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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gelangte ich durch den eisernen Wachring, der um das Jikhorkdun gelegt worden war. Meine roten Abzeichen vermengten sich mit den grellen Farben der anderen. Vielleicht brauchte ich Federn und Wimpel doch nicht so schnell wieder abzulegen. Wir wanderten die hundertundfünfzig Meter breite Treppe hinab – inmitten zahlreicher Menschen, die das Amphitheater verließen. Meine Flucht war lächerlich einfach gewesen.
    Ich hatte guten Grund, mich erstaunt und ratlos umzublicken – schließlich war ich ja ein ahnungsloser Bursche vom Lande. Das Äußere des Amphitheaters war natürlich nicht so großartig wie der Anblick von innen, denn ein großer Teil der Arena lag tiefer als die Umgebung – dennoch erhob sich das Bauwerk zu eindrucksvoller Höhe; ein Bogengang, eine Kolonnade über der anderen ragte in den Himmel.
    Ich schaute in die Richtung, die wir eingeschlagen hatten. Ein breiter Boulevard führte nach Süden. Drei andere breite Straßen versorgten die anderen Hauptrichtungen; dabei stellte ich fest, daß kein bestimmter Teil der Stadt einer Farbe vorbehalten war; die Menschen lebten bunt durcheinander – ungeachtet der Farbtreue, die sie in der Arena beweisen mochten. Natürlich trugen alle ihre Schleifen und knirschten mit den Zähnen, wenn ihre Partei eine Niederlage erlitt, und jubelten, wenn sie im Aufsteigen begriffen war. Die Roten, die im Augenblick an zweiter Stelle standen, vermochten sich voller Stolz in den Straßen zu bewegen, hatten sie doch die Oberhand über die Blauen und Grünen und konnten auf sie herabsehen.
    Am meisten faszinierte mich die Beleuchtung der vier Hauptboulevards von Huringa. An jeder Straße zogen sich scheinbar endlose Lichterketten hin. Später erfuhr ich mehr über diese Lampen und war erstaunt. Die Lampen wurden durch ein Gas gespeist – aus einem natürlichen Gasreservoir in den nahegelegenen Bergen. Der Brennstoff wurde durch Leitungen in die Stadt geführt und in Düsen verbrannt. Der Anblick war großartig und eindrucksvoll. Die Beobachtung verstärkte meinen Eindruck, daß Havilfar im Grunde viel weiter fortgeschritten war als die anderen Kontinente, von denen ich bisher gehört hatte.
    Nach kurzer Zeit erreichten wir das Ende der Treppe und die wartenden Wagen und Zorcas und Totrixes und Sleeths. Die Gaslaternen gaben der Szene eine bunte Pracht – das Rot der Schleifen und Abzeichen, die polierten Rüstungen, die Edelsteine, das Gold und Silber, die wehenden Federn, die Grelle der Farben. Die wartenden Zorcas stampften mit den Hufen, die Sleeths kratzten mit ihren Klauen über das Pflaster, Sklaven in bunten Livreen öffneten Türen, beruhigten nervöse Tiere, falteten Trittstufen ein und trieben Totrixes oder Zorcas an – dies alles verschmolz zu einem erregenden Gewimmel, das den Augen wehtat – dabei vermochte ich die Sterne oder Monde Kregens am Nachthimmel nicht mehr zu erkennen.
    Jetzt war der richtige Augenblick zum Verschwinden. Strom Noran machte eine witzige Bemerkung und verwünschte seinen Stallsklaven, dem es nicht gelang, den verfluchten Sleeth stillzuhalten. Er stieg auf, wobei er die Zügel ziemlich heftig zurückzog. Das Reptil erhob sich auf seine beiden mächtigen Hinterbeine, die Klauen fuhren in den Boden, die winzigen Vorderpfoten wirbelten durch die Luft. Der kleine, bösartig wirkende Kopf fuhr herum, eine gegabelte Zunge zuckte hervor, und das Wesen stieß ein dämonisches Zischen aus. Strom Noran gab dem Tier die Sporen und brüllte etwas, und der Sleeth hüpfte in seinem schwerfälligen zweibeinigen Watschelgang davon, mit dem er eine ziemlich große Geschwindigkeit erreicht. Dennoch ist ein Sleeth ein sehr ungemütliches Reittier, für das ich nicht viel übrig habe. Für mich gibt es nichts, was ich einem Zorca oder Vove vorziehen würde. Aber die Rennreptile waren in Havilfar gerade große Mode, und die jungen Männer riskierten Kopf und Kragen, indem sie die wildesten Sleeths kauften und ritten.
    Ich war schon ein gutes Stück vom Amphitheater entfernt und befand mich mitten in einer modisch gekleideten Menge von Huringern. Dabei stellte ich fest, daß fast niemand ohne Farbabzeichen ging. Ich nutzte die Chance und schob mich zwischen einer Gruppe gestikulierender Grüner hindurch, die hitzig über den Kampf diskutierten, bei dem ich am selben Nachmittag den Rapa-Kaidur der Grünen besiegt hatte. Sie standen zwischen mir, Callimark und Aldy und den anderen.
    Als letzten sah ich Dorval, der verächtlich auf seinen Zorca stieg und

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