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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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er ein Tablett. »Ich bin nicht hungrig.«
    »Meine Herrin muss essen.«
    »Deiner Herrin ist nicht danach.«
    »Herrin«, warnte er leise.
    »Leistet Rein mir Gesellschaft?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Michaela sah Rahjin aus nächster Nähe in die Augen. »Das hört jetzt auf«, flüsterte sie. »Am besten gehst du in Deckung.«
    Michaela erhob sich und schritt zur Tür. Dabei ignorierte sie Cabais inständige Bitten, nichts zu unternehmen. Als sie ins Freie trat, atmete sie die frische Seeluft ein. Es war bereits tropisch warm, doch Rein hatte ihr nicht einmal verraten, ob sie der Insel nahe waren oder nicht.
    Er hatte ihr auch keinen guten Morgen gewünscht! Michaela trat in den Sonnenschein hinaus und atmete tief ein.
    Warmer Wind zerrte an den Segeln. An Deck herrschte rege Aktivität. Sie entdeckte ihren Mann auf dem Achterdeck, den Fuß auf das Geländer gestellt, den Blick in die Feme gerichtet. Er wartet auf Colin, dachte sie und lächelte den Matrosen zu, die ihr auswichen oder ihr über Taurollen hinweghalfen. Am Fuß der Leiter raffte sie die Röcke und kletterte nach oben.
    Als ihr Kopf über der Kante auftauchte, warf Leelan ihr einen warnenden Blick zu. Danach wandte der Steuermann sich wieder dem Kapitän zu. Michaela stieg weiter hinauf. Sofort eilten ihr zwei Maate zu Hilfe.
    »Guten Morgen, Mr Basilia, Mr Quimby.« Während der Engländer errötete, lächelte der Grieche. »Guten Morgen, Mylady.«
    »Wie weit sind wir noch von der Insel entfernt?«
    Basilia und Quimby warfen einen Blick auf Reins Rücken und dann auf den Steuermann.
    Leelan deutete mit einem Kopfnicken nach vorne. Michaela wurde zornig. Sanctuary war keine Stunde mehr von ihnen entfernt. Bald sollte sie Reins Familie kennen lernen - seine Mutter und seinen Vater sowie seine Freunde. Doch er hatte sie nicht darauf vorbereitet. Wieder fühlte sie sich ausgeschlossen.
    In den nächsten Tagen würden seine Angehörigen sie scharf im Auge behalten, und sie wollte ein Bild perfekter Harmonie bieten. Doch Rein beachtete sie nicht.
    Sie trat an seine Seite. »Ich will mit dir sprechen.«
    »Jetzt nicht.« Er sah sie nicht einmal an.
    »Doch, jetzt.«
    »Michaela.«
    Sie beugte sich zu ihm. »Er ist weg und kommt nicht zurück. Er hatte seine Gründe für den Angriff, und du kannst jetzt nichts mehr machen. Du musst auf das nächste Zusammentreffen warten.«
    »Das betrifft dich nicht.«
    Sein abweisender Ton verletzte sie. »Wenn du mich noch einmal von dir stößt, Rein Montegomery, helfe dir Gott«, zischte sie. »Dann durchbohre ich dich mit dem Schwert deines Großvaters!«
    Er verkrampfte sich. »Das war nicht mein Großvater.«
    »Doch, und Ransom ist dein Vater. Aurora ist deine Mutter. Und deine finstere Miene ... deine Angehörigen werden es erfahren, sobald wir von Bord gehen. Wirst du erzählen, dass Colin Seeräuber ist?«
    »Nein.«
    »Dann wird also zwischen uns beiden eisiges Schweigen herrschen?« Michaelas Mitgefühl schwand und machte großem Zorn Platz. »Ich will mit meinem Mann und nicht mit einer verdammten Mauer reden! Ich will ihn nachts in meinen Armen halten und ihn besänftigen, selbst wenn er...« Ihre Stimme brach. »Selbst wenn er mich nicht will.«
    Er hielt den Blick weiterhin auf das schäumende Kielwasser der Empress gerichtet, ballte jedoch die Faust.
    »Komm in die Kabine und sprich mit mir.«
    »Es gibt nichts zu besprechen.«
    »Verstehe. Offenbar bedeutet dir unsere Ehe sehr wenig, wenn du in der entsprechenden Stimmung bist.«
    Seine Augen flackerten wild. »Ich will dein Mitgefühl nicht, Frau. Diese Angelegenheit geht dich nichts an und wird dich auch nie betreffen. Geh in die Kabine, und lass mich in Ruhe!«
    Um sie herum rissen die Matrosen die Augen auf, doch Michaela hielt Rein stand. »Jetzt verstehe ich, wieso er auf dich geschossen hat«, fauchte sie. »Du bist in die Fußstapfen des Bastards getreten, dem du nicht ähnlich werden wolltest!«
    Reins Augen blitzten auf, als er ihr nachblickte, wie sie zur Leiter eilte. Sie stieg nicht hinunter, sondern sprang. Rein stürzte zur Reling und sah Michaela in Cabais Armen. Rasch trug der riesenhafte Mann sie weg. Rein wollte ihr schon folgen, drehte sich dann jedoch um und bezog wieder Posten auf dem Achterdeck. Und er blickte erneut auf die See hinaus und wartete auf Colin, um den unverschämten Kerl dafür zu verprügeln, dass er ihn zum Kampf herausgefordert hatte.
     
     
    Michaela stand im Bug. Nachdem sie sich ausgeweint hatte, war sie

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