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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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unterbrach sich und sah hoch, plötzlich tief erblasst. Sie hatte die Bedeutung dieser Worte erst jetzt erfasst. „Piet sagte etwas vom Jadedrachen?“
    Joe nickte. „Angeblich war der Jadedrache derjenige, der auf ihn geschossen hat.“
    Sie sprang auf. „Joe! Wenn Graacht in New York war, und Piet den Jadedrachen gesehen hat, dann könnte er es sein!“ Sie lief zur Tür. „Wo ist Mark, haben Sie gesagt?“
    „Er wollte zu Chen Wing-Lun und ihn zu Graacht befragen.“
    „Aber Chen ist doch ganz offensichtlich ebenfalls ein Handlanger des Drachens! Verdammt, Joe! Mark läuft geradewegs in eine Falle! Los! Kommen Sie, wir müssen sofort zu ihm!“
    Joe erwischte sie am Kleid. „Moment, Miss McKenzie. Ich habe vom Boss strikte Order, Sie nicht aus diesem Raum zu lassen.“
    „Aber Mark ist in Gefahr!“
    „Dann werden wir das anders lösen. Ich werde die Anti-Triad Squad informieren. Die werden sich freuen, einen heißen Tipp zu bekommen. Aber Sie …“ Er wurde vom Läuten eines Telefons unterbrochen. „Das ist das Handy von Perkins.“ Er hatte es, als sie Perkins festgenommen hatten, mit seinem anderen Eigentum auf Forresters Schreibtisch gelegt.
    „Sie wollen sich doch nicht etwa melden!“
    „Doch. Niemand weiß, dass wir ihn festgenommen haben. Es ist nicht abwegig, dass einer seiner Kollegen antwortet. Und vielleicht können wir den Standort ausfindig machen.“ Er drückte auf den Verbindungsknopf. „Joe Melbourne hier.“
    Sekundenlang war es still in der Leitung.
    „Hallo?“
    „Ich suche Michael Perkins.“
    Joe warf Lana einen sprechenden Blick zu. „Der ist gerade aus dem Zimmer gegangen. Soll ich ihm was ausrichten?“
    Wieder Schweigen. Dann: „Verstehe. Ist Lana McKenzie hier?“
    Joe sah auf die neben ihm stehende Lana, die ihren Kopf auf der anderen Seite des Telefons auf seinen gepresst hatte, um mithören zu können. Sie zuckte mit den Schultern.
    „Was wollen Sie von Miss McKenzie?“
    Die Stimme am anderen Ende der Verbindung klang plötzlich ironisch, mit einem gefährlichen Unterton darin. „Mit ihr über Mark Forrester sprechen.“
    Lana riss Joe das Telefon aus der Hand. „Was ist mit ihm?!“
    Wieder Schweigen. Schweres Atmen. Als Lana schon ungeduldig hineinbrüllen wollte, meldete sich der andere wieder. „Es tut gut, wieder deine Stimme zu hören, mein Schätzchen. Ich habe lange Zeit drauf verzichten müssen.“
    Lanas Herz klopfte so stark, dass ihr beinahe schlecht wurde. Sie konnte allerdings nicht sagen, ob ihr Blutdruck vor Angst inzwischen auf zweihundert angelangt war – oder ob sie kurz vor einem Kreislaufkollaps stand. Wohl eher ersteres, überlegte ein Teil von ihr hoffnungsvoll. Eine Ohnmacht wäre nämlich genau das, was sie jetzt nicht brauchen konnte.
    „Was ist mit Forrester?“
    „Er ist … wie soll ich es ausdrücken … mein Gast.“
    „Das ist eine Lüge.“
    „Seit einer Stunde. Und ich könnte schwören, er sehnt sich nach dir. Wenn du ihn noch lebend zu Gesicht bekommen willst, so würde ich dir raten, das zu tun, was ich dir sage.“
    Lana schloss die Augen. Sie kannte den Anrufer gut genug, um zu wissen, dass er nicht log. Er hatte Forrester tatsächlich. „Und was soll ich tun?“
    Joe wollte ihr das Handy aus der Hand nehmen, aber sie entwand sich ihm und machte einige schnelle Schritte auf die andere Seite des Zimmers.
    „Verlass einfach das Gebäude und sieh zu, dass dir niemand folgt. Ich warte unten mit einem Wagen auf dich.“
    „Gut. Ich komme.“
    „Aber sei vorsichtig. Lass deine Freunde von der Polizei dort, wo sie hingehören. Wenn es auch nur die leiseste Andeutung gibt, dass du uns verrätst, töte ich ihn auf der Stelle.“
    „Das wird nicht der Fall sein.“ Lanas Kehle war wie zugeschnürt.
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Joe baute sich vor ihr auf. „Was war das jetzt?“
    „Nichts weiter.“
    „Wer war da dran?“
    „Ein Bekannter.“
    „Miss McKenzie!“
    „Schon gut. Es war offenbar Graacht. Er hat Forrester, und ich weiß auch wo.“
    „Und wo ist: wo?!“
    „Das sage ich Ihnen nur, wenn ich mitkommen kann. Verständigen Sie die anderen. Ich warte so lange hier. Nun gehen Sie schon! Wie viel Zeit wollen Sie noch verlieren?!“
    Joe sah ein, dass im Moment nichts aus ihr rauszukriegen war, da er nicht über Forresters Mittel verfügte, sie zum Sprechen zu bringen. Aber kaum war er aus dem Zimmer verschwunden, als Lana ebenfalls hinaushuschte. Glücklicherweise war der Schläger vor der Tür

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