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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Anwesenden hinweg nach Michaela um.
    Christian näherte sich ihm. »Suchst du jemanden, Rein?« Sofort achtete Katherine scharf darauf, für wen er sich interessierte.
    »Nein«, erwiderte Rein seinem Freund. Konnte er denn nichts unbeobachtet machen?
    »Stell mich vor«, verlangte Christian und wandte sich an Lady Katherine. Rein betrachtete die beiden. Wenn Christian dumm genug war, sich auf eine Beziehung mit dieser Frau einzulassen, verdiente er nichts Besseres. Rein übernahm die Vorstellung, ließ die beiden allein und entdeckte Michaela in der Menge. Am liebsten wäre er zu ihr geeilt und hätte die lüsternen Rotröcke aus ihrer Nähe vertrieben.
    Der Teufel soll mich holen, dachte er und trank einen Schluck. Wieso entlockte ihm diese Frau eine so heftige Reaktion, wenn Katherine ihn bloß für einige Stunden erregte, mehr aber nicht?
    Michaela lächelte bemüht und war sichtlich gelangweilt, obwohl ihr so viel Aufmerksamkeit zuteil wurde. Sie fühlte sich unbehaglich. Das Kleid saß schlecht, eine Haarsträhne hatte sich gelöst, und Rein hätte das Haar am liebsten um seinen Finger geschlungen und die seidig glatte Haut berührt.
    Plötzlich richtete sie den Bück auf ihn, errötete, runzelte jedoch die Stirn und tastete über die lose Haarsträhne. Fürchte dich nicht vor mir, dachte er eindringlich. Ihre Augen weiteten sich, und sie blickte sich um, als hätte jemand zu ihr gesprochen. Danach sah sie ihn erneut an und betrachtete ihn noch eingehender.
    In diesem Moment kam Rein sich unerklärlich verwundbar vor.
    Einer ihrer Bewunderer drehte sich um und wollte feststellen, wer ihr Interesse geweckt hatte. Rein wandte sich hastig ab, um ihren Ruf nicht zu gefährden. Was war er doch für ein Narr! Er war ein Halbblut, ein mutterloser Bastard, auf den sich bloß Frauen wie Katherine einließen. Er hatte kein Recht auf einen einzigen Gedanken an Michaela.
    Rein seufzte tief und war dankbar, als ihn zwei wohlhabende Kaufleute, mit denen er gelegentlich Geschäfte machte, in eine Unterhaltung verwickelten.
    »Ihr wollt, dass ein Gerichtshof der Admiralität über das Schicksal von Kaufleuten entscheidet?«, bemerkte er. »Was verstehen denn diese Leute von Handelsschifffahrt und Ladelisten?«
    »Vertretet Ihr die Interessen der Engländer, Mr Montegomery? Es hört sich ganz so an.«
    Rein betrachtete Burgess, einen kleinen, schlanken Mann. »Weshalb fragt Ihr, wenn Ihr ohnehin wisst, dass es nicht auf mich zutrifft?«
    »Weshalb sprecht Ihr Eure Meinung zu einer Angelegenheit aus, die Euch nichts bedeutet?«
    »Weil ich mit Freude etliche Pfund Sterling einstreiche, Sir, die Ihr verliert.« Rein lächelte amüsiert, als Burgess rot anlief. »Und behauptet nicht, Ihr würdet anders handeln. Könnte England die Welt regieren, würde es das auch tun.«
    »Wir versuchen es, Sir.« Die Antwort löste gedämpfte Heiterkeit aus, und Rein wurde dem Kriegsminister Lord Germain, Viscount Sackville, vorgestellt.
    Rein erstarrte innerlich und betrachtete aufmerksam das Gesicht des Mannes. Während sich das Gespräch um den Verlauf des Krieges drehte, entging Rein nicht die Verachtung dieses Mannes und seine unglaubliche Arroganz. Er war der typische englische Aristokrat, der seine hohen moralischen Werte vor sich hertrug, als besäße er die uneingeschränkte Macht des Königs.
    In diesem Moment besaß er zumindest Reins uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
    Der Viscount war nämlich einer der Männer, die als sein leiblicher Vater infrage kamen.
     
     
    Kapitel 7
     
     
    Rein krampfte sich der Magen zusammen, während er in Germains Gesicht nach Ähnlichkeiten suchte. Zwar fand er keine, doch das Aussehen hing schließlich auch davon ab, wie jemand aufwuchs. Je länger sich das Gespräch hinzog, desto heftiger betete Rein darum, das Blut dieses Mannes möge bloß nicht in seinen Adern fließen. Diese Hochnäsigkeit des Viscounts, die aus der viele Jahrhunderte alten Überzeugung stammte, nur aufgrund seiner Herkunft etwas Besseres zu sein als andere, widerstrebte ihm.
    Rein wusste nicht, was er tun sollte, wenn er endlich den Schleier von seiner Vergangenheit zog. Wie sollte er sich verhalten, falls Germain der Mann war, der seiner Mutter Treue versprochen, sie genommen und dann verlassen hatte? Er holte Atem und verschloss seine Empfindungen tief in sich, wo sie ihn nicht schmerzten. Das hatte er schon als Straßenkind gelernt. Behutsam steuerte er das Gespräch auf Eroberungen in der Vergangenheit. Germain trank viel

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