In der Gewalt des Jadedrachen
unter seiner Berührung und Lana hätte schwören können, dass es keine Show war, sondern Ming sein Handwerk wirklich verstand.
Als er dann endlich heftiger in sie zu stoßen begann, sich schneller bewegte, hörte man das Geräusch seines Schwanzes in Lins nasser Möse durch den Raum, das schnelle Atmen der beiden, vermischt mit Stöhnen – und seine Blicke ruhten immer noch auf Lana.
Und als er kam, tat er es, indem er nur sie ansah.
Kapitel 5
Lana hatte trotz der äußerst anregenden, wenn auch gelegentlich ein wenig verwirrenden, erotischen Erlebnisse im Bordell eine darauffolgende schlechte Nacht. Sie wurde von Albträumen geplagt, in denen der Wahrsager vom Tempel und ein Drache eine Rolle spielten. Der Drache war ein Wesen halb Mensch, halb Tier, das sie verfolgte. Ein Geschöpf mit einem Drachenkopf, tödlichen Krallen und dem Körper eines Mannes. Sie versuchte sich zu wehren, wurde aber in eine Ecke gedrängt.
Und da war plötzlich Forrester. Der Drache ließ von ihr ab und ging auf ihn los. Lana griff nach Forresters Waffe, die diesem aus der Hand geschlagen worden war, und drückte ab. Die Kugeln prallten jedoch ergebnislos an der Panzerhaut ab, und das Untier stürzte sich auf Forrester, um ihn zu zerreißen.
In diesem Moment erwachte Lana mit einem Schrei und sah sich schlaftrunken um. Kaum schloss sie jedoch die Augen, begann der Albtraum von Neuem, wenn auch in einer etwas anderen Variation. Endlich gab sie auf, kroch erschöpft aus dem Bett und streifte sich das schweißdurchtränkte Seidennachthemd vom Körper. Um sich ein wenig zu beruhigen und die nachhallenden Angstgefühle loszuwerden, ging sie im Bademantel im Zimmer umher, trank ein Glas Wasser, sah zum Fenster hinaus auf die beleuchteten Hochhäuser und Werbespots.
Plötzlich stutzte sie. Neben der Tür zum Gang lag etwas Helles. Sie ging hin, bückte sich. Ein Stück Papier. Sie faltete es auseinander. Eine Nachricht.
Von Charles.
„Morgen um zweiundzwanzig Uhr auf dem Night Market. Sieh zu, dass dich keiner sieht und dir keiner folgt. Ch.“ Sie drehte das Papier in der Hand, überlegte. Es war Charles’ Schrift, die Nachricht stammte also ohne jeden Zweifel von ihm.
Lana setzte sich aufs Bett und überlegte. Natürlich sollte sie Forrester sofort Bescheid sagen. Aber was wäre das Ergebnis? Er ging statt ihr dort hin. Charles verdrückte sich vermutlich bei seinem Anblick und sie konnte wieder nicht herausfinden, was hinter all dem steckte.
Sie entschied sich, Forrester vorläufig noch nichts zu sagen. Das war allein ihre Sache. Immerhin war sie gekommen, um Charles zur Rede zu stellen, um herauszufinden, wer seine Helfer waren. Je mehr sie Forrester aus alldem heraushielt, desto weniger konnte ihm passieren. Der Albtraum saß ihr jetzt noch in allen Knochen. Am Ende war dies eine Falle, und sie lockte Forrester ebenso in den Tod wie sie Piet auf dem Gewissen hatte. Wenn Charles sie nicht wieder reinlegen wollte, dann konnte sie Forrester immer noch informieren.
Am nächsten Tag gelang es ihr, mit Hilfe des Stubenmädchens unbemerkt das Zimmer zu verlassen. Forrester hatte nach ihrem Ausflug auf den Jademarkt zwar alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um einen erneuten Ausbruch zu verhindern, aber es war ihr gelungen, das nicht allzu gut bezahlte Mädchen zu bestechen.
Es war kurz vor zweiundzwanzig Uhr, als sie sich dem Night Market auf der anderen Seite des Hafens näherte. Sie hatte, um etwaige Verfolger abzuschütteln, zweimal das Taxi gewechselt, war in einem Kaufhaus untergetaucht, überquerte die Straßen über Brücken, die weit über den Straßen ein Kaufhaus mit dem anderen verbanden. Dann hatte sie die U-Bahn genommen, die in einem Tunnel unter dem Hafen hindurch nach Kowloon führte, sah sich ständig um, ergriff alle Vorsichtsmaßnahmen. Und trotzdem blieb das Gefühl, dass sie verfolgt wurde. Vermutlich war sie wirklich schon so hysterisch wie Forrester.
Lana hatte sich unauffällig angezogen. Einen leichten Baumwollrock, eine Baseballkappe, um ihr Haar darunter zu verbergen. Es war zwar warm, aber sie trug über ihrem T-Shirt eine leichte Windjacke. Mit etwas Glück hielt man sie für irgendeine amerikanische Touristin.
Sie hielt sich etwas abseits, ging um den Markt herum. Charles hatte nicht geschrieben, wo sie sich treffen sollten, aber sie hoffte, ihn zu erkennen. Vorsichtig sah sie sich um. Viele Leute, Touristen und Einheimische drängten sich zwischen den Standreihen, es herrschte ein ständiges Kommen
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