrei entrang sich seiner Kehle. Die Zuckungen, die seinen Körper überwältigten, erinnerten eher an Schmerz als an Vergnügen.
Sein Herz hämmerte an ihrer Brust. Sie wiegte seinen bebenden, verschwitzten Körper und versuchte, sein Gesicht an ihres zu ziehen, um ihn zu küssen.
Er weigerte sich, es ihr zuzuwenden. Stattdessen drückte er es stur weiter ins Kissen und schüttelte den Kopf. Sie streichelte sein feuchtes Haar und suchte verzweifelt nach Worten, aber es gab keine Worte, um die Mauer zwischen ihnen einzureißen. Sie fühlte sich so dick, kalt und unnachgiebig an, als wäre sie aus Stein.
Schließlich stemmte Connor sich hoch und glitt aus ihr heraus, wobei er seine Haare wie einen Schleier vor sein Gesicht fallen ließ. Erin kannte den Trick. Sie benutzte ihn schon ihr ganzes Leben lang.
Sie fasste nach oben, um sie zurückzustreichen. Seine Hand schnellte nach vorn und blockte ihre ab. Er schüttelte den Kopf, dann ließ er ihr Handgelenk los. Er kehrte ihr den Rücken zu und fing an, seine Jeans anzuziehen.
Erin stand mit unsicheren Beinen auf, als ihr mit einem Mal bewusst wurde, dass sie kein Kondom benutzt hatten. Heiße Flüssigkeit rann ihre Schenkel hinab.
Sie löste die Riemchen der grotesk zierlichen Pumps und streifte die zerrissenen Strümpfe ab. Sie konnte das Geschehene nicht sofort in seinem ganzen Ausmaß begreifen, es ging nur peu à peu. Connor saß mit dem Rücken zu ihr, seine Haltung starr vor unausgesprochenem Schmerz und bitterem Zorn. Muellers perfider Verführungsversuch. Nicks Enthüllungen. Novaks Feuertod. Das goldene Kleid, entzweigerissen. Connors Samen, der ihre Schenkel hinablief. Ihr Leben war aus seiner Verankerung gerissen.
Sie stolperte ins Bad und schloss die Tür ab.
Connor zog sich an, dann wartete er, den Kopf zwischen den Händen, bis sie wieder herauskam. Er musste lange warten. Irgendwann lugte Erins Katze vorsichtig unter einem der Stühle hervor. Mit geschmeidigen Bewegungen stolzierte sie in die Mitte des verwüsteten Zimmers, setzte sich auf die Hinterpfoten und fixierte ihn. Es lag ein kühler, abschätzender Ausdruck in ihren goldenen Augen.
»Wen zur Hölle glaubst du, dass du anstarrst?«, brummte er erschöpft.
Endlich wurde die Badezimmertür geöffnet. Erin kam heraus, immer noch nackt, aber mit feuchter Haut und nach ihrem Duschgel duftend. Ihr Gesicht war komplett ungeschminkt, ihr Haar zu einem straffen, nass glänzenden Zopf geflochten.
Sie ging zu der Schubladenkommode neben dem Bett und tat so, als säße er nicht da, nur eine Armlänge entfernt, und würde sie anstarren. Sie nahm einen weißen Baumwollschlüpfer heraus, der aussah, als käme er aus einem Dreierpack, wie man sie im Supermarkt kaufen konnte. Darüber zog sie eine weite Jogginghose, ein übergroßes T-Shirt und einen Fleecepulli. Sie streifte sich dicke weiße Sportsocken über die Füße.
Sie versuchte unsexy auszusehen. Was für ein Witz! Ihm war zum Lachen zumute, nur dass er dann vielleicht wieder zu weinen anfangen würde, und das durfte er nicht riskieren. Er wartete, bis er sicher sein konnte, dass ihn seine Stimme nicht im Stich lassen würde.
»Nick hat dich heute Morgen angerufen. Darum hast du dein Versprechen gebrochen.« Er bemühte sich um einen sachlichen Ton, trotzdem klangen seine Worte anklagend.
Sie nickte, dann ging sie durchs Zimmer zur Küchenzeile. Sie wühlte in einer der Schubladen, bis sie eine Mülltüte fand.
»Was hat er zu dir gesagt? Dass ich verrückt bin? Schizophren?«
Sie kämpfte mit dem Beutel, bekam ihn auf, dann ging sie zum Tisch, wobei sie Connor weiterhin ignorierte. Mit der Hand schob sie den verschütteten Zucker von der Tischplatte in die Mülltüte und hob die ramponierten getrockneten Blumen auf.
Seine Anspannung wuchs. »Antworte mir, Erin! Was hat er gesagt?«
Sie stieß ein langes, bebendes Seufzen aus und kniete sich hin, um die Scherben der Keramikteekanne und der Vase aufzusammeln.
»Er sagte, dass Novak tot sei. Dass du wüsstest, dass man ihn in Frankreich gesehen habe. Dass die örtliche Polizei dort schon seit Tagen hinter ihm her sei.«
»Ja, das hat er behauptet, aber ich habe es ihm nicht abgenommen. Novak ist …«
»War. Novak war . Er ist tot, Connor. Er wurde in die Luft gesprengt. Die Polizei ist sich aufgrund
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