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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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nicht«, fiel sie ihm ins Wort. »Und hättet Ihr mich nicht festgehalten ...«
    Er nahm sie so an den Schultern, dass sie ihn ansehen musste. »Macht Euch nichts vor, Michaela. Ihr wäret getötet worden. Blutgierige Männer bringen auch bedenkenlos ein schmutziges kleines Mädchen um, wenn es um ihre eigentliche Beute geht.«
    »Soll das heißen, dass diese Männer hinter Euch her waren?«
    Je weniger sie mit seinen Angelegenheiten zu tun hatte, desto besser war es.
    »Darum geht es hier nicht. Ich bin bewaffnet, Ihr seid es nicht.«
    »Und Ihr seid ein Mann, ich bin keiner, nicht wahr? Ich bin eine hilflose -«
    »Es reicht!«
    Sie zuckte bei seinem eisigen Ton zusammen.
    Rasch sah er sich um und hoffte, dass niemand auf sie beide aufmerksam wurde. »Ihr seid ein schwieriges Frauenzimmer. Ich weiß, dass Ihr nicht hilflos seid. Schließlich trage ich Narben als Beweis mit mir herum. Aber Ihr dürft Euer Leben nicht so sorglos aufs Spiel setzen.« Er wollte es nicht aussprechen und tat es doch. »Schon gar nicht für einen Liebhaber, der Euch nicht beschützt.«
    »Eine Lügnerin, ein Dummkopf und jetzt auch noch eine Hure? Als was schimpft Ihr mich denn noch?«
    »Ihr wisst, dass ich das nicht so gemeint habe«, fauchte er sie an.
    »Ach ja?«
    »Michaela...« Nur mühsam beherrschte er sich. Hatte sie einen heimlichen Liebhaber?
    »Ich tue, was ich tun muss. Das versteht Ihr bestimmt.«
    Für eine Suppenküche? »Lasst Euch nicht wieder von mir auf der Straße aufgreifen, sonst gehe ich nicht mehr so sanft mit Euch um.«
    Dann würde er sie eigenhändig ihrem Onkel ausliefern. Das war ihr klar. Gut, wich sie ihm eben aus. »Und was habt Ihr so weit vom Pier entfernt gemacht, wenn ich fragen darf?«
    Einen Mann erschossen, dachte er. »Offenbar war es nicht weit genug.« Er drückte sie wieder an sich, griff zu den Zügeln und trieb Naraka unter der Brücke hervor und den Hang hinauf. Eine Kutsche rollte so schnell an ihnen vorbei, dass er zwischen die Bäume zurückweichen musste und wild fluchte.
    »Es saß kein Kutscher auf dem Bock. Sollten wir nicht etwas unternehmen?« Sein Blick warnte Michaela davor, ihn zu bedrängen. Plötzlich öffneten sich die Schleusen des Himmels, und innerhalb von Sekunden waren sie bis auf die Haut durchnässt.
    »Was für eine Nacht«, murmelte Rein und ritt weiter.
    Bei dem Galopp des Hengstes drückte ihr Po immer wieder gegen Reins Schritt. Er achtete nicht darauf, auch nicht darauf, wie tapfer und bezaubernd Michaela war und wie verlockend es war, sie zu fühlen. Stattdessen konzentrierte er sich auf seinen Zorn über ihre Unvorsichtigkeit. Nur wegen des unglücklichen Zusammentreffens mit ihm war sie in Lebensgefahr geraten.
    Michaela versuchte, Abstand zu Rein zu halten. »Bewegt Euch nicht!«
    »Euer Medaillon drückt gegen mich.«
    Er erstarrte zu Stein. »Was?«, fragte er scharf und ließ das Pferd langsamer laufen.
    »Euer Medaillon. Ich habe es gesehen, als ich die Kugel entfernte.«
    Er packte sie an der Schulter und drehte sie zu sich herum »Was wisst Ihr darüber?«
    Sie bückte in sein vom Regen nasses Gesicht. »Mein Onkel hat ein ähnliches.«
    Lieber Himmel! Sein erster Gedanke war, dass ihr Onkel womöglich sein Vater sein könnte und sie beide somit verwandt waren. Der Magen krampfte sich ihm zusammen. Sein zweiter Gedanke war, dass ein einziges Wort von ihr ausreichte, dass seine Verfolger auch sie töten würden.
    »Schwört mir, dass Ihr mit niemandem über dieses Medaillon sprechen werdet!«
    »Aber...«
    Er schüttelte sie. »Schwört!«
    »Schwört Ihr dann, mein nächtliches Abenteuer für Euch zu behalten?«
    Sein Lächeln jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. »Ja, abgemacht.« Er schob das Medaillon auf seinen Rücken und trieb Naraka erneut durch die Dunkelheit voran.
    Schweigend ritten sie bis zu dem Besitz. Michaela erklärte ihm, wie er zur Seite des Hauses gelangte. Schließlich hielt er das Pferd an und bückte durch den Regen zum Fenster hoch.
    »Auf diesem Weg könnt Ihr nicht hinein.«
    »Aber sicher kann ich das.«
    »Ich möchte mir diese Nacht nicht restlos verderben, indem ich Eure sterblichen Überreste von der Erde aufsammeln muss.«
    »Ihr wollt wohl Eure schöne Kleidung nicht schmutzig machen, nicht wahr, Rein?«
    Er lachte leise und saß ab. Sie presste die Lippen zusammen, achtete nicht auf die entgegengestreckte Hand und ließ sich zu Boden gleiten, rutschte auf dem Schlamm aus und hielt sich am
    Sattel fest.
    Es

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