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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Thraxter aus der schrecklichen Wunde. Klemmte mir die Klinge nach alter Piratenart zwischen die Zähne, hob die Armbrust und fuhr herum. Ein Hikdar rannte auf uns zu und schwenkte dabei sein Schwert, als befände er sich auf einer Bühne. Der Pfeil traf ihn zwischen die Augen. Ich warf die Armbrust wieder fort und eilte zusammen mit Delia auf die fernen Türen zu. Sie bestanden aus Lenkholz und hatten Goldbeschläge. Der Lärm hinter uns verstärkte sich.
    Unser Vorsprung war nicht groß genug, daß wir einfach auf die Straße laufen konnten; wir mußten also sehen, daß wir durch die Geheimtunnels entkamen, die zum Jikhorkdun führten.
    Ich starrte durch die halb geöffneten Türen, die zuerst in einen schmalen Gang und dann zu einer steilen Treppe führten, und hörte plötzlich hinter mir einen Schmerzensschrei und einen dumpfen Schlag. Ich fuhr herum. Ein Rapa, dem der Schnabel halb abgetrennt worden war, taumelte zurück. Delia kümmerte sich nicht weiter um den Mann, sondern zeigte mir über die Schulter, und ich wandte mich zurück. Wächter eilten die Treppe herauf und drängten an den halb geschlossenen Türen vorbei. Der Weg ins Jikhorkdun war uns also auch abgeschnitten. Die massiven Lenkholztüren ließen sich nicht ohne Kampf überwinden, und auch ein so wunderbares Mädchen wie Delia konnte sie nicht mit einer Hand öffnen, während ich die Wächter abwehrte. Ich warf einen Blick nach oben.
    Ein schmaler Durchgang wurde durch eine Sturmholztür versperrt. Ich lief dagegen an und trat die Tür ein, bis das Schloß aus der Füllung splitterte. Ich schob Delia vor mir durch die Öffnung und hängte mir den Schild über den Rücken. Im nächsten Augenblick spürte ich den Aufprall von Pfeilen auf der bronzeverstärkten Holzfläche.
    »Nach oben, Delia!«
    Die Tür war kaputt und konnte die Verfolger also nicht mehr aufhalten. Als erster wagte sich ein Rapa durch die Öffnung, der sofort kreischend zu seinen Kameraden zurücktaumelte. Er hatte seinen Schnabel verloren. Der nächste war ein Brokelsch, den dieser Vorstoß das halbe Gesicht kostete. Als dritter kam ein Gon, dem ich eine tiefe Kopfwunde beibrachte. Der vierte ließ sich daraufhin gar nicht erst blicken. Statt dessen raste ein Stux durch die Tür, gefolgt von einem zweiten. Beide Waffen fing ich ab und schickte sie zurück, was mit zwei lauten Schreien quittiert wurde.
    »Türen, Dray!« rief Delia von oben. »Alle sind verriegelt – bis auf eine ...«
    Und dann hörte ich einen Schrei. Wie ein Teufel stürmte ich die Treppe hinauf.
    Ein fürchterliches Fauchen, ein diabolisches Zischen hallte im steinernen Treppenhaus wider. Verzweifelt hastete ich die Stufen hinauf und erreichte den Absatz mit den verriegelten Türen – nur eine stand offen. In der Türöffnung hockte ein Neemu, dessen boshafte goldene Augen flimmerten, dessen schwarzes Fell in der Dämmerung elektrisch schimmerte, dessen Maul weit aufgerissen war. Auf ein Knie niedergelassen, wartete Delia, den Dolch erhoben – und ich sah das frische Blut auf dem Dolch, das blutbefleckte Fell am Hals des Neemus, die Klauenspuren am roten Kleid Delias. Delia hatte geschrien – doch sie hatte den Schrei absichtlich unterdrückt, um mich nicht noch mehr zu ängstigen, während sie den wilden Neemu mit ihrem Dolch bedrohte.
    Ich sprang über Delia hinweg, prallte mit dem Schild voran gegen die schwarze Riesenkatze und tötete sie mit vier gezielten Stichen.
    »Bist du schwer getroffen, Delia – Delia ...?«
    »Nein ... ich habe ihn überrascht, aber es war – es war ...«
    »Hier müssen wir weiter.«
    Ich half ihr noch. Sie lächelte mich an, und schon rannten wir in den langen Raum hinter der offenen Tür, verfolgt von dem unheildrohenden Klirren von Männern in Rüstungen. Wir rannten über den Mosaikboden eines Saals und erreichten schließlich eine Galerie voller abscheulicher Darstellungen aus Jade, Alabaster und Elfenbein. Schließlich kamen wir an eine hohe, schmale Tür, die von roten Smaragdkränzen eingefaßt war, Hunderte von Smaragden, die von einem großen Künstler zu Lorbeerkränzen angeordnet worden waren. Die Tür bestand aus Balass und bewegte sich leicht und lautlos, als ich sie aufstieß. Wir drängten uns hindurch und traten in eine große dunkle und geheimnisvolle Leere. Ich schloß die Tür hinter uns und zog den gewaltigen Lenkriegel in seine Haken. Wenn unsere Verfolger diese Tür durchbrechen wollten, brauchten sie einen Rammbock.
    Wir sahen uns in dem Saal

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