In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)
Befürchtungen blieb sie motiviert.
»Irene zeigte schon ziemlich früh, dass sie motivierter ist als vielleicht jedes andere Mitglied im Studio«, sagte Chang. »Diese Motivation nahm durch die Verbesserung ihrer Fitness und den kontinuierlichen Gewichtsverlust sogar noch weiter zu, sodass das Ganze bald überhaupt kein Thema mehr war. Außerdem waren die Mitglieder im CrossFit Elysium überaus hilfsbereit, Irene freundete sich schnell mit vielen von ihnen an, und das kann eine enorm treibende Kraft sein.« Irene war nicht nur beharrlich, sie wurde auch zum Vorbild für viele andere. Fotos und Videos auf Facebook haben Irenes Geschichte über die Grenzen des Elysium hinaus bekannt gemacht.
Grundlagenarbeit
Machen wir einmal ein kurzes Gedankenexperiment. Sagen wir, Sie haben Schauergeschichten von schweißtreibenden Met-Cons gehört, haben CrossFit.com besucht und dort die Videos und Bilder zahlreicher Modellathleten gesehen, die eine ganze Reihe scheinbar unmöglicher Bewegungen vollführen. Sie wissen, dass im CrossFit Klimmzüge, Muscle-ups und 1,30 Meter hohe Sprünge auf aufgetürmte Kästen und Platten gefordert sind. Dennoch haben Sie beschlossen, sich der Herausforderung zu stellen – Sie sind bereit, einem CrossFit-Studio beizutreten und sich anzustrengen, um etwas für Ihre Gesundheit zu tun.
Sie wissen, dass das seine Zeit dauert und Sie im Studio neben Sportlern trainieren werden, die ein breites Kreuz haben, stramme Oberschenkel, muskulöse Schultern und massive Unterarme.
Der erste Schritt ins Studio kann schon jeden halbwegs fitten Zeitgenossen einiges an Überwindung kosten. Aber um wie viel härter ist es, wenn Sie auch noch fettleibig sind? Was, wenn Sie stolze 180 kg auf die Waage bringen?
Wer Sie sich dieses Szenario ausmalt, ahnt vielleicht, wie es Irene gegangen sein muss. »Ich war vor dem ersten Einsteigerseminar richtig nervös, ich hatte den ganzen Tag bei der Arbeit schon einen flauen Magen, wenn ich nur daran dachte«, erzählte sie mir. Nach dem Workout ging sie zu Fuß nach Hause. »Ich brauchte dreimal so lange wie sonst. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, weshalb ich kleine Trippelschritte machte. Die Beine gaben sogar mehrmals unter mir nach. Ich musste mich an allem festhalten, was in Reichweite war, um nicht hinzufallen.«
Am nächsten Morgen hatte Irene einen mörderischen Muskelkater in den Beinen. »Ich konnte den Muskelkater bei jedem Schritt spüren. Aufzustehen und mich wieder hinzusetzen war die reinste Qual; wenn ich mich auf eine Bank setzte, dauerte es 30 Minuten, bis ich wieder auf die Beine kam. Ich war wütend auf mich, weil ich es so weit hatte kommen lassen – dass ich einen solchen Muskelkater hatte und nicht einmal von einer Bank aufstehen konnte –, und traurig, weil ich CrossFit keinesfalls weiter betreiben konnte, wenn ich nach jedem Workout einen solchen Muskelkater bekommen würde.«
Bis zu ihrer zweiten Trainingsstunde verging eine Woche; der Muskelkater war inzwischen abgeklungen :
»Ich beendete das Einsteigerseminar nach etwa anderthalb Wochen und war bereit. Da ich in erster Linie abnehmen wollte und wusste, dass das lange dauern würde, waren die ersten Monate am härtesten. Ich fing zunächst mit drei Trainingseinheiten pro Woche an und war jedes Mal extrem nervös. Gleichzeitig wollte ich meinen Betreuern aber auch zeigen, dass es mir ernst war. Wenn ich beim Gewichtheben eine gute Leistung brachte, lobten sie mich, und das tat mir gut. Am Anfang trainierte ich mit einer unbestückten Langhantelstange und stellte daher jede Woche einen neuen persönlichen Rekord auf. Ich war richtig euphorisch, wenn ich wieder einmal meine Bestmarke knackte. Gleichzeitig begann ich abzunehmen, also hatte ich den Beweis dafür, dass der Ansatz funktionierte. In der ersten Zeit sagte ich vor jedem Workout zu Coach Paul : ›Ach, das schaff ich doch nie‹, und er entgegnete mir regelmäßig : ›Doch, das schaffst du!‹ Der Begriff ›modifizieren‹ wurde mir sehr vertraut.
Die Jungs und Mädels im Elysium waren und sind ein sehr wichtiger Faktor für mich. Sowohl meine Betreuer als auch die Trainingskollegen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Trainer begleiteten mich bei jedem noch so kleinen Schritt und auch die anderen Mitglieder sorgten von Anfang an dafür, dass ich mich wohlfühlte.«
Die ersten Ziele
Nach 21 Monaten Training am CrossFit Elysium erreichte Irene im März 2012 ein lange angepeiltes Ziel. »Am Sonntag, den 18 März, wog ich
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