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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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starr geradeaus. »Nichts.«
    »Belüge mich nicht, Dahrein.« Ran beugte sich zu seinem Ohr. »Das sieht jeder. Bring in Ordnung, was du verpatzt hast, und zwar schnell.«
    »Du gibst mir die Schuld?«, fragte Rein abwehrend.
    »Ich gebe niemandem die Schuld, weil ich nicht weiß, wieso du deine Frau so unhöflich behandelst, aber ich kenne dich, mein Sohn.«
    Rein zuckte zusammen.
    »Dein verdammtes Temperament ist zusammen mit dir gewachsen. Muss ich dich daran erinnern«, fuhr Ransom schärfer fort, »dass du das letzte Mal deine Mutter gekränkt hast?«
    Rein schämte sich, weil er Aurora angeschrien hatte, sie solle aufhören, ihn mit ihrer Fürsorge zu ersticken. Sie solle doch daran denken, was geschehen war, als er Shaarai geheiratet hatte, und er wäre gern allein und wollte es auch bleiben. Und er hatte ihr auch gesagt, sie sollte sich aus seinem Leben heraushalten. Danach hatte Ran ihn verprügelt.
    »Ich habe eure Wünsche erfüllt und geheiratet.«
    »Sie wollte dich glücklich sehen, das ist alles«, erwiderte Ransom müde und folgte den anderen. »Solche Gefühle findet man selten«, sagte er mit einem Blick auf seine Frau. »Beachtet man sie nicht, bezahlt man mit seiner Seele.«
    Rein betrachtete ihn zweifelnd.
    »Wenn man mit deiner Mutter unter demselben Dach lebt, lernt man so einiges«, sagte Ransom trocken.
    Begeisterte Rufe ertönten. Kinder liefen auf Rein zu. Ransom wich lächelnd zurück, während die Kinder Rein umarmten und an ihm hochhüpften, bis er sich herunterbeugte und sie ihn auf die Wangen küssen konnten. Lächelnd hob er einen zehnjährigen Jungen auf den Rücken und nahm ein jüngeres Mädchen auf die Arme, während ein braunhaariger Junge sich an sein Bein klammerte. Das Kind mit sich ziehend, trat er zu Michaela.
    »Diese Affen sind meine Geschwister«, erklärte er und stellte sie einzeln vor, doch bevor Michaela etwas sagen konnte, blickte er an ihr vorbei. Sie drehte sich um und sah eine junge Frau, die nicht älter als siebzehn sein konnte, ein atemberaubendes Ebenbild ihrer Mutter. Rötliche Strähnen durchzogen das schwarze Haar, das seitlich bis über die Hüften herunterhing.
    Rein blinzelte ihr zu.
    Die Hände in die schmalen Hüften gestützt, streckte sie ihm die Zunge heraus, und die Kinder ließen sich wie Eichhörnchen von einem Baum fallen, bevor Rein hinter ihr herlief. Sie floh, aber er fing sie, warf sie sich über die Schulter und ließ sie dann auf seine Arme gleiten.
    Nach einigen Schritten stellte er sie wieder auf den Boden. »Michaela, das ist Viva, meine kleine Schwester.«
    »Wenn ich wie eine kleine Schwester auf dich wirke, brauchst du eine Brille, weil du schon so alt bist.«
    »Frecher Rabenbraten.«
    »Strolch.« Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte: »Willkommen zu Hause, Bruder.« Danach wandte sie sich an Michaela. »Geneviève«, sagte sie und rammte ihm den Ellbogen in die Seite.
    »Freut mich«, erwiderte Michaela. Rein lächelte strahlend, und sie wünschte sich, es würde ihr gelten.
    »Geneviève? Wie erwachsen«, spottete er und zerzauste ihr das Haar.
    Sie schrie auf und strich es wieder glatt. »Offenbar benehme ich mich erwachsener als du.« Damit nahm sie das kleinste Kind auf den Arm und scheuchte die anderen vor ihren Eltern her.
    »Sie ist schön«, stellte Michaela fest.
    »Und wild.« Sein Lächeln erlosch, als er den Schmerz in ihren Augen sah.
    »Eine große, liebevolle Familie - was für eine Überraschung«, sagte sie scharf, und Rein begriff, dass er sie nicht darauf vorbereitet hatte. »Was geschieht mit uns, Rein?«, fragte sie leise.
    Sofort verschloss sich seine Miene. Er wehrte sich gegen die bittere Enttäuschung über Colin und seinen eigenen Anteil an Colins Entscheidung für das Piratenleben. »Nichts. Wir sind noch dieselben.«
    »Ich schon, aber du zeigst mir, wie kaltherzig du sein kannst. Aber wieso nur mir gegenüber?« Sie wandte sich ab und ging steif weiter.
    Rein sah ihr finster nach und nahm alle Schuld auf sich. Das Wiedersehen mit Colin hatte ihn härter getroffen, als er für möglich gehalten hätte. Er brauchte Zeit, um seinen Zorn in den Griff zu bekommen. Während er Michaela folgte, überlegte er, dass sie vielleicht nicht mehr mit ihm sprechen wollte, wenn er Frieden gefunden hatte. Doch er konnte sie nicht anrühren. Er hatte ihr versprochen, das niemals im Zorn zu tun. Hoffentlich verstand sie das.
    Die Kinder liefen nach allen Richtungen auseinander. Aurora wartete an der

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