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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und Peitschen, die einige der Tiere wieder einzufangen versuchten; dabei biß ein Strigicaw einem Treiber den Kopf ab und spuckte ihn wieder aus, ehe er auf den nächsten Wächter Jagd machte.
    In diesem unglaublichen Durcheinander aus panikerfüllten wilden Tieren und entsetzten Menschen und Halblingen stand ich einen Augenblick lang da, ohne mich zu rühren. Ich wußte, daß ich helfend eingreifen mußte, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich das lebend überstehen sollte.
    Ich zögerte nicht länger, als von den Wrackteilen des Oberdecks ein schlankes halbnacktes Mädchen herabsprang und kreischend die Flucht ergriff. Ihr Haar schimmerte rötlich im Licht der Fackeln, und ich vermutete, daß sie aus Loh stammte. Das Strohdach des Hauses stand in Flammen, und in der zuckenden orangefarbenen Strahlung entdeckte ich den katzenhaften Umriß eines Neemu, der dem Mädchen nacheilte.
    Der Neemu war verwundet; er schonte seine rechte Vorderpfote. Neemus haben vier runde, weiche Pfoten und einen runden, glatten Kopf mit kurzen dreieckigen Ohren und breiten Schlitzaugen, die rauchig-golden strahlen können. Ein Neemu ist ein gefährliches Raubtier, dessen schwarzes Fell einen guten Preis erbringt. Die scharfen weißen Zähne tun nichts lieber, als sich in lebendiges Fleisch zu bohren. Der Neemu erinnert entfernt an einen Puma, ist aber weitaus gefährlicher.
    Ich brauchte keine Sekunde lang zu überlegen. Ich zog mein Schwert und preschte los.
    Das Mädchen warf mir einen entsetzten, flehenden Blick zu und brach zusammen. Ich trat vor – und der Neemu zögerte keine Sekunde.
    Er sprang.
    Der lange, geschmeidige, muskelbewehrte Körper zuckte durch die Luft auf mich zu.
    Ich wich der ersten zuschlagenden Kralle aus. Da das Wesen an der rechten Pfote verletzt war, vermochte ich mich in diese Richtung zu ducken und den Thraxter mit einem kurzen, energischen Stich in den Hals des Neemus zu bohren. Das Wesen schrie auf, als es vorbeiwirbelte. Es landete auf dem Boden, dicht vor dem Mädchen, das mit erhobener Hand und weit aufgerissenen Augen zurückschreckte. Ohne dem Neemu eine Chance zu lassen – mein Stich hatte das Tier zwar verletzt, doch noch längst nicht ausgeschaltet –, ging ich wieder zum Angriff über. Diesmal hieb das Schwert mit voller Kraft zu, und der Neemu wich fauchend und jaulend zurück. Das schimmernde schwarze Fell war mit hellem Blut besudelt. Das Wesen rollte auf die Seite, zuckte und starb. Aber es war kein schneller Tod. Sieben Leben hat ein Neemu, so sagen die Menschen auf Kregen. Ich stieß siebenmal zu, und dann noch siebenmal, um sicherzugehen.
    Das Mädchen konnte nicht aufstehen. Sie lag erschöpft am Boden, und das zerrissene Gewand bedeckte ihren schimmernden Körper nur unvollkommen. Sie versuchte etwas zu sagen, doch ich verstand nur die Worte: »Hai Jikai!«
    Im nächsten Augenblick packten mich grobe Hände, und ein riesiger Rapa warf mit geschickter Bewegung eine Kette um meine Beine, und seine Begleiter, Rapas, Fristles, Rhaclaws und Apim, fesselten mich fachgerecht.
    »Was soll das, ihr Yetches!« rief ich.
    Doch man versetzte mir ein paar Faustschläge ins Gesicht und verpaßte mir einen Knebel, so daß ich die Flüche, die mir durch den Kopf wirbelten, für mich behalten mußte. Was für ein Unsinn, mich zu fesseln! Was sollte das alles?
    Die Antwort liegt in der Ungerechtigkeit, die in vielen Teilen Kregens verbreitet ist – wie leider auch auf unserer Erde der Gegenwart. Ich wurde unverzüglich an Bord eines anderen Flugbootes geschafft, denn der von den Herren der Sterne entfachte Sturm war längst wieder abgeflaut, und zusammen mit den Passagieren des Tiertransporters auf kürzestem Wege zur hohen Feste Hakal gebracht, die sich über Huringa von Hyrklana erhebt.
    In gewissen Details ähnelt jede Festung der anderen, wenn ich auch in Valka einige Veränderungen vorgenommen hatte, die die valkanischen Schlösser zu den uneinnehmbarsten auf ganz Kregen machten – jedenfalls nehme ich das an. Die meisten kregischen Burgen sind gemütlich, und der kregische Adel ist ziemlich gut untergebracht. Ich wurde mitsamt meinen Fesseln in eine Zelle geschafft, wo verschiedene Rhaclaws mich zwickten, ein Rapa mich biß (ein Rapaschnabel ist ein ekelhaft spitziges Instrument) und ein Fristle mir mit dem dreckigen Schwanz durch das Gesicht fuhr. Ich teilte einige Tritte aus, die die Paarungsinstinkte der Betroffenen in den nächsten Stunden lahmlegen mußten; doch schließlich wurde ich

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