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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bezwungen und an die Wand gekettet. Man verbrauchte ein ziemlich langes Stück Eisenkette, so daß ich schließlich völlig hilflos war.
    Nach einiger Zeit – dem Adel bedeutet Zeit wenig, wenn es um den Umgang mit Untergebenen geht – wurde ich aus der Zelle geholt und erneut verprügelt, nur damit ich meine Lektion nicht vergaß. Schließlich wurde ich über Steintreppen und durch manchen schmalen Korridor in einen kleinen Raum voller heller Wandteppiche geführt. Der Luxus eines ganzen Reiches entfaltete sich hier in voller Pracht. Vor Königin Fahia von Hyrklana warf man mich nieder.
    Ich war hungrig. Die Ketten taten mir weh; meine Muskeln waren verkrampft. Ich hatte Kopfschmerzen und war in übelster Laune.
    Die Königin saß auf einem einfachen Holzstuhl, über dem ein Zhantilfell lag. Im Hintergrund wartete ein Fristlemädchen mit Weinkrügen, ein zweites mit kleinen Leckereien auf goldenen Tellern. Ein riesiger Brokelsh in einer lächerlichen Livree schwenkte einen Federbusch über dem Kopf der Königin, denn es war heller Tag, und die Sonnen strahlten durch die offenen Fenster herein und spendeten nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Ich sah mich hastig um – mit zusammengekniffenen Augen, die sich noch nicht an die Helligkeit von Zim und Genodras gewöhnt hatten –, um festzustellen, ob etwa der rotgoldene Gdoinye oder die weiße Taube der Savanti zu sehen war und sich über meine Lage amüsierte.
    »Das ist also der Rast!«
    Die Stimme der Königin mochte früher einmal melodisch geklungen haben – doch die vielen Jahre des Regierens hatten sie rauher gemacht. Fahia hatte große Ähnlichkeit mit ihrer Zwillingsschwester Prinzessin Lilah; doch diese Frau legte eine besondere Härte an den Tag und wies jene Fettpolster an Hals und Kinn, jene strengen steilen Falten zwischen den Augenbrauen auf, die keine noch so aufwendige und liebevolle kosmetische Pflege zu beseitigen vermag. Ihr Haar war geflochten und bildete einen großartigen goldenen Turm auf dem Kopf, an dem zahlreiche Juwelen schimmerten. Sie trug ein langes grünes Kleid und darüber ein Leibchen, das nur aus Edelsteinen zu bestehen schien. Ihre Füße steckten in Satinsandalen. Sie nahm dem Fristlemädchen einen Weinkelch ab, trank nachdenklich, sah mich dabei über den Rand des Gefäßes hinweg an. Sie war eine schöne Frau, die aber allmählich den Kampf gegen das zu gute Essen und den Wein verlor und die sich zuwenig bewegte. Sie wußte um ihre Schönheit, doch vermutlich hatte sie noch nicht gemerkt, daß dieser Vorzug langsam verblaßte.
    Ich will gar nicht von den Linien der Grausamkeit sprechen, die sich um ihren Mund und ihre Nasenflügel gebildet hatten. Ich erwähne sie nur aus Mitleid mit ihr. Zair weiß, daß sie dieses Mitleid bitter nötig hatte!
    Als ich nun hilflos vor ihr lag, empfand sie ihre Macht am stärksten. Sie beherrschte Hyrklana mit absoluter Macht, sie hatte das Königreich bis in den letzten Winkel der Insel ihrer Herrschaft erschlossen, und in den ständigen Auseinandersetzungen mit Hamal, dem riesigen Nachbarstaat im Nordosten Havilfars, hatte sie manchen Erfolg errungen. Von diensteifrigen Pallans und Höflingen umgeben, war ihre lächerlichste Laune Gesetz. Es mochte sein, daß sie in einer Traumwelt lebte, doch wo diese Welt mit der realen Welt in Konflikt geriet, behielt ihr Traum stets die Oberhand.
    Prinzessin Lilah hatte mir einmal gesagt, sie sehne sich danach, in den Palast ihres Vaters in Hyrklana zurückzukehren. Ich sollte später erfahren, daß der alte König tatsächlich noch lebte; er hatte vor vielen Jahren zugunsten seiner Tochter Fahia abgedankt. Er war gegen den Volkssport des Jikhorkdun gewesen, und auch Prinzessin Lilah fühlte sich von der Arena abgestoßen. Ich dachte an ihr Entsetzen bei dem Gedanken, daß es die Jäger von Faol auf Menschen abgesehen hatten. Der Rücktritt des Königs war von seiner Tochter Fahia eingefädelt worden. Fahias Mann Rogan, der gegenwärtige König, war nur eine Randfigur.
    Neben der Königin lagen auf einer niedrigen Couch vier wunderschöne Mädchen. Sie waren in durchsichtige Gewänder gehüllt und wurden von Edelsteinen fast erdrückt. Eines dieser herrlichen Geschöpfe war das rothaarige Mädchen, das ich vor dem verwundeten Neemu gerettet hatte.
    Sie sah mich jetzt so mitleidig an, daß ich von neuem meinen Knebel und die Fesseln verwünschte, denn sie gab sich bestimmt die Schuld für meine Lage, und ich hätte sie gern beruhigt.
    In diesem

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