In der Gewalt der Banditen
fühlte.
Plötzlich dachte ich wieder an meine liebe Jane. An die Art und Weise, wie sie mich des Nachts in unserem Bett beglückt hatte. Die Geschicklichkeit ihrer Zu n ge, die Sanftheit ihrer Hände. Wie weich war doch die Haut an der Innenseite ihrer Schenkel gewesen … Wie saftig ihr Fötzchen, wenn ich sie mit dem Finger befriedigte.
Aber all das lag so weit weg. Nur die Idee gab mir Hoffnung, sie eines nicht allzu fernen Tages nach Dark Hill House holen zu können.
Ich würde Henry Söhne schenken, aber Jane würde ich mein Herz schenken.
„Sieh zu, dass du noch so liegen bleibst … Erst wenn es nicht mehr läuft, kannst du aufstehen“, sagte mein Gatte und verließ den Raum.
Fund
Der tote Räuber war längst von den Schweinen verzehrt und Henrys Samen in meinem Schoß getrocknet, als ich mich dazu entschloss, die Kapelle der Mutter Gottes aufzusuchen.
Claire hatte mir von ihr erzählt und auch, wo sie zu finden war. Tief im Wald. Versteckt zwischen Eichen und Unterholz.
Sie war aufgrund ihrer Lage den Cromwellschen Bilderstürmern entgangen und ich hatte mich Claires Bericht erinnert, da ich einen Ort suchte, an dem ich a b solut ungestört sein konnte.
In Dark Hill House gelang das nie. Ständig war ich von Personal umgeben, w o bei ich auch lernte, dass es für eine Frau meines Standes absolut unschicklich war, sich alleine zu bewegen.
In diesem Fall aber tat ich es einfach. Und ich legte mir auch eine kleine G e schichte parat, falls Henry mich ertappen sollte … Ich würde ihm dann einfach sagen, dass ich die Gottesmutter um Beistand für eine Schwangerschaft bitten wolle.
Ich legte also meinen Umhang um und machte mich zu Fuß auf den Weg.
Noch immer dachte ich über jene grausame Szene nach, die sich auf dem Schlosshof ereignet hatte.
Henry, der das Recht in die eigenen Hände nahm und nicht für einen Moment daran dachte, den Mann einem Richter zu überstellen.
Ich hatte deswegen zwar keine Skrupel, denn ich kannte es nicht anders und ich wusste, dass jeder Bandit auf eigenes Risiko handelte, dennoch blieb ein gewisser undeutlicher Schrecken über das, was mir selbst blühen mochte, wenn ich mich als unnütz erweisen sollte.
Es war also reiner Eigennutz, der mich an den verfütterten Räuber denken ließ, der mit Sicherheit seinerseits kein harmloser Zeitgenosse gewesen war. Zumi n dest, wenn er seine Opfer vor sich hatte.
Nur zu bekannt war mir, wie viele Reisende erschlagen in den Gräben gefunden wurden. Menschen, die sich nicht einmal zur Wehr gesetzt hatten, sondern aus reiner Blutgier getötet wurden.
Aus einer Laune des Moments heraus.
Vorsichtig schob ich all jene Äste aus dem Weg, die sich mir entgegen reckten. Ich wollte verhindern, dass sie meine Frisur durcheinander brachten , denn es galt, alles zu vermeiden, was bei meiner Rückkehr irgendwie verräterisch gew e sen wäre.
Es war bitterkalt und ich ahnte, dass die Kirche nicht angenehmer sein würde.
Als ich sie endlich erreichte, war ich überrascht, in welch gutem Zustand sie sich noch befand.
Nur ein einziges der kleinen in Blei gefassten Fenster war ausgebrochen. Der normannische Wehrturm ebenso unbeschadet, wie der wuchtige Kirchenkörper.
So gedrungen lag sie zwischen Bäumen und Unterholz, dass sie mir wie ein perfektes Beispiel für ein Gotteshaus erscheinen wollte, das auch in Zeiten wel t licher Not seiner Gemeinde Schutz und Trutz bot.
Wie nicht anders erwartet, fand ich die niedrige, windschiefe Eingangstür u n verschlossen.
Es gab nur einen Riegel, den man lediglich anheben musste, um eintreten zu können.
Ich zuckte etwas zusammen ob des kreischenden Geräuschs, das die Türangeln von sich gaben, und das beinahe menschlich klang.
Mein Herz schlug heftig bei dem Gedanken an die Grenzüberschreitung, die ich soeben beging.
Dennoch hatte ich das Gefühl, eben genau dies tun zu müssen. Mir einen Ort suchen zu müssen, an dem ich alleine und dennoch geschützt wäre.
Es war merkwürdig , doch praktisch im gleichen Moment, da ich das Kirche n schiff betrat, durch den kleinen, heruntergekommenen Vorraum gegangen war, erfüllte mich eine kaum glaubliche Energie, wie ich sie nie zuvor verspürt hatte. Als hätte ich bislang jegliche Kraft zum reinen Überleben benötigt und wäre erst jetzt davon befreit.
Gleichzeitig erfasste mich eine Woge des Glücks. Eine steinerne Hülle, die mich umgeben hatte, löste sich. Bekam Risse und fiel schlussendlich von mir ab.
Und so kam es, dass ich mich vor den
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