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In der Bucht der Liebe

In der Bucht der Liebe

Titel: In der Bucht der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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genommen, dass ich beim besten Willen nichts mehr herunterbekomme“, erklärte Taylor schließlich und bat um einen Tee statt eines Kaffees. „Es ist ein wunderschöner Ort. Danke“, fügte sie hinzu.
    „Gern.“ Dantes herzliches Lächeln ließ ihr Herz höher schlagen. „Der Abend ist aber noch nicht zu Ende.“
    „Was kommt denn jetzt noch?“
    „Brunos und Mariangelas Söhne treten demnächst auf. Einer spielt Gitarre, der andere singt dazu.“
    In dem Augenblick erschienen auch schon zwei gut aussehende junge Männer, die mit viel Applaus begrüßt wurden.
    Die beiden waren wirklich ausgezeichnet, und Taylor hörte begeistert zu. Sie wünschte, sie spräche so perfekt Italienisch, um mitsingen zu können.
    „Darf ich mich zu euch setzen?“
    Sie drehte sich halb um und sah Carlo an ihrem Tisch stehen.
    „Natürlich.“ Dante wies auf den freien Stuhl.
    „Ich bestelle uns noch eine Flasche Wein“, schlug sein Freund vor und setzte sich.
    „Nein, lieber nicht, Carlo“, lehnte Dante ab. „Ich muss noch fahren, du sitzt heute auch noch am Steuer.“
    „Vielleicht einen Fernet Branca?“
    „Auch nicht, danke. Ich trinke nur noch einen Kaffee“, entgegnete Dante ruhig.
    Carlo lehnte sich zurück und betrachtete Taylor forschend. „Endlich bringst du einmal eine Freundin mit zu uns. Sie bedeutet dir viel, oder?“
    „Wir haben das gemeinsame Sorgerecht für Leons Sohn.“
    Bruno servierte in diesem Moment zwei Espresso, einen Tee und drei kleine Schnäpse. Er erkundigte sich, ob es geschmeckt habe, und lächelte zufrieden, als Dante und Taylor das Essen in den höchsten Tönen lobten.
    Carlo schüttete den Schnaps in den Espresso. „Ein tragischer Verlust. Wir waren alle schockiert.“
    „Ja, wir konnten es auch nicht fassen.“
    „Was ich Sie fragen wollte, Taylor“, wandte Carlo sich an sie und wies scherzhaft auf Dante. „Wie gefällt er Ihnen?“
    „Manchmal ist er ganz okay.“
    In seinen Augen blitzte es belustigt auf, und er lachte leise. „Sie sind wenigstens ehrlich. Was für eine erfreuliche Ausnahme.“
    „Eine erfreuliche Ausnahme?“, wiederholte sie. „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Nun, Sie sind anders als seine früheren Begleiterinnen.“
    Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ah ja. Er kann sie sicher kaum noch zählen.“
    „Ach, es sind doch alles falsche Schlangen, die schmeicheln einem nur.“ Es war eine zynische Bemerkung, dennoch schwang in Carlos Stimme auch ein hintergründiger Humor mit.
    „Sie sprechen aus Erfahrung, nehme ich an. Oder?“
    Sein Lachen klang tief und herzlich. „Wir sollten uns besser kennenlernen. Darf ich Sie für morgen Abend zum Essen einladen?“
    „Carlo“, warnte Dante ihn leise, aber scharf. „Taylor ist mit mir hier“, fügte er ruhig hinzu, doch der besitzergreifende Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Dante war sich sicher, dass sie ihn bei der erstbesten Gelegenheit auf seine Worte ansprechen würde. Er setzte jedoch eine undefinierbare Miene auf und erwiderte ungerührt ihren Blick.
    Er strahlte Macht und Stärke und auch eine gewisse Unerbittlichkeit aus. Es ist sicher nicht leicht, ihn zu ärgern, aber wenn man sich seinen Zorn einmal zugezogen hat, muss man sich vor ihm in Acht nehmen, überlegte sie. Dennoch ließ sie sich nicht einschüchtern und sah ihn unverwandt an. Das erotische Knistern zwischen ihnen verwirrte sie allerdings ziemlich.
    „Dann ist also das Gerücht über deine bevorstehende Hochzeit nicht ganz aus der Luft gegriffen“, stellte Carlo fest.
    „Wir denken darüber nach“, antwortete Dante, und Taylor saß wie erstarrt da. „Aber es ist noch nichts entschieden.“
    Nachdem er bezahlt hatte, stand er auf. „Wir müssen fahren, Carlo, tut mir leid.“
    „Okay, es ist ja auch schon spät“, antwortete sein Freund betont höflich und stand auch auf.
    Es dauerte einige Minuten, bis sie sich von Bruno und Mariangela verabschiedet hatten, denn die beiden wollten sie partout nicht gehen lassen.
    „Wie konntest du es wagen, Dante?“, fuhr Taylor ihn an, als sie zu seinem Wagen gingen.
    „Was denn?“
    Sie blieb stehen und sah ihn an. „Du hast so getan, als gehörte ich zu dir.“
    „Also, meine Liebe …“
    „Nenn mich nicht ‚meine Liebe!“
    „Möchtest du mit mir streiten?“
    Zorn wallte in ihr auf. „Von Anfang an hast du über meinen Kopf hinweg bestimmt, was wann und wie geschehen soll. Doch damit nicht genug, jetzt weigerst du dich auch noch, dieses

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