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In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

Titel: In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ales Pickar
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kühlen Lichtpunkten. Doch sie hatten den Kurs geändert.
    Ich rappelte mich hoch und sah sie skeptisch an.
    »Ich glaube einfach nicht, dass ich das alles tue«, röchelte ich. »Warum ist alles so ein Riesendrama hier?«
    Doch sie hatte sich bereits wieder abgewandt und ging voran.
    »Kann man mit dir auch eine kleine Nummer schieben? Hinter einem Felsen?« rief ich ihr hinterher. »Nicht etwa, dass ich gerade das Bedürfnis danach hätte. Aber etwas Blümchensex mit einer Boris-Vallejo-Schönheit im Jenseits, würde mich bei meinen Kumpels richtig gut aussehen lassen.« Ich erinnerte mich, dass ich keine Kumpels hatte. Weder vor meinem vermeintlichen Selbstmord, geschweige denn jetzt.
    »Oder wir gehen einfach nur«, fuhr ich fort und räusperte mich. Ich sprang auf und stellte fest, dass ich keineswegs erschöpft war. Ich lief ihr hinterher.

3.02 Sacraporta

    Die Felsen um uns waren verwinkelt und setzten sich aus großen Massiven und kleineren Türmen zusammen, die aussahen, als hätte ein kindlicher Riese sie für Bauklötze gehalten. Sie ragten stumm über uns und enthielten sich jeglicher Meinung zu unserer seltsamen Reise. Als wir das Ende des Pfads erreichten, trat die Stadt der Toten wieder hervor. Der Auftritt war wie geprobt. Während wir um eine hohe Felskante am Rande des Gebirges schritten, bewegte sich der dunkle Vorhang der Felsbarriere gemächlich beiseite und gab unseren Blick frei auf Megalopedia, die Große Ebene.
    Thanatopolis war nun um ein vielfaches näher. Die schimmernde Stadt nahm fast den gesamten Blickwinkel ein. Plötzlich war es möglich, Häuser und Türme zu erkennen. Ich sah schmale, dunkle Brücken, die zwischen einzelnen tempelartigen Gazebos und Plattformen aus Stein entlangführten. Und in der Mitte der mächtige, phallische Turm, der zum Himmel ragte und die Seelen aus allen Richtungen aufsog. Ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, um die Spitze zu sehen. Er war zwar rund, doch seine Oberfläche war nicht glatt, sondern bestand aus unzähligen Rippen und Plattformen, die beinahe wie Balkone aussahen.
    »Was würde passieren, wenn uns die Engel entdecken würden?« fragte ich Akhanta.
    »Die Engel sind unsere Feinde«, antwortete sie schlicht und zog mich zu Boden.
    Weder bei ihr, noch bei Adam Kadmon waren mir all die Animositäten gegenüber den Engeln nicht entgangen. Ich hatte keine Zeit, darüber länger nachzudenken, aber ich stellte mir verunsichert die Frage, ob ich eigentlich für das richtige Team spielte. Ich verstand, dass hier alles seinen Preis hatte. Die Engel waren für die Ordnung und den reibungslosen Verlauf der Seelenwanderung zuständig. Sondergenehmigungen gab es nicht. Somit waren abenteuerliche Gestalten wie ich offensichtlich höchst unerwünscht. Würde man mich erwischen, wäre es aus mit dem Kombinat aus Seele und Gedanklichkeit. Meinen Geist würde man ohne zu fackeln entfernen und die gedankenlose Seele zu der restlichen Herde dazu stecken, damit sie brav dem nächsten natürlichen Geburtsvorgang entgegen trottete.
    »Es gibt die alten Sacraportas«, erklärte mir Akhanta, während wir hinter einem Felsbrocken auf dem Bauch lagen und die Stadt beobachteten. Nun konnte man deutlich die kühlen Engel sehen, die langsam um die Stadtgrenze schwebten. Auch oben, auf der Kante der Außenmauer, standen sie in regelmäßigen Abständen. Bei meiner Ankunft, als es mir nur vergönnt war, die Stadt kurz und aus der Ferne zu sehen, dachte ich, es seien Feuer oder sogar moderne Lichtquellen. Doch nun konnte ich zweifelsfrei sehen, dass es sich um Lichtwesen handelte, die dort auf dem Wall standen, vielmehr starr wie Statuen über dem Rand der Mauer schwebten, ohne sie wirklich zu berühren. Sie waren nicht viel größer als Menschen, doch ob sie ein Gesicht besaßen, konnte ich auf diese Entfernung nicht sehen.
    Ihr kühles, weißes Licht hatte etwas Anziehendes, Magnetisches. Doch ich war keine verirrte Seele auf der Großen Ebene. Ich hatte meinen Verstand noch und deshalb fiel es mir nicht ein, wie eine Motte ihren Lockungen anheimzufallen.
    »Und wie finden wir so eine...«
    »Sacraporta«, ergänzte mich Akhanta geduldig. »Sie ist gleich hier, in der Dunkelheit des Felsens. Wir haben sie bereits passiert.«
    Wir schlichen einige Meter zurück, bis wir uns ungesehen aufrichten konnten. Im finsteren Schatten des Felsens nahmen wir den steinigen Pfad wieder in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Doch nur nach wenigen Schritten blieb Akhanta

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