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In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

Titel: In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ales Pickar
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unter meinem Versteck. »Nicht lebendig und nicht tot. Es ist etwas anderes. Die Loge wird sehr zufrieden sein.«
    Der Erzbischof schwieg. Mahr das Kästchen zu geben, schien für ihn die einzige Option zu sein, aber nicht die Idealvariante des Spiels, was für ein Spiel es auch immer war. Der Hausmeister merkte ihm das Unbehagen an.
    »Ich... Ich habe noch nie eins gesehen«, meinte Mahr leise, für mich kaum vernehmbar. Die Jovialität war aus seiner Stimme gewichen.
    »Erstaunlich, gemessen daran, dass die Loge bereits zwei in ihrem Besitz hat«, brüskierte ihn der Erzbischof trocken.
    Mahr hörte ihm kaum zu. Er öffnete langsam das Kästchen. Hypnotisiert beobachtete er die grünliche Kugel, eingebettet in eine schwarze Mulde. Das Gebilde strahlte in den unterschiedlichsten Grüntönen, wie ein Urwald in der Mittagssonne.
    »Es leuchtet«, flüsterte Mahr ehrfürchtig.
    »Natürlich«, erwiderte Seine Exzellenz trocken und sah auf seine Uhr. »Wir transportieren gerade das Alpha nach Rom. Der Wagen muss sich weniger als zweihundert Kilometer von hier befinden.«
    »Sie reagieren aufeinander...« Von unten grünlich angeleuchtet, sah der Hausmeister wie ein dicker, chinesischer Dämon aus. »Ab wann könnten Erdbeben auftreten?«
    »Wir wissen es nicht. Nach den Aufzeichnungen erst dann, wenn mindestens vier Biofakte zusammenkommen.«
    »Woher weiß ich, dass das hier echt ist? Es könnte irgendein Trick sein«, rief Mahr plötzlich aus. Seine Augen wanderten unruhig zwischen dem Erzbischof und dem Biofakt.
    »Sie müssen keine Farce für mich aufführen, nur um eine Berührung zu rechtfertigen«, erwiderte Gruber unterkühlt und blickte erneut auf die Uhr.
    Mahrs Hand streifte zuerst zaghaft über sein Hosenbein, dann schob er sie langsam in Richtung des Kästchens. Er berührte die Kugel kurz mit den Fingerspitzen. Es dauerte nur Augenblicke, doch ich bemerkte, dass er währenddessen seine Augen geschlossen hielt.
    »Unglaublich...«, flüsterte er anschließend. »Unglaublich...«
    »Beweis genug?« fragte ihn der Geistliche mit dem Anflug eines grausamen Lächelns, während er das Kästchen aus Mahrs Händen nahm und es vorsichtig zuklappte. Ohne sich umzusehen, reichte er die Schachtel nach hinten. Sein Leibwächter nahm sie sofort aus seiner Hand und ließ sie in einem Aluminiumkoffer verschwinden.
    »Gewagt, das Ding mit nur so wenig Mann zu transportieren«, bemerkte Mahr und schluckte trocken, noch immer unter dem Eindruck der Berührung.
    »Glauben Sie mir, das Biofakt ist sicher«, beruhigte ihn Gruber.
    »Ich kann kaum glauben, dass wir so nahe sind...«, murmelte der Hausmeister.
    Dem Erzbischof war nicht nach Plaudern.
    »Das Millennium Christi ist unabwendbar«, sagte er.
    Zum Abschied reichte er ihm nicht die Hand. Auch erwartete er nicht, dass Mahr ihm den Ring küssen würde. Er nickte lediglich dezent und schritt mit seinem Leibwächter davon. Am Ausgang des Hauptquartiers standen zwei weitere stämmige Kerle in Anzügen mit Rollkragenpullovern bereit. Mahr wiederum nickte seinen Schergen zu, die dem Erzbischof und seinen Begleitern stumm eines der Metalltore öffneten.
    Wo war ich hier nur? Und wo war Manzio? Ich ließ meinen Blick durch den Raum streifen und erstarrte beinahe. Einer der schwarzgekleideten Söldner durchquerte den Raum, und ich erkannte seine Statur sofort. Manzio. Er trug nun ebenfalls eine Schirmmütze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Er stand zuerst einige Augenblicke in der Ecke des Raums und sah sich alles genau an, wirkte dabei jedoch nicht anders, als ein gewöhnlicher Wächter. Dann marschierte er erneut los, lässig und alltäglich. Das war derselbe Typ, der nur noch Bongs rauchte, da ihm das Drehen von Papier zu anstrengend war. Unterwegs griff er sich beiläufig den leeren Karton und klemmte ihn sich unter den Arm. Er steuerte den Tisch mit den konfiszierten Waffen an. Dort blieb er stehen und begann, mit gleichgültiger Miene, die Waffen in den Karton zu legen.
    Mein Herz klopfte schneller als ein Trance-Beat. Doch Manzios lockerer Gang zeigte nicht die geringste Spur von Aufregung. Er verschwand hinter der Tür zum Verhörraum, als hätte er schmutziges Geschirr in der Küche abzuliefern.
    Aufgeregt schlich ich mich wieder auf die Galerie oberhalb des Verhörraums. Der große Scheinwerfer war noch immer eingeschaltet. Ich konnte nicht sehen, was sich in der Dunkelheit hinter dem Scheinwerfer abspielte, doch ich hörte einige dumpfe Schläge und dann

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