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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schicksal mich immer bewegte. Ich stürzte auf sie zu, stieß die goldene Schale zur Seite und nahm sie in die Arme. Ich drückte sie an mich, und sie umarmte mich mit aller Kraft, und so standen wir da, sprachlos, kaum noch atmend.
    Delia! Wie sie in diesen Palast gekommen war, konnte ich nur ahnen. Ich drückte ihren geliebten Körper an mich und spürte ihren schnellen Herzschlag an meiner Brust und die Wärme und Weichheit ihres Körpers, und in diesem Augenblick hätte ganz Kregen versinken können – ich hätte nichts gemerkt.
    Immer wieder habe ich mich einen blinden, selbstsüchtigen Dummkopf gescholten, einen Onker! Wie unglaublich dumm ich mich doch manchmal verhalte! Ich, Dray Prescot, mit all den schönen Namen und Titeln! Ach, der einzig passende Name für mich ist Tor aller Toren!
    Rauhe Hände packten mich, zerrten an mir. Bewaffnete Männer drängten uns auseinander. Ich ließ mich aber nur einen Herzschlag lang von meiner Delia trennen.
    »Das ist also das Mädchen!« kreischte Fahia. »Das ist deine Shishi! Eins ist sicher, Schwertkämpfer Drak, diese Schlampe siehst du nie wieder!«
    Ich erledigte mein Problem mit dem Deldar der Wache, indem ich ihn herzhaft zwischen die Beine trat. Der Dummkopf hatte seinen Thraxter gezogen, den ich ihm nun fortnehmen konnte, um den Hieb eines Mannes abzuwehren, der energisch anzugreifen versuchte. Die Schwertspitze drang ihm durchs Auge ins Gehirn, und er sank zu Boden. Die Kämpfer hatten ihre Schilde im Wachzimmer zurückgelassen, was sie nun bereuen sollten. In heftigem Kampf schlug ich zwei Rapas und zwei Apim nieder und stürzte mich auf die Männer, die Delia festhielten. Sie widersetzte sich ihren Griffen. Sie war keine schreckensstarre Gefangene, die sich in einer solchen Situation nicht zu wehren wußte. Ich kannte meine Delia. Waren wir nicht sogar in unserer Hochzeitsnacht von schwarzgekleideten Mördern heimgesucht worden?
    Fahia kreischte wie von Sinnen. »Packt ihn doch, ihr Onker!« rief sie. »Legt ihn in Ketten! Packt den Rast! Ihr Dummköpfe! Ihr Feiglinge!« Und damit hatte sie recht, denn jeder Mann, der Delia von Delphond angreift, ist ein Dummkopf – denn er ist ein toter Mann. Doch Feiglinge waren diese Männer wahrlich nicht. Sie versuchten mich zu besiegen, doch ich griff an wie ein Leem und tötete sie. Die Fristlemädchen waren schreiend geflohen. Das andere Apimmädchen stand mit dem Wasserkrug da und stieß angesichts der Ströme von Blut, die das parfümierte Zimmer besudelten, einen endlosen Entsetzensschrei aus.
    Delia kam frei. Ich tötete einen ihrer Wächter, dessen Dolch sie vom Boden aufnahm. Es war eine hyrklanische Klinge, verziert und ziemlich stark gekrümmt. Delia sah mich an, und die Schönheit ihres Gesichts und ihrer Figur und das Strahlen ihrer braunen Augen und des herrlichen Haars spornten mich an.
    »Oh, Dray ...! «
    »Wir müssen hier schleunigst raus, liebste Delia! Dieses Land eignet sich höchstens für Leem!«
    Fahia war außer sich vor Zorn und Enttäuschung. »Man wird dich niederstechen! Du bist verloren! Ich werde dafür sorgen, daß du eines so schönen Todes stirbst ...«
    Ich machte kehrt und äußerte mich ziemlich unverblümt. »Hör auf zu toben, du alte fette Hure! Weißt du nicht, daß dies Prinzessin Majestrix und ihr Vater der mächtige Herrscher von Vallia ist? Nimm dich in acht, sonst vernichtet eine Invasionsarmee dein Land und macht deine Stadt dem Erdboden gleich!«
    »Du lügst! Du lügst, bei Lem! Du bist ein Kaidur, und sie ist eine Sklaven-Shishi! Du wirst sterben, bei Lem, dafür wirst du sterben!«
    Ich ließ sie stehen, während sie weiterkreischte, und mir war seltsam schwer ums Herz.
    Bei Lem! hatte sie gesagt.
    Der böse Kult des Silber-Leem war also schon in die höchsten Kreise Hyrklanas vorgedrungen, und ich erschauderte bei dem Gedanken, welch schlimmes Schicksal diesem Land bevorstand.
    Vom Korridor aus folgte ich dem Weg, den ich kannte; Delia rannte leichtfüßig an meiner Seite.
    Natürlich versuchten uns die Wächter aufzuhalten, Söldner aus verschiedenen Rassen. Da ich Delia beschützen mußte, die der Grund für mein Leben war, hatten sie keine Chance. Ich kämpfte nicht im Blutrausch; wie schon oft berichtet, widerstrebt mir das Töten, wenn es nicht unvermeidlich ist.
    So schnell wir konnten, eilten wir die lange geschwungene Marmortreppe hinab, an deren Wänden zahlreiche Legenden und Überlieferungen Kregens dargestellt werden; so passierten wir Helden und

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