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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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Treffen.“
    „Sonst noch etwas?“
    „Sie erinnern sich an diesen Wong, den wir beim Botschafter getroffen haben?“
    „Natürlich. Ging es in dem Telefonat etwa auch um ihn?“
    „Nein, aber ich glaube, dass er mehr in das Spiel verwickelt ist, als ich bisher dachte. Ich vermute sogar, dass er sehr enge geschäftliche Kontakte zu Chen hat.“
    „Der Triaden-Chen?“
    „Oder auch Onkel Chen genannt. Allerdings nur unter seinesgleichen. Wie Sie ja wissen, haben alle Triadenführer oder Drachenköpfe eigene Namen – meist recht ausgefallene. Dieser jedoch scheint sich darin zu gefallen, eine familiäre Note in seine Organisation zu bringen.“
    Forrester überhörte den Spott. „Und inwiefern ist das jetzt interessant?“
    „Ich bin davon überzeugt, dass hier ein enger Zusammenhang zwischen diesen Leuten, Charles Pratt und dem Syndikat besteht. Inwieweit kann ich noch nicht sagen. Aber es ist schon öfter der Name ‚Jadedrache’ gefallen.“
    Forrester ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Joe und er hatten diesen Namen bisher streng geheim gehalten und abgewartet, ob er von jemandem anderen aufgegriffen wurde. „Meinen Sie, dass auch hier ein Triadenführer dahintersteckt?“
    „Durchaus möglich. Aber wenn Sie mich fragen, ist er noch mehr. Nämlich ein führender Kopf des Syndikats.“
    „Wie kommen Sie auf diese Idee?“
    „Er taucht immer öfter auf. Auch in Gesprächen zwischen Chen und Wong. Und zwischen Chen und einem Chinesen, der sich die ‚Hand des Drachen’ nennt.“
    „Woher …“ Joe unterbrach sich, als Forrester die Hand hob.
    „Ich nehme an, unsere Abteilung hier verfügt über ein lückenloses Abhörnetz.“
    Perkins grinste. „Stimmt. Zumindest ziemlich lückenlos. Wir hören hier mehr Leute ab, als Sie glauben würden. Das war schon immer so, aber seit Hongkong an China zurückgegeben wurde, sind wir noch weit vorsichtiger. Bei den Britten wussten wir, woran wir waren, bei den Chinesen gar nicht – oder nur bedingt. Jedenfalls ist der Jadedrache ein Hinweis, dem wir verstärkt folgen sollten.“
    „Haben Sie eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?“
    Perkins Gesicht wurde plötzlich hart. „Nein. Aber mir wäre, verdammt noch mal, um einiges wohler, wenn dies der Fall wäre.“
    „Kann ich mir die Aufzeichnungen der Telefonate anhören?“
    „Natürlich. Ich lasse Ihnen die betreffenden Bänder zukommen. Es sind keine langen Gespräche, wenn auch ziemlich aufschlussreich.“ Er wandte sich zum Ausgang. „Was unternehmen Sie wegen dieser Frau?“
    „Sie meinen wegen des Telefonates? Ich werde mit ihr sprechen.“
    „Tun Sie das.“ Perkins klang kühl. „Und an Ihrer Stelle würde ich das bald tun. Die Frau tanzt Ihnen auf der Nase herum, Forrester. Ich weiß nicht, was zwischen Ihnen beiden im Bordell vorgefallen ist, und warum Sie überhaupt die Idee hatten, sie dort hinbringen zu lassen, aber ich hoffe, Sie haben nichts verraten.“
    Forrester sah Perkins abweisend an. Er wusste, dass er auf die Telefonate anspielte, und Lanas Anwesenheit im Bordell offenbar genügend Leuten Gesprächsstoff abgegeben hatte.
    Joe machte große Augen, und als Perkins gegangen war, trat er näher. „Was sollte diese Bemerkung über das Bordell im Zusammenhang mit den Telefonaten? Meinen Sie, dass darüber gesprochen wurde?“
    „Vermutlich.“
Nicht nur vermutlich
, setzte er in Gedanken hinzu,
sondern mit absoluter Sicherheit
. Forrester nahm wieder hinter dem Schreibtisch Platz. Dieses Mal würgte er den Kugelschreiber ganz offensichtlich.
    „Wir scheinen einen Schritt weiter zu sein, Sir“, sagte Joe. „Das ist das erste Mal, dass wir hier etwas über den Jadedrachen hören. Vor allem finde ich den Zusammenhang zwischen Wong und diesem ‚Onkel’ Chen verdächtig. Ein Beweis, dass das Syndikat hier mit den Triaden kooperiert.“
    „Der Zusammenhang ist nicht von der Hand zu weisen“, stimmte Forrester zu. Er warf den Kugelschreiber ungeduldig auf den Tisch. „Wir werden das überprüfen. Aber eines nach dem anderen. Zuerst schaffen Sie mir Lana McKenzie hierher. Ich werde sie zu diesem Telefonat befragen.“
    ***
    Forrester hatte ungefähr zwei Stunden Zeit, bis Lana von ihrem Hotel, in dem sie Hausarrest hatte, zu ihm gebracht wurde. In Hongkong herrschte gerade Hauptverkehrszeit, und der Verkehr stand auf manchen Straßen so gut wie still.
    Forrester nutzte diese beiden Stunden, um die Bänder abzuhören, die Perkins ihm tatsächlich durch einen der

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