In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
wilden, öffentlichen Sex haben.
Und es womöglich sogar genießen. Allmächtiger!
Sie stemmte sich gegen seine Brust, bis sie aufrecht saß, aber das erwies sich als Fehler, denn nun konnten sie beide ihre gespreizten Schenkel, ihren schlichten weißen Slip sehen, der gegen seine Erektion drängte. Connor ließ eine Fingerspitze über ihren Venushügel kreisen und sah ihr tief in die Augen. »Erin?«
Sie kletterte von ihm runter und rutschte auf den Beifahrersitz, wo sie mit zitternden Fingern ihren Rock nach unten zog und ihre Haare glatt strich.
Connor warf seinen Kopf nach hinten gegen den Sitz und ballte die Fäuste. »Es tut mir leid. Ich schwöre, dass ich das nicht wollte.«
»Ist schon okay«, flüsterte sie. »Es ist nicht deine Schuld.«
Er warf ihr einen verwirrten, ironischen Blick zu. »Wessen Schuld ist es dann?«
Sie schüttelte den Kopf und starrte auf ihren Schoß.
Er schaltete den Motor an. »Ich bin nicht hergekommen, um die Situation auszunutzen«, erklärte er mit rauer Stimme. »Du brauchst Schutz, Erin. Ich habe keine Wahl und du ebenso wenig. Aber ich verspreche, dass ich dich nicht noch mal anfassen werde.«
»Man hat immer eine Wahl«, widersprach sie.
»In diesem Fall nicht. Leg jetzt deinen Gurt an!«
Die unnachgiebige Autorität in seiner Stimme erinnerte sie an ihren Vater. Dieser Ton, der signalisierte, dass es keinen Handel, keine Widerworte geben würde.
Es war ein Fehler, an ihren Vater zu denken. Sie schnallte sich an und machte sich ganz klein auf ihrem Platz. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an. Sie linste in den Spiegel und keuchte bestürzt. Ihr Haar fiel lose herab, ihr Gesicht war rosig, und ihr Mund … er sah noch nicht mal mehr wie ihr Mund aus.
Connor schaltete das Radio an und betätigte den Suchlauf, bis er einen Sender fand, der klassischen Blues spielte. »Du kannst gern umschalten, wenn du möchtest.«
»Nein, ist schon in Ordnung«, war alles, was sie sagen konnte.
Sie saß einfach nur da und schloss ihre bebenden Schenkel fest um das heiße Pochen. Ihr Höschen war nass. Sie wollte am erstbesten Hotel halten, ihn hineinzerren und zu Ende bringen lassen, was er begonnen hatte. Sie wollte aus dem Wagen springen und schreiend davonlaufen. Sie war in Einzelteile zersplittert, und jedes Teil wollte etwas anderes.
Verstohlen musterte sie sein grimmiges Profil, und die Visionen, die ihr dabei durch den Sinn gingen, trieben ihr von Neuem die Röte ins Gesicht. Ihr nackter Körper an seinem, ihre Gliedmaßen miteinander verschlungen. Sie dachte an den stählernen Druck seiner Erektion gegen ihren Slip, stellte sich vor, wie er in sie eindrang. Ihr stockte der Atem. Ihr Herz pochte so wild, dass sie glaubte, ohnmächtig zu werden.
Sie hatte die Enthaltsamkeit so satt. Sie war fast siebenundzwanzig, weit weg von zu Hause und brannte vor Lust. Niemand würde es je erfahren, falls sie etwas so Verrücktes täte, wie mit Connor McCloud zu schlafen.
Wenigstens war sie keine Jungfrau mehr, wenngleich Bradley nicht wirklich zählte. Ironischerweise hatte sie sich anfangs hauptsächlich deswegen zu ihm hingezogen gefühlt, weil er optisch eine vage Ähnlichkeit mit Connor besaß. Er war groß, schlank und blond. Hatte gerade erst Princeton absolviert und bereits einen Platz an der Harvard Law School. Er war scharfsinnig und witzig und hatte sie zum Lachen gebracht. Und er hatte sie davon überzeugt, dass er der perfekte Kandidat war, um sie von der erdrückenden Last ihrer Jungfräulichkeit zu erlösen.
Die Erinnerung zog durch ihren Kopf, obwohl sie mit aller Macht dagegen ankämpfte. Sie hatte rein gar nichts empfunden, als sie es schließlich getan hatten. Als er ihren Körper in den höchsten Tönen gelobt hatte, war sie irgendwie peinlich berührt gewesen, und später im Bett hatte sie sich dann auf unbehagliche Weise überfallen gefühlt. Das heftige Bedürfnis, ihn wegzustoßen, hatte sie jedoch schließlich unter Kontrolle bringen können. Immerhin war sie mit der Intimität einverstanden gewesen. Bradley hatte es nicht verdient, weggestoßen zu werden.
Aber innerlich war sie völlig leer und allein gewesen, während sie zu seinem Gesicht hochgestarrt hatte. Mit zusammengekniffenen Augen und die Kiefer zu einer wilden Grimasse verkantet, hatte er sich in seiner eigenen Welt verloren, während seine Hüften gegen ihren mehr oder minder tauben Körper pumpten.
Hinterher war er schrecklich selbstzufrieden gewesen. Keine Sorge, hatte er zu ihr gesagt.
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