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In der Gewalt der Banditen

In der Gewalt der Banditen

Titel: In der Gewalt der Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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Altar auf die Knie warf, mein Gesicht in meine Hände bettete und mit wahrhaft jubilierendem Herzen meinem Schöpfer für seine Gnade danke, mich diesen Ort finden zu lassen.
    Ja, ich war so von diesem Rausch gefangen genommen, dass ich über längere Zeit wie blind und taub gegen meine Umwelt war und das Geräusch, das mich schlussendlich aus eben jener Verzückung riss, musste wesentlich lauter gew e sen sein, als es mir im Nachhinein vorkam.
    Es war ein schleifender Laut. Als zöge ein gewaltiges Tier sich über den staub i gen Kirchenboden.
    Der Schrecken fuhr mir durch Mark und Bein.
    Sollte sich wirklich ein wildes Tier hier verstecken?
    Mit minimalen Bewegungen begann ich mich umzusehen. Wenn es ein Tier war, so durfte ich es auf keinen Fall auf mich aufmerksam machen.
    Dabei zitterten meine Arme und Beine und ich merkte auch die Kälte, die sich in meine Glieder geschlichen hatte.
    Und dann sah ich es: rote Flecken im Staub. Der bräunliche Hauch machte deutlich, dass es sich um Blut handeln musste, das bereits zu trocknen bego n nen hatte.
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Wenn es sich nicht nur um ein wildes Tier handelte, das hier drinnen Schutz gesucht hatte, sondern dieses Tier auch noch verletzt war, so befand ich mich in einer ausgesprochen gefährlichen Pos i tion.
    Fieberhaft überlegte ich, wie ich mich rückwärts davonmachen könnte, ohne seine Aufmerksamkeit allzu deutlich auf mich zu ziehen.
    Langsam und mit angehaltenem Atem erhob ich mich auf meine Füße und konnte doch das Aufrauschen meiner Röcke nicht verhindern.
    Ein tiefer, fast keuchender Atemzug war zu hören und dann abermals das Schleifgeräusch.
    Ich weiß nicht warum, aber in jenem Moment glaubte ich nicht mehr, dass es sich um ein Tier handeln mochte.
    Wer immer sich hier im Bereich hinter dem Altar versteckte- es war ein Mensch. Und zwar ein verletzter.
    Wortlos, die Röcke leicht angehoben, ging ich Schritt für Schritt voran.
    Den Kopf leicht nach vorne geschoben, um jede Chance zur Flucht nutzen zu können, wenn es nötig würde, blickte ich um den Altar herum, der auf einem kleinen ebenfalls steinernen Podest stand und so für die davor Befindlichen den Blick auf den dahinter gelegenen Bereich versperrte.
    So konnte ich gar nicht anders, als um den Altar herum zu gehen.
    Und hier erwartete mich der wahre Schrecken:
    Vor mir lag ein Mann, offensichtlich mehr tot als lebendig. Sein braunes, glattes Haar hing strähnig über seine Schultern und aus seinem wächsernen Gesicht starrte ein Augenpaar zu mir empor, scheinbar unfähig, die Todesangst zu ve r bergen.
    Mit offensichtlich letzter Kraft drückte er sich keuchend auf seine Unterarme und versuchte mittels stoßender Bewegungen von mir wegzurutschen.
    Als ich mich zu ihm herabbeugte, alleine um ihm zuzuflüstern, dass ich ihm nichts antun werde, weiteten sich seine Augen noch mehr, sein rechter Arm versagte ihm den Dienst und er sackte auf den Rücken. Jetzt, da seine lederne Jagd- Jacke zur Seite rutschte, erkannte ich einen großen Blutfleck, der von der Hüfte ausgehend fast die komplette untere Hälfte seines weißen Hemds trän k te.
    Ich fragte mich, wie er überhaupt bei einem solchen Blutverlust noch bei B e wusstsein zu sein vermochte.
    Und im gleichen Moment, da ich mir diese Frage stellte, traf mich die Erkenntnis wie der Schlag einer Keule:
    Das war der andere Räuber, den die Soldaten angeschossen hatten!
    Ein heftiges Zittern erfasste mich.
    Wieso hatte ich diese Angewohnheit, mich immer mit größtmöglicher Sicherheit selbst in Schwierigkeiten zu bringen?
    Seine Lippen bewegten sich, als wolle er mir etwas sagen und fände nicht die Kraft dazu.
    Mir verschwamm alles vor Augen.
    Wie hilflos kam ich mir in diesem Augenblick vor.
    Er würde sterben. Das war sicher. Ich sah den großen rötlichbraunen Fleck, der sich unter ihm im Staub ausgebreitet hatte. Einen solchen Blutverlust konnte er nicht überleben.
    „Ich kann ihnen nicht helfen.“
    Seine Augen verdrehten sich. Verschwanden für einen Moment hinter den L i dern, dann kehrte sein Bewusstsein zurück.
    Wieder schien er etwas sagen zu wollen, konnte aber bloß röcheln.
    Seine Brust hob und senkte sich hektisch, rasselnd. Und wenn ich das leise br o delnde Geräusch nicht missdeutete, befand sich auch schon Blut in seinen Lu n gen. Dergleichen hatte ich ihm Institut oft genug gehört, wenn eine von uns mal wieder halbtot geschlagen worden war.
    Er atmete durch den geöffneten Mund, seine Lider hoben

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