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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Michaela stürzte. Sie raffte sich wieder auf und trat ans Fenster. Die Brigg brannte, der Hauptmast war gebrochen, und in der Seite hatte sie oberhalb der Wasserlinie ein Loch. Während Matrosen versuchten, das Feuer zu löschen, kletterte ein Mann durch den Rauch auf die Ankerwinde. Er war groß und hielt die massigen sonnengebräunten Arme vor der Brust über dem schwarzen Hemd verschränkt. Sein Haar war ungewöhnlich lang und flatterte im Wind. Um die Mitte spannte sich ein breiter Gurt, in dem Waffen steckten. Wie bei Rein.
    Die Tür flog auf. Rein stürmte herein, löste das Schwert vom Gürtel und warf es beiseite. Es fiel auf den Schreibtisch und rutschte zu Boden, während Rein die Pistolen fluchend auf den Tisch legte.
    Immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten und öffnete sie. Das Wasser im Becken dampfte. Michaela sah sich um. In der Kabine wurde es unerträglich heiß. Eine Flasche zerplatzte, Weinbrand ergoss sich auf den Teppich. Rahjin wollte unter
    dem Schreibtisch hervorkommen, doch Michaela scheuchte die Pantherin weg. Sie zog sich vorsichtig wieder zurück.
    »Rein?«
    Er hob ruckartig den Kopf, und Michaela stockte angesichts seiner Wut der Atem. Sie wich gegen die Wand und stützte sich ab.
    »Himmel, Rein!« Er sah aus, als wollte er sie bei lebendigem Leib verschlingen.
    Rein blinzelte, ließ die Schultern hängen und legte den Kopf zurück.
    »Was ist passiert?« Sie trat einen Schritt näher.
    »Bleib stehen!«
    Sie erstarrte.
    Rein fürchtete, sie mit seiner Energie zu töten, wenn sie ihm zu nahe kam. »Verdammt, warum hat die Brigg nicht Farbe gezeigt«, murmelte er.
    »Wer war das?«
    »Die Galley Raider.«
    »Um Himmels willen.« Sie sank auf die Bank. Piraten. Der Kapitän der Raider stand noch immer auf der Ankerwinde und sah zu ihnen herüber. Und wenn sie sich nicht irrte, lächelte er. »Ich verstehe das nicht. Du bist ein großartiger Kapitän, und du hast ihn hereingelegt. Ich will sicher nicht, dass der Kampf weitergeht, aber die Brigg ist schwer bewaffnet und hat mehr Kanonen als wir. Warum verfolgt sie uns nicht?«
    Rein zeigte durch das Fenster auf das brennende Schiff. »Weil dieser räuberische Narr mein kleiner Bruder ist!«
     
    Kapitel 30
     
     
    Rein zog sich von ihr zurück. Michaela spürte das. Es lag an seiner Enttäuschung über seinen Bruder. Stunden waren vergangen, und die Sonne sank, aber Rein verlangte nur nach Essen und einem Bad. Sie saß auf dem Sofa und hatte eine Decke um die Schultern gelegt, während sie zusah, wie er die geschwärzte Kleidung auszog und in die Wanne stieg.
    Vermutlich war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um ihm von der Goldladung zu erzählen. Während der Schlacht hatte sie beschlossen, ihn sofort nach seiner Rückkehr zu informieren. Doch jetzt wartete sie darauf, dass er mit ihr sprach.
    Endlich stand sie auf und trat zu ihm. Er blickte nicht hoch.
    »Komm mir nicht zu nahe, Frau. Ich habe dich gewarnt.«
    Tränen flossen aus ihren Augen. Trotz seines Zorns erkannte sie, wie sehr das Handeln seines Bruders Cohn ihn verletzte. Sein Bruder musste gewusst haben, dass er die Empress angriff. Dafür gab es keine Entschuldigung. In dem Moment hätte Michaela diesen Colin am liebsten verprügelt, weil er Rein dermaßen verletzt hatte. Leelan hatte sie schon darüber informiert, dass das Piratentum offenbar in der Familie Montegomery lag.
    »Rein, bitte, sieh mich an.«
    Sie wich zurück, als sie in seinen Augen eindeutig Begierde sah. Fleischliche, primitive Lust. Sein Blick richtete sich auf ihre Brüste, die von dem dünnen Hemd kaum verborgen wurden. Hastig verschränkte sie die Arme.
    Rein schloss die Augen und ließ sich ins Wasser sinken. Und Michaela eilte zum Bett, glitt unter die Decke und fragte sich, ob sie ihren Ehemann überhaupt kannte.
    Aber wenigstens hatte er sie gewarnt.
    Temple Matthews duckte sich hinter Fässer vor dem Lagerhaus. Der Magen drehte sich ihm um bei dem Gestank von verdorbenem Fisch. Er wartete darauf, dass etwas geschah, als er hinter sich etwas hörte.
    »Ich bin es, Großvater.«
    Temple lächelte. Er fand die Sache mit den Decknamen ziemlich amüsant. Für ihn war es ein Schock gewesen zu erfahren, dass Reins Frau der Schutzengel war. Jetzt beneidete er seinen Arbeitgeber um eine so aufregende Frau. Und verdammt sanfte Augen hatte sie auch. Kein Wunder, dass Rein sie für sich behalten hatte.
    Großvater stieß ihn an.
    »Geht nach links«, flüsterte Nick. »Rechts sind drei unserer

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