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In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)

Titel: In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Murphy
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ihre Fähigkeit, die im Rahmen der Übungen erforderlichen Bewegungen überhaupt körperlich umzusetzen. Sie war damals stark übergewichtig, daher war keineswegs klar, ob CrossFit tatsächlich für sie geeignet war.
    »Wenn man krankhaft fettleibig ist, so wie Irene damals, ist man bei der Ausführung von Verbundübungen, wie sie im CrossFit häufig vorkommen, ziemlich beeinträchtigt«, sagte Chang. Er erklärte es mir folgendermaßen :
    »Selbst Körpergewichtsübungen wie Kniebeugen sind am Anfang zu anspruchsvoll. Auch heute noch arbeitet Irene an ihrer allgemeinen Beweglichkeit und ihrem Bewegungsumfang. Sie wird mit jedem Workout besser, hat aber noch einen weiten Weg vor sich. Es war uns klar, dass wir für sie praktisch alles modifizieren mussten : den Bewegungsumfang, die verwendeten Hanteln – und sogar die Bewegungsabläufe selbst. Am Anfang schaffte Irene zum Beispiel weder einen Sit-up noch einen Liegestütz. Ihr fehlten sowohl die nötige Kraft als auch die Beweglichkeit. Außerdem musste sie sich für beide Bewegungen auf den Boden legen und am Anfang gelang es ihr nicht, ohne fremde Hilfe wieder aufzustehen. Also passten wir beide Übungen an ihr Leistungsniveau an (halbe Sit-ups bzw. Liegestütze auf einer Bank), und als sie mit der Zeit besser wurde, konnte sie die Übungen auch regulär am Boden ausführen.«
    Wenn wir bei adipösen Menschen von einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit sprechen, sagte Chang, dann bedeutet das nicht, dass ihre Muskeln und Gelenke weniger flexibel sind als die Normalgewichtiger. Es hat schlichtweg mit dem Körperumfang zu tun. »In Irenes Fall … ist es so, dass sie sich wegen ihrer Leibesfülle nicht frei im Raum bewegen kann«, erklärte er. »Sie kann beispielsweise ihre Zehen nicht berühren, weil ihr Bauch im Weg ist. Aus demselben Grund kann sie auch die Langhantel nicht sauber umsetzen oder reißen. Kastensprünge kann sie ebenfalls nicht machen, weil ihre Beine, obwohl sie im Vergleich mit denen anderer weiblicher Studiomitglieder sehr stark sind, nicht genug Schnellkraft erzeugen können, um 140 kg explosiv aufwärts zu bewegen und auf einen Kasten zu befördern. Wir sind also täglich aufs Neue gefordert, Bewegungsabläufe oder Übungen so anzupassen, dass sie immer noch einen ausreichenden Trainingsreiz bieten, für Irene aber machbar sind.«
    Die Trainer machten sich die Entscheidung nicht leicht, Irene als Mitglied aufzunehmen; sie besprachen ausführlich die Gefahren und Hindernisse, die das Training für sie darstellen würde. Es war zweifellos Glück, dass Irenes Wahl auf ein CrossFit-Studio fiel, das von einem Arzt mitbetrieben wurde. Chang profitierte im Umgang mit Irene sowohl von seinem medizinischen Know-how als auch von seinen eigenen Erfahrungen mit hochintensivem Training. In meinen Gesprächen mit Chang war ich beeindruckt von seinem Fachwissen und seiner Einschätzung, was CrossFit zu leisten vermag und was nicht. Er hatte sich mit dem Thema ausführlich auseinandergesetzt und ist von Natur aus ein umsichtiger, logisch denkender Mensch, also keineswegs der typische Kool-Aid-Trinker. Er stand auch in einem regelmäßigen wissenschaftlichen Austausch mit Trainern, die kein CrossFit praktizierten, sodass seine Maßstäbe entsprechend hoch waren, wenn es um die Anwendung neuer Strategien, Pläne und Methoden im Elysium ging.
    Also beratschlagten die Betreuer lange und ausführlich darüber, ob und wie es ihnen gelingen könnte, die Herz-Kreislauf-Belastung von CrossFit für Irene zu adaptieren. Chang beschreibt ihre Überlegungen wie folgt :
    »Wir gingen davon aus, dass Irene nicht in der Lage sein würde, über einen langen Zeitraum hinweg intensiv zu trainieren. Unser Grundsatz – so hart und schnell wie möglich zu trainieren, aber immer abhängig vom Leistungsniveau der betreffenden Person – bedeutete, dass wir das Workout genau auf sie abstimmen und sie entsprechend anleiten mussten. Irene zeigte uns auf überzeugende Weise, dass sie bereit war, an sich zu arbeiten, wir wussten also von Anfang an, dass wir uns keine Gedanken über nachlassende Motivation machen mussten.
    Das größte Problem bei extrem übergewichtigen Klienten sind vorhandene Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkprobleme und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen, die ein konsequentes Training erschweren oder sogar zur Gefahr werden lassen. Es gibt diesbezüglich keine eisernen Gesetze. Der wohlgemeinte Ratschlag, man solle seinen Arzt zu Rate ziehen, bevor man

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