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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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wieder ruhig. Wie konnte Rein so liebenswürdig und offen sein und sie dann nach Wochen so herzlos von sich stoßen? Jetzt verstand sie, woher sein Ruf stammte. Sie war verletzt und versuchte, alles von Reins Standpunkt aus zu sehen und zu verstehen, weshalb Colins Angriff ihn dermaßen getroffen hatte. Vielleicht wandte er sich ihr wieder zu, wenn sie ihn in Ruhe ließ. Sie konnte ihm wenigstens Frieden schenken, nachdem er ihr so viel gegeben hatte. Ihr blieb auch keine andere Wahl. Selbst wenn er neben ihr stand, war er weit von ihr entfernt.
    Die Empress näherte sich dem Land, umsegelte Untiefen und Klippen und erreichte eine Durchfahrt, die für kein Schiff
    geeignet war, das größer als die Empress war. Und auch sie konnte nur bei Flut passieren. Leelan hatte ihr alles erklärt.
    Michaela hielt den Atem an, als sie die Lücke im Riff und die gezackten Felsen unter der Oberfläche entdeckte. Die Klippen links und rechts waren so nahe, dass sie die Felsen fast berühren konnte. Doch die Empress glitt mühelos hindurch und erreichte ruhiges Gewässer. Die Matrosen holten die Segel ein und banden sie fest. Jetzt verstand Michaela, wieso Reins Vater diese Insel ausgewählt hatte. Man sah von außen nicht, dass sie bewohnt war, und wer es nicht verstand, durch die Lücke im Riff zu navigieren, erlitt unweigerlich Schiffbruch.
    Ihr Blick schweifte über die Matrosen, die sich schon auf den Landgang freuten, zu ihrem Mann. Er erteilte ungeduldig die Befehle und sah zu ihr. Nur einen Moment stockte er. Rahjin stupste ihre Hand an, und sie streichelte das weiche Fell.
    »Bist du noch meine Freundin?« Die Pantherin lehnte sich schnurrend gegen sie. Michaela hielt sich an der Reling fest und betrachtete die Insel.
    Sie sah eine Stadt vor sich. Üppige Vegetation bedeckte das Land, Wolken hingen über den Bergen, die sich vor dem Himmel abhoben. Hinter der sandigen Küstenlinie leuchteten unzählige Blumen. Menschen hielten sich auf den Straßen und vor Häusern mit großen Gärten auf. Die Hauptstraße zog sich an der Küste entlang, an der es weiter entfernt einen Ausguck gab. An den Berghängen wuchsen Kaffee und Zuckerrohr. Michaela entdeckte Geschäfte, sah spielende Kinder, hörte Lachen und fing den köstlichen Geruch gerösteter Schweine und frisch gebackenen Brotes auf.
    Ein Paradies, dachte sie, beschirmte die Augen und hob den Blick zum größten Haus oberhalb der Siedlung. Einstöckig, breit und mit einer von der Sonne weiß gebleichten Fassade, schmiegte es sich an den Berg. Veranden und Balkone passten sich mit Stelzen dem unebenen Boden an. Eine gepflasterte
    Straße führte von der Siedlung zum Haus hinauf, gesäumt von Büschen und blühenden Bäumen. Der Duft der Blüten hing in der Luft. Michaela atmete ihn tief ein und wünschte sich, hier aufgewachsen zu sein.
    Das Geräusch von Schritten und Hufschlag lenkte ihre Aufmerksamkeit zur Siedlung. Ein Mann ritt auf den Kai zu, eine Frau saß vor ihm. Mehrere Leute folgten und winkten den Männern an Bord aufgeregt zu. Michaela warf einen Blick zu Rein. Er starrte noch immer aufs Meer hinaus.
    Männer sprangen über die Reling und warteten nicht auf den Landungssteg, um ihre Freunde und Angehörigen zu begrüßen. Michaela krampfte sich das Herz zusammen, als ein Kind freudig in die Arme seines Vaters eilte. Leelan stand auf dem Kai. Ob er eine Familie hatte? Gleich darauf erkannte sie, dass die meisten Kinder zu ihm rannten.
    Ihr Blick kehrte zu dem Paar zurück. Mühelos erkannte sie die Ähnlichkeit zwischen Colin und diesem Mann.
    Ransom. Amar Asad. Der Rote Löwe.
    Gleich würde sie eine Legende kennen lernen.
    Ihr Blick wanderte zu der Frau. Aurora. Sie war zierlich. Das schwarze Haar, von silbernen Strähnen durchzogen, fiel über ihre Schultern bis auf den Bauch des Pferdes hinunter. Ein schlichtes blaues Kleid umhüllte ihre Gestalt.
    Mit Rahjin an ihrer Seite trat Michaela an die Reling. Der Landungssteg lag bereits an seinem Platz. Sie wandte sich zu Rein. Sein Gesicht war angespannt.
    Ein Ruf erklang in der Menge. Ransom und Aurora saßen soeben ab. Ransom ging voraus, blieb jedoch mit verschränkten Armen am Fuß des Landungsstegs stehen.
    Aurora schob ihn beiseite. Er sah lächelnd auf sie hinunter und betrachtete sie, während sie an Bord eilte und sich Michaela zuwandte.
    »Ihr müsst Aurora sein«, sagte Michaela.
    »Die bin ich. Und wer seid Ihr?«
    Michaela warf einen Blick auf Reins Rücken. »Ich bin Reins Ehefrau Michaela.«
    »Wie

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