Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

In den Trümmern des Himmelsystems

Titel: In den Trümmern des Himmelsystems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
Vom Netzwerk:
Demarchy.“
    „Die Regierung?“ Der Mann schnitt eine Grimasse. „Dann geht Sie das hier nichts an, Abdhiamal. Verschwinden Sie, bevor Sie Ärger bekommen.“
    „Das ist monopolistisches Geschwätz, Tiriki. So was hört man hier gar nicht gerne. Ich bin sehr wohl geschäftlich hier. Ich bin nur dieser Leute und ihres Schiffes wegen nach Mekka gekommen.
    Der Gouverneur nimmt dieses Schiff im Namen des Volkes des Demarchy in Besitz.“
    „Ihr Gouverneur kann überhaupt nichts in Besitz nehmen, Abdhiamal.“ Der Mann betrachtete sein Spiegelbild in der polierten Schreibtischoberfläche, wonach er sorgfältig sein Barett zurechtrückte. „Sie haben nichts in der Hand, um diese Wünsche durchzusetzen. Wir haben die beiden zuerst entdeckt, und wir werden sie nicht so einfach herausgeben.“
    „Die öffentliche Meinung wird mir recht geben. Niemand wird zulassen wollen, daß Tiriki totale Kontrolle über das Schiff bekommt. Ich werde eine öffentliche Anhörung beantragen…“
    „Benutzen Sie meinen Schirm.“ Der Mann deutete darauf. „Wenn wir den Leuten erzählen, wie das Demarchy hinter ihrem Rücken vorgeht, dann werden sie wahrscheinlich kein Wort mehr von Ihnen anhören. Sie werden draußen sein, noch ehe Sie sich’s versehen – und wenn ich draußen sage, dann meine ich es auch. Weg vom Fenster.“
    „Aber Sie werden auch weg vom Fenster sein – weg vom Fenster, was das Raumschiff betrifft, und mehr will ich nicht. Bereiten Sie alles vor.“
    Die Frau ging zum Wandschirm.
    „Verdammt! Einen Augenblick mal!“ Bertha fuhr verzweifelt herum, alle Blicke konzentrierten sich auf sie. „Ich hätte gerne sechzig Sekunden – da, wo ich herkomme, ist das eine Minute
    – , um alles erklären zu dürfen. Ich würde gerne ein paar Kleinigkeiten über mein Schiff erwähnen, die Sie vergessen zu haben scheinen. Erstens: Es ist
mein
Schiff. Und zweitens: Nur ich allein weiß, wo es sich befindet. Drittens: Wenn Sie meinen, Sie könnten es ohne meine Einwilligung bekommen, dann täuschen Sie sich. Meine Mannschaft wird es lieber zerstören, als zuzulassen, daß es in falsche Hände gerät, und mit ihm jedes andere Schiff, das sich auf weniger als tausend Kilometer nähert.“ Shadow Jack kam mit fragendem Gesicht wieder an ihre Seite. Die anderen warteten schweigend ab, ihre Frustration und Gier leckten an ihr wie Rammen. „Nun gut. Sie scheinen einen toten Punkt erreicht zu haben. Aber ich bin hier, um ein Geschäft zu machen, und ich bin immer noch bereit dazu – da ich leider keine andere Wahl habe. Aber wahrscheinlich werden Sie uns auf keinen Fall gehen lassen wollen.
    Daher… schlage ich vor, Sie erzählen mir alle, weshalb Sie mein Schiff unbedingt haben wollen, und dann entscheide ich mich, wer es bekommt. Und bestimmt können Sie mir auch gleich hinzufügen, was für mich dabei herausspringt…“ Rusty begann sich zu winden; sie suchte nach einem Halt an dem glatten Anzug. Wie Bertha bemerkte, betrachtete Abdhiamal die Katze fasziniert, bevor er ihr wieder den Blick zuwandte. Er antwortete nicht. Wahrscheinlich wollte er abwarten, was die Gegenseite zu sagen hatte, dachte sie. „Nun?“ Sie wandte sich ab, fürchtete sich vor ihm, fürchtete sich vor sich selbst, fürchtete sich davor, ihn das sehen zu lassen.
    Die Tirikis unterhielten sich leise miteinander. Schließlich wandten sie sich ihr wieder zu, wunderschön und entschlossen. „Ihr Schiff würde einen immensen Gewinn für unsere Gesellschaft bedeuten und gleichzeitig den Handel des Demarchy revolutionieren. Augenblicklich haben wir nicht allen Schnee dort, wo wir ihn am dringendsten brauchen würden. Wir müssen zu den Ringen reisen, und das ist mit Nuklearraketen verdammt anstrengend. Und die Ringbewohner erschweren zusätzlich noch alles, denn die wissen genau, wir können nichts tun, was unsere Gasversorgung gefährden würde. Wenn wir Ihr Schiff hätten, dann wären wir nicht mehr so sehr von ihnen abhängig. Ihr Schiff könnte aus dem Demarchy eine bessere Heimat machen… Sie könnten auch weiterhin der Kapitän sein, aber Sie würden für uns arbeiten. Wir würden Sie gut bezahlen. Wir sind eine der reichsten und mächtigsten Gesellschaften des Demarchy…“
    „Und wenn das Demarchy etwas dagegen hat, dann wird diese Gesellschaft Ihr Schiff in eine Superwaffe umwandeln und alles übernehmen.“ Abdhiamal hielt ihrem Blick stand.
    Ihre Lider zitterten. Sein Bild verschwamm, sie schüttelte verneinend den Kopf. „Niemand wird mein

Weitere Kostenlose Bücher